Dorfinspektoren von Saalü! in Scheuerfeld unterwegs
Das Heimatvarieté Saalü ist am Samstag, 11. Januar, ab 20 Uhr in der Turnhalle in Scheuerfeld und bringt die Dorfkultur in komödiantisch-kabarettistischer Form zur Geltung. Natürlich wirken auch die Menschen aus dem Dorf mit und die neue Dorfhymne wird erklingen.
De Maimies, di well wat hann, di well wat en dat Körfchen han
Scheuerfeld feiert mit Saalü Geburtstag – Auftakt am 11. Januar in der Turnhalle
Wer die „Maimies“ war und was sie von Haus zu Haus in’s Körbchen sammelte, ist nur eine der Fragen, die das Heimatvarieté Saalü!, eine Veranstaltung des Gemeinde- und Städtebundes, die mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur und mit Geschichten aus Dorf und Saal im 21. Jahr in Rheinland-Pfalz unterwegs ist, am Samstag, den 11. Januar ab 20 Uhr im Rahmen der 1.100-Jahr-Feier in der Scheuerfelder Turnhalle stellen wird.
Scheuerfeld, das sein Geld in den Erzgruben, einer Papierfabrik und vor allem bei der Bahn verdiente, wird vielmehr den ganzen Saalü-Abend lang Thema sein. In dieser Nähe zum Dorf und seinen großartigen Geschichtenerzählern und Akteuren liegt, so Projektleiterin Martina Helffenstein, das Erfolgsgeheimnis des Dauerbrenners Saalü!: „in der trotz aller Unkenrufe lebhaften und lebendigen Dorfkultur, die von der Saalü!-Truppe kabarettistisch-komödiantisch in Szene gesetzt wird. Das Dorf wird zum Star.“
Dafür schickt Saalü! dieses Jahr drei Dorfinspektoren: Herr Müller ist Chef der Truppe, weil er das schon immer war, sein Assistänzer Her Welte ist schlauer, als er laut Statistik sein müsste und die ewige und vorlaute Praktikantin Frau Drops fasst die Welt schon mal im DinA4-Format zusammen. Sie fühlen Scheuerfeld, wo es mit Raabenhof und Linde noch zwei Wirtschaften gibt, und jenseits der Bahnschranke, auf der Wassertrinkerseite in Wallmenroth, keine mehr, mit allen Tricks und Raffinessen des Showbizz auf den Zahn.
Geschichten aus dem ehemaligen Eisenbahner- und Lokführerdorf Scheuerfeld, das, wie die Spurensucher herausfanden, zehn Jahrhunderte früher ein „praedium liberorum virorum“ war und wie es gelang, die „trierische Insel“ zu einem sicheren Dorf zu machen und was die ordnungshütende Frau Bürgermeisterin, Betzdorfer Kripo, Ordnungsamt und Technisches Hilfswerk damit zu tun haben? Wie es sein kann, dass via Bahn und Autobahn die ganze Welt erreichbar ist, jedoch trotz der viel zu vielen Schilder kein Weg nach Wallmenroth geht und was die Scheuerfelder Schrankenhoheit damit zu tun hat?
Die Rede wird sein von Schlägereien am Maibaum und Steinen, die schon mal über die Sieg flogen und ob die Brücken darüber abgerissen oder zur Mautstelle ausgebaut werden sollen? Berichtet wird, welcher Baumeister auf den Bescheid „Wir haben daheim angebaut, der Sandkasten stimmt nicht mehr!“ das Dorf sofort tagesaktuell umbaute ob man die Planung der maroden Kreisstraße nicht besser auch gleich dem Lehrer Friedrich Kremer anvertraut hätte?
Wie es kommt, dass ausgerechnet der Sargverein um’s Überleben kämpft, kein einziger Bauer mehr im Dorf ist, aber 30 Trecker und ob es stimmt, dass das Dorf zwar mit der Bahn groß wurde, der alteingesessene Dorfadel aber dennoch an seinen Hauberg-Anteilen am Genossenschaftswald erkannt wird? Gefragt wird, was es mit den „Geldhochzeiten“ auf sich hatte, wer hier jede Kaffeemaschine kennt und wieso sich die Feuerwehr einen „Oberrockmeister“ als Frauenbeauftragten leistet? Wer seine Luftbüchse in der Bierdurchreiche auflegte und mit „Säubujrnen“ quer durch den Saal auf Raaben oder gar „Möschen“ schoss, wer das umstürzlerische Kaiser-, wer das eher friedliche Ostereischießen anregte und warum der bis zum Michelstag - wenn die Geißen bockig werden - gültige „Jagdschein“ für ganz was anderes gebraucht wurde, erzählen Klaus Arend, Steffi Benner, Willibald Becker, Katrin Klein, Sarah Klein, Günther Leonhardt, Georg Schäfer und Josef Utsch.
Aus Scheuerfeld auf der Bühne steht der Musikverein nicht nur mit einer neuen Dorfhymne, die drei Garden des Karnevalsvereins tanzen zusammen und der Heimatchor weiß nicht nur, wie „Heimat“ geht. Von den Messdienern flimmert exklusiv und als Weltpremiere eine Dorfinspektion der hiesigen „Party-Points“ über die Leinwand und Bürgermeisterin Katrin Klein macht sich ihren Reim auf ihr Dorf.
Also Hereinspaziert! Am Samstag, 11. Januar um acht in die Hall’! Zur großen, fulminanten Heimat-Gala mit bewährten Künstlern und einzigartigen Premieren. Für das leibliche Wohl ist gesorgt! Abendkasse 7 Euro.
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