Arbeitsreicher Veilchendienstag für die Polizei
Schlägereien, bei denen auch zwei Polizisten der Bundespolizei verletzt wurden, und vieles mehr an unsäglichen Vorfällen hielt die Polizei in Wissen am Dienstag auf Trab. Schon früh begann der Tag mit Einsätzen. Die Ausnüchterungszelle in Wissen wurde mehrfach gebraucht. Erschreckend ist das Ergebnis der Jugendschutzkontrollen, das die Polizei Betzdorf mitteilte.
Wissen. Ereignisreicher Karnevalsdienstag für die Polizeiwache Wissen, so könnte man es nach überschreiben. Während es an den vergangenen Karnevalstagen zu keinen nennenswerten Zwischenfällen kam, wurde die Polizei am Karnevalsdienstag gefordert.
Ein 20-Jähriger hatte einen Platzverweis erhalten, nachdem er an der Zugstrecke Böller geworfen hatte und aggressiv und uneinsichtig reagierte. Als er kurze Zeit später erneut stark alkoholisiert auffiel, wurde er zur Dienststelle verbracht und zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen.
Ein ebenfalls stark alkoholisierter 19-Jähriger, der an einer Körperverletzung beteiligt sein soll, musste ebenfalls den Weg zur Wache antreten.
Bei ihm wurde ein Atemalkoholtest durchgeführt, der einen Wert von rund 2,7 Promille ergab.
Am späten Nachmittag kam es zu einer größeren Schlägerei im Bereich des Bahnhof, an der mehrere alkoholisierte Jugendliche beteiligt waren. Durch eine starke Polizeipräsenz, an der auch Beamte der Polizeiinspektion Betzdorf, der Bundespolizei sowie ein Diensthundeführer beteiligt waren, konnte die Situation bereinigt werden. Entsprechende Strafanzeigen wurden aufgenommen. Die Ermittlungen dauern an.
Gegen 20.45 Uhr mussten die Beamten der Wache erneut ausrücken um die Kollegen der Bundespolizei zu unterstützen. Am Bahnhof war es zu einer Schlägerei gekommen, bei der auch die beiden Beamten der Bundespolizei leicht verletzt wurden.
Ca. eine Stunde später kam es zu einem Vorfall im Kulturwerk. Eine 23-jährige Frau, die erheblich dem Alkohol zugesprochen hatte, sollte die Halle verlassen. Dieser Aufforderung kam sie nicht nach, sondern attackierte das Sicherheitspersonal. Die Frau wurde mit zur Polizeiwache genommen und dort dann nach Personalienfeststellung von Angehörigen abgeholt.
Am Dienstag, 4. März, gegen 8.45 Uhr wurde die Polizeiwache Wissen darüber informiert, dass mehrere Jugendliche in der Hachenburger Straße Fahrzeuge anhalten würden. Es wurde festgestellt, dass diese dabei waren eine sogenannte „Witzstation“ einzurichten. Demzufolge beabsichtigten sie, Verkehrsteilnehmern Witze zu erzählen. Diese sollten dann entscheiden, ob die Witze so gut waren, dass sie vielleicht bereit wären einen kleinen Geldbetrag zu entrichten.
Am Dienstag, 4. März, gegen 13 Uhr befuhr eine 49-jährige PKW-Fahrerin die Wiesenstraße und beabsichtigte nach links auf die Bahnhofstraße einzubiegen.
Bei diesem Manöver kollidierte sie mit dem PKW einer 26-Jährigen, die die Bahnhofstraße in Richtung Stadtmitte befuhr. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beschädigt und mussten abgeschleppt werden. Es entstand ein Sachschaden von ca. 12.000 Euro.
Am Dienstag,4. März, gegen 16.15 Uhr, befuhr der Fahrer eines Taxi die Schlossstraße in Richtung Ortsmitte. Da am rechten Fahrbahnrand Fahrzeuge geparkt waren, fuhr er langsam links an diesen vorbei und streifte leicht ein entgegenkommendes Fahrzeug. Nach einem kurzen Gespräch der beiden Unfallbeteiligten wollte der Geschädigte zwecks Unfallaufnahme zu hiesiger Dienststelle kommen, was jedoch nicht geschah. Der Geschädigte, der einen grauen älteren Mercedes fuhr, möge sich bitte mit der Polizeiwache Wissen, Tel.: 02742/9350 in Verbindung setzen.
Im Zeitraum von Montag, 3. März, 16.30 Uhr und Dienstag, 4. März, 10.50 Uhr wurden im unteren Parkdeck „Im Buschkamp“ an zwei Fahrzeugen mehrere Scheiben eingeworfen. Aus einem Fahrzeug wurde eine hochwertige Sonnenbrille entwendet.
Es entstand ein Gesamtschaden von mehreren hundert Euro. Sachdienliche Hinweise bitte an die Polizeiwache Wissen, Tel.: 02742/9350.
Das teilte die Polizei Betzdorf zum Thema Karneval und Jugendschutz mit:
Ab Altweiber bis zum Veilchendienstag wurde durch die PI Betzdorfund die PW Wissen in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung Altenkirchen, Jugendamt, bei den größeren Veranstaltungen in Malberg, Scheuerfeld, Herdorf und Wissen intensive Jugendschutzkontrollen durchgeführt.
Insgesamt wurden 348 Kinder/Jugendliche kontrolliert. Hierbei wurde bei 190 Kinder/Jugendlichen starker Alkohol festgestellt, so dass bei diesen ein Alco-Test durchgeführt werden musste. Bei 59 Jugendlichen lag der Alkoholwert dermaßen hoch, dass sie durch Mitarbeiter des Jugendamtes an die Erziehungsberechtigten übergeben wurden.
Bei einem 17-jährigen Jugendlichen wurde ein Alkoholwert von 2,58 Promille festgestellt.
Obwohl bei einer Festveranstaltung zwei Jugendliche den Eltern übergeben wurden, erschienen sie kurze Zeit später wieder im Veranstaltungsraum. Das Jugendamt wird sich daher nochmals mit den Erziehungsberechtigten in Verbindung setzen.
Nach Absprache mit einem Erziehungsberechtigen musste ein 17-jähriger Jugendlicher zur Ausnüchterung in Polizeigewahrsam eingeliefert werden.
Diese Erkenntnisse werden zukünftig bei Großveranstaltungen eine Rolle spielen und Jugendschutzkontrollen werden keine einmalige Aktion an Karneval bleiben.
Beobachtungen am Rand der Umzugsstrecke zeigten aber noch ein anderes Bild, das ohne Zweifel Anlass zur Sorge macht, aber nicht von der Polizei oder Ordnungskräften in den Griff zu bekommen ist. Trotz Absperrgitter heben Erwachsene Kinder über die Gitter - und nur wegen ein paar lächerlicher Bonbons. Von Ordnern angesprochen, werden diese dann von den Erwachsenen beschimpft, die Qualität der Ausdrücke ließ da auch auf viel Alkohol schließen. Die vielen DRK-Helfer und Feuerwehrleute, die für die Sicherheit des Spektakels garantieren sollen und mithelfen das kein Unglück geschieht - sie verdienen eine andere Behandlung, ebenso wie die Frauen und Männer der Polizei.(hws)
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