Wesser Fastowend mit furiosem Finale an der Sieg
Einmalig! - so formulierte es die Wissener Ur-Karnevalistin Marianne Reifenrath. Damit hat sie wahrscheinlich recht, denn der diesjährige Veilchendienstagszug war schon grandios und fulminant. Die Innenstadt war voller Menschen, deutlich mehr als beim letzten Zug. Das närrische Oberhaupt der KG, Prinz Norbert I. genoss die Sternstunde seiner Regentschaft. Aber wahrlich im Narrenfieber und super gut drauf war das erste Wissener Dreigestirn mit Prinz Norbert I., Bauer Michael und Jungfrau Josefine.
Wissen. Veilchendienstag ist die Stadt Wissen im Ausnahmezustand, vor allem dann wenn beim legendären Umzug noch schönes Wetter herrscht. So war es auch in diesem Jahr und für die vielen tausend Gäste entlang des Zugweges gab es rund 60 Programmpunkte, die viel Spaß machten.
Irgendwie schien Wissen wahrlich rappelvoll, selbst langjährige erfahrene Veilchendienstagszugbesucher und Zugbegleiter waren angesichts des närrischen Volkes auf der Straße überrascht - und es wurde kräftig gefeiert - bei den frühlingshaften Temperaturen auch kein Wunder. Musik, Feierlaune und total närrisches Treiben sorgte für Stimmung. Da gab es die Gäste aus den Karnevalshochburgen der Nachbarschaft, die sich in Wissen wie immer beteiligen. Im Mittelpunkt stehen die eigenen Kräfte und Wagenbauer sowie die Fußgruppen, denen immer Neues einfällt.
Alt und Jung sind dabei, für Furore sorgte das erste Wissener Dreigestirn, das anlässlich des Goldjubiläums des kfd-Frauenkarnevals proklamiert wurde. Prinz Dietmar vom Altbel, Bauer Michael vom Hämmerberg und Jungfrau Josefine in Begleitung der kfd-Frauen wurde begeistert gefeiert.
Witzig und total närrisch: Die Baukolonne „Bruch und Dalles“ die sich mit dem Rathausneubau als lokales Thema beschäftigt hatte. Natürlich fehlte auch in Wissen die Persiflage auf den Limburger Protz-Bischof nicht, die Gruppe vom Wendlinger Katharinenhof fuhr mit dem goldenen Luxus-Lokus durch die Stadt. Die Fußgruppe „Crazy Pudels“ hatte sich mit dem Lauschangriff der USA beschäftigt und zeigte ihre närrische Version - made in Wissen. Beim Schützenverein herrschte närrische Eiszeit, das Kopernikus-Gymnasium kam mit einem Zirkus daher und die Franziskus-Grundschule hatte als kleine und große Schlafmützen eine lustige Truppe auf den Zugweg geschickt. Auch bei der Kindertagesstätte "Villa Kunterbunt" ging es so richtig rund, ebenso bei der kfd-Schönstein, die als goldig-glitzernde Bonbons daherkamen. Die Mittelhofer Frauen als Indianerinnen ließen den Wigwam beben, ins Wesser Neandertal entführte die W.K.F. Holschbach. Und echten Wirsing auf dem Kopf trug die lustige Truppe aus Thal.
Die Freunde aus Chagny sorgten für Stimmung, und den Schlusspunkt im Geschehen setzte die KG Wissen mit ihren Wagen. Für Prinz Norbert I. ein Triumphzug den er in vollen Zügen genoss. Natürlich waren die Tanzcorps dabei, die Garde, die „Ladies in Red“, die Altprinzen im Delphinarium, und nach einer Pause auch wieder „Minis“, die in der Session mit ihren tollen Auftritten für viel Spaß gesorgt hatten.
Musik - ohne geht nix: Der Spielmannszug „Alte Kameraden“ die Kapelle „Starkenburg“ aus Heppenheim, die Bergkapellen „Vereinigung“ Katzwinkel und Birken-Honigsessen, die Siegheuler aus Scheuerfeld, der Musikverein Brunken und zum großen Finale die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen.
Das mehrstündige Spektakel verlief nicht ganz friedlich und störungsfrei und brachte viel Arbeit für die Polizei, Näheres dazu folgt gesondert. Die Aufräumarbeiten in der Stadt entlang des Zugweges wurde vom verstärkten Bauhofteam durchgeführt. Mehr als 20 Personen waren bis in die Abendstunden im Einsatz.
Traditionsgemäß war im Anschluss an den großen Umzug wie bereits in den vergangenen Jahren zur Zugparty ins Kulturwerk eingeladen. Aufgrund des großen Andrangs, der bereits beim Zug herrschte, wunderte es nicht, dass auch die Party in diesem Jahr ein regelrechter Zuschauermagnet war. Volles Haus im Kulturwerk Wissen - die Närrinnen und Narren aus dem Wisserland feierten bei bester Stimmung bis zum Aschermittwoch. (hws/bk)
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