Anregende Fachdiskussion mit der AWO
Welche Schwerpunkte setzt die AWO mit ihrem Wirken und wo ist die Politik am Zug bessere Voraussetzungen für eine solide soziale Arbeit zu schaffen? Diese und weitere Themen standen in einem Fachgespräch mit Michael Wäschenbach MdL und dem Vorstand sowie Mitarbeitern der AWO in Betzdorf im Fokus.
Betzdorf. Schon 2012 entstand der erste Kontakt des Landtagsabgeordneten Michael Wäschenbach zu AWO-Geschäftsführer Dr. Holger Ließfeld anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des AWO Betreuungsvereins Altenkirchen. Das nun geführte Gespräch sollte einerseits zum Informationsaustausch dienen, andererseits eine engere Kooperation in der Sozialpolitik nach sich ziehen. Wäschenbach, der seit seinem Amtsantritt Mitglied im sozialpolitischen Ausschuss ist, möchte die Zusammenarbeit mit den Verbänden intensivieren.
„Es ist die Aufgabe der Politik Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine erfolgreiche Arbeit der sozialen Institutionen gewährleistet“, erklärt Michael Wäschenbach. „Die Politik reagiert oft nur auf Missstände. Dabei müsste sie schon vorausschauend die richtigen Weichen stellen. Diese pro-aktive politische Arbeit gestaltet sich aber oft schwierig, da auch die notwendigen Gelder fehlen.“
Umso wichtiger sei es, dass man auf die örtlichen sozialen Vereine bauen kann. Ein gut organisiertes Netzwerk aus sozialen Institutionen, bei der sich kein Verband profilieren möchte, sondern jeder dem anderen unterstützend zuarbeitet, sollte im Interesse aller Beteiligten liegen.
Geschäftsführer Dr. Holger Ließfeld sieht eine der größten Herausforderungen in der Akquise von ehrenamtlichen Betreuern und Helfern. Denn wie Gesangs- und Bürgervereine, steht auch der Betreuungsverein vor der Herausforderung des demografischen Wandels und einer immer weiter zurückgehenden Bereitschaft in der Bevölkerung sich ehrenamtlich zu engagieren. Hier sei aber gerade der Verband im Kreis Altenkirchen schon früh aktiv geworden. Mit der eigens entwickelten Internetplattform ehrenamt-im-netz.de zeige man, dass innovative Ideen nötig seien, um die Menschen zu erreichen.
Daher zeigt sich Ließfeld zufrieden: „Wir haben hohe Zugriffszahlen auf die Seite aus der Region und aus ganz Deutschland." Einen erheblichen Anteil der Beratungsleistungen der AWO macht die Patientenverfügung aus. Diese sei zum einen sinnvoll, sollte zum anderen aber auch wohl überlegt sein.
„Ohne vorhergehende Beratung kann im schlimmsten Fall eine unklare Verfügung entstehen, die dann von einem Arzt und einem Betreuer gedeutet werden muss.“ Ließfeld schlägt daher vor, eine Beratung obligatorisch vorzuschreiben. Gerade bei einem auch ethisch so hochsensiblem Thema sei eine gute Beratung unabdingbar.
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