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Nachricht vom 09.05.2008    

Hohes Engagement für Migranten

Kreis Altenkirchen. Zeitgemäße "Flüchtlingsarbeit" unterscheidet sich merklich von bekannten und langjährig erfolgreichen Mustern. Zielgruppen müssen genauer betrachtet werden, damit Angebote besser deren Bedürfnissen angepasst werden können. Wie dies ausschauen kann, wurde nun bei einer Tagung in Altenkirchen deutlich.

migrantenprobleme diskutier

Kreis Altenkirchen. Zum diesjährigen Regionaltreffen der Projekte, die aus Mitteln des Europäischen Flüchtlingsfonds (EFF) gefördert werden, hatte Hubertus Eunicke, Leiter des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen, in den Westerwald eingeladen. Neben etwa 25 Fachleuten rheinland-pfälzischer und saarländischer Trägerorganisationen waren das Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge aus Nürnberg, das Innenministeriums des Landes Rheinland-Pfalz, die ADD und das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland (EkiR) sowie als Gastreferent der Geschäftsführer des Initiativausschusses für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz bei der Tagung in Altenkirchen vertreten.
Superintendent Eckhard Dierig für den gastgebenden Kirchenkreis brachte den Projektträgern zunächst die heimische Region etwas näher und verdeutlichte, dass der Kirchenkreis Altenkirchen schon vor mehr als 20 Jahren, mit dem Aufbau der Flüchtlingsberatung ein Zeichen gesetzt und dieses Arbeitsfeld seither kontinuierlich ausgebaut und begleitet habe. Der Kirchenkreis stelle sich mit seinem Engagement für die Fragen von Migration und Flucht in die lange theologische Tradition der Auseinandersetzung mit dem Schicksal und dem Recht von Fremden hinein, unterstrich Dierig. "Aufbruch, Auswanderung, Migration, Flucht und Fremde sind nicht vorübergehende Phänomene unserer Zeit, sondern sind und bleiben Grundgegebenheiten des Lebens in dieser Welt. Sie dürfen nicht einseitig negativ gesehen werden. Migration bedeutet auch Begegnung mit anderen Menschen, mit anderen Sprachen und Kulturen. Sie bedeutet auch Erweiterung des Horizonts und Ergänzung. Daraus erwachsen neue Chancen für Wachstum und Reifen."
Inzwischen sind in Altenkirchen im "Fachdienst für Flüchtlinge und Migranten" und im EFF-Projekt "Phoenix", das zum Ziel die Verbesserung der psychosozialen Versorgung psychisch belasteteter und traumatisierter Flüchtlinge hat, etwas mehr als zwei Vollzeitstellen besetzt: Ute Mewes (Ethnologin, Dipl.-Sozialpädagogin), Monika Schröder (Dipl.-Psychologin) und Brigitte Schulz-Wagner (Diplom-Sozialpädagogin) sind hier aktiv.
In mehreren Arbeitseinheiten ging es bei dem Regionaltreffen in der Landjugendakademie um zukunftsträchtige Fachfragen. So informierte Mario Matz vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über die derzeitige Verteilung der Mittel und neue Förderansätze. Positiv für die Runde in Altenkirchen: erneut sind die Förderungen über fünf Jahre angelegt, was für die Träger zumindest eine mittelfristige Planungssicherheit und nicht ein "Hasten von einem einjährigen Förderzeitraum zum nächsten" bedeuten kann.
Geschäftsführer Roland Graßhoff gab Einblicke in die Tätigkeitsbereiche und Angebote des Initiativausschusses für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz und zeigte insbesondere Berührungspunkte seiner Arbeit zur Zielgruppe der Flüchtlinge auf. Karin Asboe, Fachberaterin im Diakonischen Werk im Rheinland, verdeutlichte Entwicklungsimpulse für EFF-Projekte aus Sicht ihres Arbeitsfeldes und sprach auch durchaus kritisch gegenüber dem BAMF den Wunsch nach mehr Transparenz bei den Vergabeverfahren aus.
Der Nachmittag gehörte ganz den inhaltlichen Aspekten der EFF-Projekte, die anschaulich vorgestellt und besprochen wurden. Die jährlichen Treffen der Runde sind ein Grundgerüst des "Netzes", das - so Diakonieleiter Hubertus Eunicke - eine gute Struktur aufweist und die Hilfe und Beratung auf einem qualitativ hohen Niveau auch länderübergreifend trägt. So seien die fachlich qualifiziertesten Ansprechpartner allen bekannt und für Hilfe stets erreichbar. Im kommenden Jahr wird das Regionaltreffen aller Voraussicht nach im Saarland stattfinden. (pes)
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Viel Sachverstand in der Flüchtlingsarbeit in Rheinland-Pfalz und im Saarland kam zu einem Regionaltreffen in Altenkirchen zusammen. Superintendent Eckhard Dierig vom Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen (rechts oben) begrüßte gemeinsam mit
Mitarbeitern der Flüchtlingsarbeit im Diakonischen Werk in Altenkirchen,
Monika Schröder, Brigitte Wagner und Hubertus Eunicke, die Fachkollegen.
Mit dabei auch Volker Jung, Mario Matz und Heiko Zindl vom Bundesministerium, Kerstin Klein aus dem Innenministerium in Rheinland-Pfalz und Karin Asboe vom Diakonischen Werk im Rheinland. Foto: Petra Stroh



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