Hospizverein mit Projekt in der Pestalozzi-Schule
Eine Projektwoche zum Thema Tod, Sterben, Trauer und Abschied wurde vom Hospizverein Altenkirchen an der Pestalozzi-Grundschule durchgeführt. Die Klasse 4c wurde von Hospizhekferinnen betreut, die Eltern in das Projekt einbezogen.
Altenkirchen. Im Klassenzimmer herrscht reges Treiben. Aufgeregt laufen die Kinder durcheinander. Über ihren Köpfen hängen dutzende Bilder von Schmetterlingen, Sonnenuntergängen und Pizza. Auf der Fensterbank stehen bunt bemalte Tontöpfe, die mit Bohnenranken bepflanzt wurden. Nichts in diesem Raum deutet auf das Thema „Sterben“ hin. Und doch ist der letzte Tag der Projektwoche „Hospiz macht Schule“, die von fünf speziell ausgebildeten ehrenamtlichen Hospizhelferinnen des Hospizvereins Altenkirchen durchgeführt wurde. Das Projekt wurde 2005-2008 von der Hospizbewegung Düren e.V. entwickelt und vom Bundesministerium für Familie gefördert.
Eine Woche führte das Team mit kindgerechten Materialien und Texten die Kinder der Klasse 4c der Pestalozzi Grundschule in Altenkirchen, spielerisch an die Themen Sterben, Abschied, Trauer und Tod heran. Fünf ehrenamtliche Hospizhelferinnen konnten durch die Arbeit in Kleingruppen, die individuellen Fragen die den Kindern auf der Seele brannten diskutieren und beantworten. Kein Thema blieb unangesprochen: Vom Traurig sein, über das Werden und Vergehen bis hin zum Trost und Trösten.
Bereits im Jahr 2008 wurde der Erfolg des Projektes mit dem Pulsus-Preis belohnt und mittlerweile ist es in 15 von 16 Bundesländern etabliert.
Jeder Tag begann und endete mit dem Begrüßungs/Abschieds- Ritual, bei dem jedes Kind in die Gruppe aufgenommen und auf den Tag vorbereitet wurde. In sicherer und stabiler Umgebung wurde den Kindern das sensible Thema nahe gebracht. Frei nach dem Motto: „Ich habe weniger Angst vor dem, was ich kenne“, erfuhren die Kinder vieles über den Sterbe- und Beerdigungsprozess.
Gerade durch seinen unbefangenen Umgang mit dem Thema „Tod“ zeichnet sich dieses Projekt aus. Es geht darum das Lebensende wieder in das Bewusstsein der Menschen zurückzuholen. Auch Kinder kommen mit diesem Thema in Berührung, doch wenn dies passiert sind die Eltern oftmals überfordert. Was mache ich, wenn das Haustier stirbt? Wie bringe ich es meinem Kind bei?
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Deshalb wurden auch die Eltern in das Projekt miteinbezogen. Bei einem gemeinsamen Abschlussfest mit Buffet, konnten die Kinder ihren Eltern das im Projekt erarbeitete Wissen präsentieren: Umgang mit dem Tod, Möglichkeiten jemandem Trost zu Spenden und die aufmerksame Art und Weise jemandem zu zuhören. Stolz zeigten und erklärten sie den Inhalt aller Plakate, beschrieben ihre Bilder und führten auch ein Abschlusslied vor.
Nach anfänglicher Scheu und Skepsis waren sich dann auch die Eltern einig: Von diesem Projekt profitieren alle. (Inga Back)
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