Konflikt-Bewältigung in Unternehmen war Thema
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Bezirk Siegen hatte zum 2. Teil einer Veranstaltung zum Thema Konfliktmanagment eingeladen. Es ging um den richtigen Umgang mit Mitarbeitern und Kunden. Zufriedene Mitarbeiter und zufriedene Kunden sind das Kapital eines jeden Unternehmens.
Siegen. „Immer, wenn es um die Kommunikation mit Mitarbeitern und Kunden geht, haben wir volles Haus“, so Rainer Jung, Bezirksgeschäftsführer des Bundesverband mittelständische Wirtschaft BVMW eingangs der Folgeveranstaltung einer 2-stufigen Veranstaltungsreihe zum Thema „Unternehmerisches Konfliktmanagement: Ursachen, Verlauf und erfolgreiche Lösung von Konflikten …..“ im Siegener Lyz.
Jung sieht ein verstärktes Bewusstsein der Unternehmer auf ein gutes Verhältnis des Chefs zu seinen Mitarbeitern. Im zweiten Teil behandelte am 20. Februar als Referent Peter Bartholomäus (turnconsult GmbH, Frankfurt/Burbach) das Unterthema „…. im Betrieb und mit Kunden“.
Konflikte mit und unter Mitarbeitern sind teuer und zeitintensiv – mit Kunden sogar nicht selten so verhängnisvoll, dass man diese gar verliert. Zudem drohen sie zu eskalieren, wenn ihnen nicht rechtzeitig gegengesteuert wird. Dies machte Bartholomäus zunächst klar wie die Tatsache, dass deren Auslöser sehr vielfältig sein können. Deshalb ist für ihn immer das Ziel – keine Konflikte, das heißt: sie schon zu vermeiden. Da sie natürlich nicht grundsätzlich vermeidbar sind, muss gelernt werden, damit umzugehen und möglichst dadurch sogar im Unternehmen etwas zum Besseren zu verändern.
Generell muss sich jeder darüber klar werden, was Konflikte auslösen kann (Veränderungen, Ziele, Führungsverhalten, Ungeduld und cognitive Dissonanz) und mit welchen Konfliktarten man rechnen muss. Hier ist zu nennen der Verteilungs-, der Rollen-, der Beziehungs-, der Ziel- und der Beurteilungskonflikt. Der häufigste Grund von Konflikte in den Betrieben sind Veränderungen verschiedenster Art, die immer auch die Mitarbeiter und deren Empfindungen berühren. Das heißt nicht, dass Konflikten mit den Mitarbeitern aus dem Weg gegangen werden sollte, wenn diese das Ihre dazuzutun nicht gewillt ist.
Wenn nicht schon in der Vorbereitung dazu ist hier die Führung durch Chef und Vorgesetzte gefragt. Der Schlüssel zu den Mitarbeitern ist deren Wunsch nach Anerkennung und Respekt, das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit sowie deren Wunsch, ein „Teil des Ganzen“ zu sein. Hier sind laut Bartholomäus auch die häufigsten Versäumnisse bei den Führungskräften zu beobachten: die Mitarbeiter werden zu spät informiert, deren Hinweise werden ignoriert, die Notwendigkeit von Maßnahmen nicht umfassend erläutert, sie werden nicht zum Mitgestalten ermuntert, bekommen nicht genügend Zeit für den Umstellungsprozess und erfahren kein Lob für die Mitwirkung daran.
Als Beispiele für erfolgreiche Maßnahmen in dem Sinne nennt der Referent Workshops, Kritik in Verantwortung ummünzen („nehmen Sie auch einmal einen Querulanten in die Verantwortung – dann sieht das manchmal ganz anders aus“) und die Hinzunahme von Katalysatoren und Stabilisierern in das Team. Zudem plädiert er für Jobrotation im Unternehmen. Dies hat den Vorteil, dass die Mitarbeiter nicht nur vielseitiger einsetzbar sind, sondern sich allzu oft dabei herausstelle, dass zu ihnen der neue Einsatzort besser passt und sie dort eine bessere Leistung bringen.
In jedem Fall sieht der Referent das Konfliktmanagement – Verhinderung und Bewältigung – als klare Führungsaufgabe, vor der sich kein Vorgesetzter oder Chef drücken darf. Dies trifft bei Konflikten mit Mitarbeitern ebenso zu wie mit den Kunden.
„Wer Konflikte verhindern und lösen will, muss zunächst die Menschen gewinnen“, so Peter Bartholomäus. In dem respektvollen Umgang mit den Mitarbeitern sieht er die beste Prophylaxe gegen Konflikte im Betrieb.
Das Treffen endete beim anschließenden Get-to-gether im Lyz-Restaurant mit einem leckeren Imbiss und vielen Gesprächen der Unternehmer untereinander.