Vortrag zum Jakobsweg
Der älteste Teil des Jakobsweges, der berühmte Camino Norte, steht im Mittelpunkt eines Vortrages von Hubertus Eunicke, dem früheren Leiter des Diakonischen Werkes Altenkirchen. Er war im Jahr 2011 mit seiner Tochter auf diesem legendären Abschnitt des berühmten Pilgerweges unterwegs.
Altenkirchen. Tochter und Vater auf dem ältesten der durch Spanien führenden Jakobswege - Einen Vortrag über den Küstenweg in Spanien bietet der ehemalige Leiter des Diakonischen Werkes, Hubertus Eunicke an. Er ist diesen Weg 2011 mit seiner erwachsenen Tochter gegangen. Von den Erlebnissen, Erfahrungen und Eindrücken dieser Pilgerreise berichtet Hubertus Eunicke am Freitag, 31. Januar, um 20 Uhr im Mehrgenerationenhaus Mittendrin, Wilhelmstraße 10 (Fußgängerzone), Altenkirchen. Bei dem Vortrag wird auch über eine Reise informiert, die Ende Mai 2014 stattfindet und für die noch Plätze frei sind.
Der Küstenweg (Camino de la Costa, Camino Norte) ist der älteste der Pilgerwege nach Santiago de Compostela. Er war jedoch im Mittelalter wesentlich unwegsamer und beschwerlicher. Heute gilt er als Insidertipp für einen noch weitgehend ursprünglichen Jakobsweg. Er wird von weniger als 10 Prozent der Pilger begangen.
Eunicke beschreibt in der Pressemitteilung Intentionen und sehr persönliche Eindrücke, die ihn uns seine Tochter bewegten: "Als wir unsren Weg beginnen, stellen sich uns viele Fragen:
-was unterscheidet einen Pilgerweg von einem Alternativurlaub?
-was ist der Unterschied zwischen Pilgern und Wandern?
-wird man dem Weg anmerken, dass auf ihm seit mehr als 1.000 Jahren Menschen unterwegs sind auf der Suche nach etwas, das Ihnen viel bedeutet?
Fünf Wochen und eine Million Schritte führen uns über die Pyrenäen durch die Regionen Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galicien, die durch kleinbäuerliche Landwirtschaft, zerfallende Schwerindustrie, wenig erschlossenen Tourismus und vor allem eine beeindruckende Landschaftsvielfalt gekennzeichnet sind.
Wir begegnen Menschen, die uns berichten, dass „der Weg“ alle ihre bis dahin bohrenden Fragen beantwortet hätte und anderen, die mit neuen Fragehorizonten nach Hause gehen. Sie alle zeichnet eine große Offenheit für Gespräche über existentielle Fragen aus.
Wir übernachten meist in Herbergen, einmal auch auf einer Parkbank und gelegentlich in Pensionen. Menschen schließen sich uns vorübergehend an, die ihren Weg als Hochzeitsreise oder als Prüfung, ob sie wirklich miteinander leben können, gemeinsam gehen. Die meisten „Mitpilger“ jedoch beschäftigen sich mit den Themen Burn-out und „Entschleunigung.
Manche Dörfer erscheinen wie ausgestorben, in anderen erleben wir eine Gastfreundschaft, die uns beeindruckt und dankend zurückblicken lässt. Am Ziel unserer Pilgerfahrt, der Kathedrale von Santiago de Compostela, werden wir im Pilgerbüro gefragt, ob wir aus religiösen, spirituellen oder sonstigen Gründen gegangen sind - eine Frage, die sich für uns schon zu Beginn des Weges gestellt hat und deren Antwort sich (wie so vieles während des Weges) gewandelt hat. In der Nacht wird die Kathedrale von weißen Tauben umflogen, die im Licht der Scheinwerfer so erscheinen, als sei der Friede auf Erden schon eingekehrt.
Der Referent des Abends lädt ein zu einer Reise auf dem Küstenweg, die er vom 27. Mai bis zum 6. Juni unternehmen wird. Für diese Reise sind tägliche Wanderetappen von ca. 20 Kilometern auf den schönsten Stellen des Küstenweges vorgesehen und Fahrten mit einer Schmalspurbahn. Am Vortragsabend besteht auch die Möglichkeit, sich über diese Reise näher zu informieren und sich für einen der wenigen noch freien Plätze anzumelden. Der Eintritt für den Vortrag ist frei; es wird um Anmeldung unter 02682/6238 gebeten.
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