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Der Geruch von Zweitakt-Gemisch
Am Freitagmittag zog der unverkennliche Geruch von Zweitakt-Gemisch durch die Wissener Straßen. Das hatte einen guten Grund - nein, keine Trabi-Parade. Es waren über 70 Zündapp-Bella-Zweiräder, die auf dem Marktplatz eintrudelten und sich dort zum Start für eine kleine Westerwaldrundfahrt versammelten.
Wissener. Herbert Meurer und Ulrich Müller als Organisatoren strahlten mit der Sonne um die Wette. Etwas besseres hatte gar nicht passieren können. Es war nicht zu warm und es war nicht zu kalt für die über 70 Zündapp-Bella Zweiräder - zum Teil mit Beiwagen oder auch Anhänger, die an die Sieg gekommen waren zum jährlichen Treffen der "Bella IG e.V. Nach dem Chiemsee im vergangenen Jahr hatte die IG diesmal Wissen ausgesucht - weil es so schön zentral liegt. Nicht nur Bella-Fans aus Deutschland waren gekommen - sogar Teilnehmer aus den USA waren dabei (sie starteten in Holland), zwei Engländer, Belgier, Schweizer und ein Teilnehmer kam aus Spanien. Die meisten kamen zu zweit - aber auch ganze Familien waren dabei. Der älteste Teilnehmer, Heinrich Bayer aus Nürnberg mit Gattin, wird in diesem Jahr 77.
Schirmherr Bürgermeister Michael Wagener war hin und weg ob dieser beeindruckenden Oldie-Parade, hieß die Teilnehmer am Marktplatz herzlich willkommen und freute sich, dass sich die Bella-Freunde in diesem Jahr für Wissen entschieden hatten.
Moderator Manfred Hassel, ein ausgewiesener Oldtimer-Experte, stellte die Zündapp Bella dem interessierten Publikum vor. Gebaut von 1953 bis Mitte der 60er Jahre galt und gilt die Bella als besonders zuverlässig. Hassel: "Die stand auf jedem zweiten Bauernhof." Sieben bis elf PS haben die legendären Zweiräder und machen bis zu 80 km/h, die natürlich nicht in der Kolonne gefahren werden, schon allein deshalb nicht, weil man die betagten Maschinen schließlich schonen will. Anlässlich des jährlichen Treffens findet traditionsgemäß auch die Jahresversammlung der IG statt, in Wissen im Stadionrestaurant. Untergebracht waren/sind die Teilnehmer zum Teil in Hotels, zum Teil wurde/wird auch gecampt.
Am Freitag fand die "kleine Westerwald-Rundfahrt" (40 Kilometer) statt. Sie führte von Wissen über Elkhausen/Katzwinkel, Wingertshardt, Mittelhof, Genhardshain, Steinebach (hier wurde, wie könnte es anders sein, das Motorradmuseum besucht und auch dem Besucherbergwerk wurde ein Besuch abgestattet), Fensdorf und Selbach zurück nach Wissen. Am Samstag dann die "große Westerwald-Rundfahrt" (80 Kilometer) durchs Nistertal, über Stein-Wingert nach Marienstatt, wo die Zweiräder und ihre Besatzungen den Segen empfangen, den Beulskopf zur Eröffnung des Westerwaldsteiges, Au, Bitzen zurück nach Wissen. Gefahren wird jeweils in drei Gruppen. Am Sonntagmorgen ist dann wieder Aufbruch nach Haues.(rs)
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Ulrich Müller links) und Herbert Meurer (rechts), die Organisatoren des Bella-Treffens in Wissen vor ihren Maschinen. Fotos: Reinhard Schmidt
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