Ökumenische Kapelle im Seniorendorf Stegelchen eingeweiht
Das Seniorendorf Stegelchen in Herdorf hat nun ein Kapelle, die gleichermaßen für katholische und evangelische Christen zur Verfügung steht. Zur Einweihung gab es den gemeinsamen Gottesdienst und einen offiziellen Festakt. Der Freundeskreis des Seniorendorfes hatte seit 2010 unermüdlich für das Projekt gearbeitet und Spenden gesammelt sowie Sponsoren gefunden.
Herdorf. Im November 2010 trat der Freundeskreis des Seniorendorfes Stegelchen erstmals mit dem Ansinnen an den Investor Peter Voss heran, dem Seniorenheim eine Kapelle hinzufügen zu wollen. Nun ist es geschafft, die Kapelle konnte am Freitag, 28. Februar ihrer Bestimmung übergeben werden.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst durch die Pfarrer Gerhard Stenz von der katholischen und Peter Zahn von der evangelischen Kirche, sowie der katholischen Gemeindereferentin Martina Hüter und der evangelischen Prädikantin Christel Winterkamp wurde die kleine Kapelle eingeweiht. Der Chor des Seniorendorfes unter der Leitung von Frau Susanne Schlosser, in Vertretung für Maren Mays und der Organist Thorsten Stendenbach beteiligten sich an der Mitgestaltung des Gottesdienstes.
Wenige Stunden später fand dann ein kleiner Festakt anlässlich der Einweihung in der Kapelle statt. Dazu begrüßte Gerhard Fuchs als Vorsitzender des Freundeskreises auch im Namen des Investors Peter Voss, sowie dem Geschäftsführer der Einrichtung Christian Döring und dem Heimleiter Martin Weber die Gäste. Namentlich grüßte Fuchs, den Landrat Michael Lieber, den Bürgermeister Uwe Erner, den MdL Michael Wäschenbach, sowie Hans-Joachim Buchen von der Volksbank Daaden.
Seinen besonderen Dank sprach Fuchs allen Spenderinnen und Spendern, sowie Voss und Döring aus, ohne deren Dazutun dieses Projekt nie hätte verwirklicht werden können. Weiterhin dankte Fuchs dem Dipl. Ing. Norbert Schneider und dem Architekten Peter Alhäuser, ebenso den am Bau beteiligten Firmen und Handwerkern. Weitere Dankesworte richtete der Vorsitzende an Andreas Bohl aus Dermbach, für die kostenlose Herstellung des Holzaltars, ebenso an Ursel Schmidtmann aus Alsdorf für eine Reihe von ihr gemalten Bildern mit biblischen Motiven, außerdem an Ludwig Märzheuser aus Sassenroth für das Metallkreuz auf der Dachkuppel der Kapelle, sowie an Resi Nauroth aus Herdorf, die der Kapelle ihr Claviator geschenkt hat. Fuchs äußerte den Wunsch, dass die ökumenische Kapelle ein Raum der Begegnung, Freude und des Miteinanders werde, aber auch ein Ort der Besinnung.
Geschäftsführer Döring sagte, es sei für ihn etwas Besonderes in dieser Kapelle zu stehen. Das kleine Bauwerk trage eine große Menge an Symbolik, Enthusiasmus, Engagement und den Glauben in sich, etwas bewegen zu können. Viele hätten im Vorfeld der Errichtung an der Entstehung der Kapelle gezweifelt, doch der Freundeskreis habe das große Projekt angegangen und realisiert.
Landrat Michael Lieber dankte dem Freundeskreis für das ehrenamtliche Engagement, ohne dass die Gesellschaft von heute nicht mehr auskomme. Er bot dem Vorsitzenden des Vereins an, noch einen Wunsch zu äußern, bezüglich dessen was der Kapelle noch fehle.
Stolz und Erleichterung es geschafft zu haben, waren dem Vorsitzenden des Freundeskreises im Gespräch mit dem AK-Kurier anzumerken. Es sei nicht einfach gewesen, das Projekt in die Tat umzusetzen. Nach der Errichtung des Sinnengartens vor vier Jahren sei der Wunsch aus den Reihen der Bewohner des Seniorendorfes nach einer Kapelle gekommen. Bei einer ersten Kalkulation sei man von einer Investition von rund 130.000 Euro ausgegangen. Damals habe man noch mit einer Unterstützung des Deutschen Hilfswerkes von 30 Prozent gerechnet. Diese wurde jedoch abgelehnt.
Somit musste der Verein entsprechend mehr an Spendengeldern zusammen tragen. Es wurde beschlossen, die Bodenplatte zu gießen, damit die Menschen auch sehen, dass die Kapelle wirklich gebaut werden solle. Dann wurde der Rohbau errichtet und am Tag des Richtfestes erhielt der Freundeskreis zudem die erfreuliche Nachricht, dass der Investor des Seniorendorfes die restliche Finanzierung zur Fertigstellung der Kapelle sichergestellt hatte. Letztendlich hat das Projekt einen Kostenumfang von 190.000 Euro erreicht.
Die Kapelle misst 104 Quadratmeter und bietet bis zu 60 Personen Platz. Die Fußbodenheizung sorgt für eine angenehme Temperierung und die kleinen Fenster in der Kuppel sind bequem und elektronisch zu öffnen. Äußerlich fügt sich die Kapelle wunderbar in das Gebäudeensemble ein, innen ist ein freundlicher heller Raum entstanden. Neben wöchentlichen Gottesdiensten und zweimal wöchentlicher Singstunde können dort auch Fortbildungsmaßnahmen für das Personal erfolgen, wie Fuchs erklärte.
Aus der Kapelle des Schwesternhauses, der Schönstätter Marienschwestern wurden der Kapelle zwei Bänke, Kerzenständer und ein aus 16 Stationen bestehender Kreuzweg geschenkt. Denn die Kapelle des Schwesternhauses wird demnächst entweiht, da das Haus an eine Familie verkauft wurde und somit künftig anderweitig genutzt wird. Die Schönstätter Marienschwestern wurden nach fast 28 Jahren in Herdorf vom Orden wieder abberufen. (anna)
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