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Christian Schmerda nimmt Abschied
Der Schlagzeuger mit Schnauzbart und Herz nimmt Abschied - Christian Schmerda - über 29 Jahre als Lehrer bei der Kreismusikschule beschäftigt - "feiert" den Eintritt in den Ruhestand mit einem großen Konzert in der Altenkirchener Stadthalle.
Altenkirchen. Er ist ein Meister vieler Töne und aus der Kreismusikschule eigentlich nicht wegzudenken. Doch es ist soweit: Schlagzeuglehrer Christian Schmerda, der "lustige Mensch mit dem Schnauzbart", geht im Sommer in den wohlverdienten Ruhestand. Vorher lässt er es aber noch mal richtig krachen: Sein etwas lauterer "Schwanengesang" wird ein sagenumworbenes Konzert sein, bei dem Schmerda noch einmal alles auffährt, was ihm im Laufe seines Musikerlebens wichtig geworden ist. Ein Leben, das vor allem Generationen von Schlagzeugschülerinnen und –schülern gewidmet war. Wie lange er an der Musikschule war? Hochgezogene Braue, zusammengekniffenes Auge, dann ein Grinsen: "Exakt 29,5 Jahre." Seit November 1978 hat der Vollblut-Musiker unzähligen Schützlingen die Trommeltöne beigebracht, viele Talente entdeckt und dabei nicht nur Hobby-Drummer, sondern auch Berufsmusiker auf den richtigen Weg geschickt. Seine Schüler räumten reihenweise Preise bei "Jugend musiziert" ab, und darauf ist Schmerda stolz.
Dabei hatte alles eher leise begonnen: In den 70er und 80er Jahren betreute er über 60 Blockflötenschüler. Ensembles für alte Musik, in denen Krummhörner und Renaissance-Instrumente aus dem Dornröschen-Schlaf erweckt wurden, aber auch viele andere Spielkreise nahm er unter seine Fittiche. Ein guter Teil seiner musikalischen Leidenschaft galt und gilt der Flötenfamilie, der er sich nunmehr vor allem privat widmet, denn seit Jahren gehen bei ihm rund 50 Schlagzeugschüler pro Woche ein und aus. In den Standorten Altenkirchen und Wissen bringt er den jungen Leuten auf seine unnachahmliche Art das Rüstzeug zum "guten Klopfer" bei. Da wird – untermalt von kernigen Sprüchen - hartnäckig und laut gezählt, auch wenn die Jungs und Mädchen manchmal maulen. Belohnung: Mitmachen in einem der Schlagzeugensembles, die Schmerda (gerne auch mal mit Sombrero und Trillerpfeife dekoriert...) mit Hingabe leitet. Das alles ist nun bald vorbei, doch Schmerda ist nicht wehmütig: "Mir hat die Arbeit mit den Kindern immer Spaß gemacht. Es war eine gute Zeit, die ich auf keinen Fall missen will, aber nun kommt etwas Neues." Denn der Mann ist vielbeschäftigt: So hat er sich als Schlagzeug-Solist einen Namen gemacht und ist leidenschaftlicher England-Fahrer. Hier tun sich wahrscheinlich noch viele interessante Aufgaben auf, denn den Dudelsack hat er sich schon vor Jahren von dort mitgebracht.
Das Konzert zum Abschied wird am Samstag, 17. Mai, 17 Uhr, in der Stadthalle Altenkirchen stattfinden. Auf der Bühne werden Christian Schmerda, viele Schülerinnen und Schüler sowie über 40 verschiedene Schlaginstrumente zu erleben sein, darunter vier Drum-Sets, Pauken, Mallets und jede Menge Lateinamerikanisches. Außerdem wird es einige tolle Überraschungen geben... Eine große Freude wäre es für den "Altmeister", wenn sich viele Ehemalige einfinden würden. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
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Foto: So kennen ihn Generationen von Schülern: Schnauzbart, Trommelstöcke und lustiges Grinsen sind die Markenzeichen des Schlagzeuglehrers Christian Schmerda, der nun in den Ruhestand geht.