Christen in Hamm feierten gemeinsam einen Open-Air Gottesdienst
Zahlreiche Christen fanden sich in den Nachmittagsstunden am Heiligen Abend auf dem Synagogenplatz in Hamm zum ökumenischen Gottesdienst der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden ein. Im Anschluss daran wurde in den beiden Kirchen weiter gefeiert.
Hamm. Auf Initiative der beiden ehemaligen Hammer Pfarrer Holger Banse und Josef Rottländer wurden die gemeinsamen Heilig-Abend-Gottesdienste im Freien zur Einstimmig auf das Weihnachtsfest vor neun Jahren eingeführt, um dann zu einem festen Bestandteil im Hammer Kirchenjahr zu werden.
Damals traf man sich auf „halbem Weg“ an einer Krippe in Höhe des Rathauses. Zu lesen war: „Was zusammengehört, wird zusammen wachsen.“ Die jährlich folgenden Gottesdienste standen unter abwechselnden Themen, verbunden mit biblischen Darstellungen. Man gedachte der Geburt Christi an einer lebenden Krippe, begab sich auf Lebensstationen Jesus von Golgatha bis Bethlehem, danach auf den Weg vom Berg Sinai zum Stall in Bethlehem, fragte: „Was ist der Grund unserer Freude“, stellten den neugeborenen König in den Mittelpunkt, feierten dann mit drei auf die Erde gekommenen Sternen Weihnachten, ging auf Verse aus dem 11. Kapitel des Buches Jesajas mit dem Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ und „Ich steh an deiner Krippe hier“ von Paul Gerhardt ein.
Das von Josef Rottländer und Holger Banse begonnene Werk im Sinne der Ökumene wird eindrucksvoll fortgeführt und erfreute sich auch in diesem Jahr erneut einer großen Resonanz.
Über dreihundert Christen, darunter auch zahlreiche Kinder, fanden sich trotz einsetzenden leichten Regens in Höhe des Kulturhauses ein, um sich auf das Fest der Feste einstimmen zu lassen. Für die Kinder war es sicherlich eine kurzweilige Zeitüberbrückung bis zur anstehenden Bescherung.
Nach der vom Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Hamm unter Leitung von Kantor Achim Runge gestalteten Eingangsmusik, der Begrüßung durch Pfarrer i.R. Detlev Grohn (evangelische Kirchengemeinde), den Versen aus Jesaja 9 „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein Licht“, ging Pfarrer Frank Aumüller (katholische Kirchengemeinde) auf die auf dem Synagogenplatz mit einer Krone, Samt sowie feinen Stoffen und Tüchern aufgestellte Krippe ein und schlug dabei beispielhaft einen Bogen zur königlichen Geburt vor kurzer Zeit in England. In solchen Krippen würden Kinder aus Königshäusern gebettet; doch wie sei es damals, als Jesus Christus, der Erlöser der Menschen, zur Welt kam, gewesen? „Hatte er auch eine solche königliche Krippe?“, fragte Aumüller die um die Krippe stehenden Kinder. „War die Geburt Jesus eines Königskindes gleich?“
Nein, es war vollkommen anders. Jesus Christus kam in einem Stall einer Herberge, und in diesem im hintersten Winkel, zur Welt und wurde dann in einen mit Stroh ausgelegten Futtertrog gebettet, denn die Eltern Maria und Josef waren arm. Es gab keine Krone und auch keine feine Tücher. Zusammen mit den Kindern nahm Aumüller dann alles Wertvolle aus der aufgebauten königlichen Krippe, bis auf das Stroh. „Seht her, so einfach wurde Jesus Christus gebettet, dessen wir an Weihnachten gedenken, indem er als König der Könige Mensch wurde. Auch heute noch streckt er seine Arme jedem Menschen entgegen. Nehmt die Freude mit, denn Gott ist Mensch geworden.“
Mit den Fürbitten erfolgte eine Unterbrechung des Gottesdienstes im Freien; die beiden Gemeinden setzten anschließend den Familiengottesdienst in den Kirchen fort. (rö)
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