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Betreuungsverein besuchte WIS
Aus KIS wurde WIS - von Kirchen ging´s nach Wissen. Das Westerwald-Industrieservice in Wissen auf dem Gelände der Spedition Brucherseifer war jetzt Ziel eines Antrittsbesuchs von Mitgliedern des Betreuungsvereins im Diakonischen Werk. "Wie geht´s euch so nach dem Umzug?", wollte Diplom-Sozialarbeiter Wolfram Westphal vom Betreuungsverein wissen und hörte von seiner Kollegin Angela Wagner, die die Einrichtung der Lebenshilfe für psychisch Kranke betreut, dass man sich schon längst hervorragend eingelebt habe und in der Walzwerkstraße pudelwohl fühle.
Wissen. Der Umzug von Kirchen nach Wissen im November vergangenen Jahres hat dem WIS (Westerwald-Industrie-Service, vormals KIS - Kirchener-Industrie-Service) gut getan. Das jedenfalls bestätigte die kommissarische Leiterin der Lebenshilfe-Einrichtung, Angela Wagner, ihren Gästen vom Betreuungsverein im Diakonischen Werk gerne. Gut habe man sich inzwischen eingelebt, das Ambiente sei um vieles besser als in Kirchen.
Die Einrichtung der Lebenshilfe, so erläuterte Wagner, arbeitet speziell mit psychisch Kranken, versucht, sie wieder in ein normales (Arbeits-) Leben zurückzuführen.
Angenehm ist schon der erste Eindruck, wenn man die Räume von WIS betritt. Viel Licht in den Räumen, wo die verschiedenen Arbeitsgruppen beschäftigt sind, schon der Flur ist angenehm gestaltet. Man fühlt sich willkommen.
Diesen Eindruck hatten auch die Besucher des Betreuungsverein. Spontan sagt einer von ihnen: "Gut, dass es sowas gibt." Gut für 77 psychisch kranke Mitarbeiter zwischen 18 und 60 plus. Die Tendenz der Mitarbeiter ist steigend, wie Angela Wagner erzählt.
Kostenträger bei der Ausbildung sind die Arbeitsagentur oder die Rentenversicherung. Wenn die Mitarbeiter dann nach zwei jahren in den Arbeitsbereich wechseln, zahlt die Kreisverwaltung. Oberstes Ziel der Einrichtung ist, ihre Klienten in den 1. Arbeitsmarkt zu hieven. Zur Vorbereitung gibt es auch Praktika in diversen Betrieben.
Im Arbeitsbereich von WIS werden diverse Aufgaben für Kunden aus Gewerbe und Industrie erledigt: Montage und Verpackung, aber auch beispielsweise hochwertige Elektroarbeiten, darunter die Montage von Schaltschränken. Viele der Mitarbeiter sind schon voll ausgebildet, auch Akademiker sind darunter. Die Palette reicht von einfachen Arbeiten bis hin zu hochwertigen Tätigkeiten. Die Betreuer sind natürlich auch entsprechend qualifiziert, drei Zivis gehen ihnen zur Hand. Wagner lobte ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Wissener Psychiatrie, die die Belastbarkeit der Klienten prüfe, eine wertvolle fachliche Unterstützung beim Weg zurück ins "normale" Leben.
Wolfram Westphal vom Betreuungsverein war angetan von der Arbeit der Einrichtung. Es bringe nichts, wenn Menschen mit psychischen Problemen zu Hause herumsitzen, "um irgendwann noch mehr am Rad zu drehen." Hier gehe es auch um die Zurück-Gewinnung von Selbstwertgefühl, die Fähigkeit, den Tag zu strukturieren und soziale Kontakte zu knüpfen. Dazu ist bei WIS neben der Arbeit reichlich Gelegenheit - es wird die Kantine der Firma Brucherseifer mitbenutzt, etliche sportliche Aktivitäten werden angeboten.
Viele der hier Beschäftigten sind nicht vom Fach, lernen aber schnell, wie die Gruppenleiter in den einzelnen Fertigungbereichen sagen. Denn eins ist klar: "Was hier ´raus kommt, muss stimmen." (rs)
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Angela Wagner (links) führte die Gäste vom Betreuungsverein mit Wolfram Westphal (4. von links) durch die Räume des Westerwälder Industrieservice (WIS). Fotos: Reinhard Schmidt
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