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Nachricht vom 14.03.2014    

Gesundheitssekretär besuchte DRK-Krankhaus Kirchen

Gesundheitsstaatssekretär David Langner besuchte kürzlich das DRK-Krankenhaus Kirchen. Bei diesem Besuch betonte SPD-Stadtbürgermeisterkandidat Andreas Hundhausen die Bedeutung des Gesundheitsstandorts. Außerdem wurde eine Diskussion mit Krankenhausleitung und Schülern der Krankenpflegeschule geführt.

Staatssekretär David Langner (Dritter von links) besuchte auf Einladung des SPD-Stadtbürgermeisterkandidaten Andreas Hundhausen (Zweiter von links) das DRK-Krankenhaus Kirchen. (Foto: pr)

Kirchen. Dem DRK-Krankenhaus Kirchen stattete jetzt der rheinland-pfälzische Gesundheitsstaatssekretär David Langner einen Besuch ab. Eingeladen hatte der SPD-Bürgermeisterkandidat für die Stadt Kirchen, Andreas Hundhausen. Begleitet wurden beide vom heimischen Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner sowie Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Kirchen, darunter die Ortsvorsteher-Kandidaten für die Stadtteile Freusburg und Wehbach, Sybille Brass und Bruno Schumann. Auch der Kirchener Allgemeinmediziner und ehemalige Obmann der Kreisärzteschaft, Dr. med. Wolfram Johannes, zählte zu den Gästen.

Empfangen wurden die Sozialdemokraten vom Geschäftsführer der DRK Trägergesellschaft Süd-West mbH, Dipl.-Betriebswirt Bernd Decker und dem kaufmännischen Direktor des Krankenhauses, Klaus Schmidt. Beide dankten Hundhausen für die Unterstützung bei der Anerkennung der Kindertagesstätte als Betriebskindergarten. Die SPD-Fraktion hatte sich in der zurückliegenden Diskussion stets klar zur Einrichtung bekannt. „Die Kita bietet einen Anreiz für die Anwerbung medizinischen Personales und kann darüber hinaus einen wichtigen Beitrag für eine ausreichende Zahl an Betreuungsplätzen in der Stadt Kirchen leisten“, erklärte Hundhausen. Klaus Schmidt bestätigte, dass in der zurückliegenden Zeit drei Fachärzte explizit durch das Kita-Angebot für Kirchen gewonnen werden konnten.

Hundhausen unterstrich die besondere Bedeutung des Krankenhauses für den Gesundheitsstandort Kirchen und als größter Arbeitgeber in der Region. Laut DRK-Geschäftsführer Bernd Decker waren im Jahr 2013 insgesamt 654 Arbeitskräfte beschäftigt, davon 404 in Vollzeit. Der Frauenanteil betrug 79 Prozent. Die DRK-Verantwortlichen legten Wert auf die Feststellung, dass sämtliche Stellen in Kirchen besetzt seien. Einzig offen sei die HNO-Abteilung. Aber auch hier zeichne sich zum Mai eine Nachfolge ab, so Schmidt. Allerdings führe der hohe Anteil ausländischer Ärzte bisweilen zu Verständigungsproblemen, gaben Decker und Schmidt zu. Eigens durchgeführte Sprachkurse vor Ort sollen hier Abhilfe schaffen.

Größtes Projekt am Standort Kirchen ist die Einrichtung der zentralen interdisziplinären Notaufnahme mit angeschlossener Aufnahmestation im Erdgeschoss des Hauptgebäudes. Staatssekretär David Langner erklärte, dass man für den derzeitigen Bauabschnitt 400.000 Euro Anschubfinanzierung aus dem Krankenhausinvestitionsprogramm 2014 des Landes zur Verfügung gestellt habe. Die Maßnahme werde in drei Abschnitten umgesetzt. Neben der vorübergehenden Verlagerung der chirurgischen und Notfallambulanz in den früheren Verwaltungstrakt und der anschließenden Errichtung der neuen Zentralen Notaufnahme gehöre in einem dritten Schritt auch die Anbindung der Patientenanlieferung an die neue Einheit und der Ausbau der Aufnahmestation dazu. Decker dankte dem Gast aus Mainz für die finanzielle Unterstützung. Gleichwohl bereitet die zukünftige Finanzierung einige Sorgenfalten. Deutschlandweit seien 46 Prozent der Krankenhäuser unterfinanziert, davon betroffen insbesondere die kleineren Standorte. Die DRK-Vertreter machten keinen Hehl daraus, dass die eigenen Krankenhäuser in der Westerwaldregion keine Ausnahme bilden würden. Mit einer bundesweiten Imagekampagne wollen sich die Krankenhäuser Gehör bei der Politik schaffen. Dabei geht es neben der Forderung nach einer stabilen Finanzierung auch um Maßnahmen gegen den zunehmenden Ärztemangel gerade im ländlichen Raum auch unter besonderer Berücksichtigung einer kontinuierlichen Qualitätsverbesserung in den Kliniken.



Im Anschluss stellte sich der Gesundheitsstaatssekretär den Fragen von Schülerinnen und Schülern der Krankenpflegeschule um deren Schulleiter Eberhard Bruch. Dabei ging es vor allem um die Ausbildungssituation in Kirchen. Für die 93 Ausbildungsplätze seien im letzten Jahr rund 250 Bewerbungen eingegangen, zeigte sich Bruch zufrieden. Der Wunsch, anderen Menschen zu helfen stand für viele Auszubildende im Vordergrund für die Entscheidung, einen Pflegeberuf zu ergreifen. Dabei wurden aber auch die hohe Arbeitsbelastung und fehlende Anerkennung der Berufsgruppe in der Öffentlichkeit beklagt. Auch sei die Bezahlung im Vergleich zu anderen Berufen zu niedrig, monierten die Schüler.
Überzeugungsarbeit muss das Land bei der geplanten Einführung der Pflegekammer leisten, erkannten die anwesenden Landespolitiker in der weiteren Diskussion. Skepsis herrschte vor allem bei der Zwangsmitgliedschaft und der damit verbundenen Beitragshöhe. Die Frage kam auf, ob vor dem Hintergrund der verschiedenen Rahmenlehrpläne in den einzelnen Bundesländern tatsächlich eine Verbesserung der Ausbildungssituation eintreten werde.
David Langner zeigte Verständnis für die Sorgen der Schülerinnen und Schüler. Mit der Aufnahme der Pflegekammer als gleichberechtigte Berufskammer in das Heilberufsgesetz wolle man die Pflege mit anderen Berufen des Gesundheitswesens gleichstellen. Sie sei auch Ausdruck der Wert-schätzung gegenüber dem Pflegeberuf, so der Staatssekretär. Er wies auf die landesweite Befragung der Pflegekräfte hin. An der Umfrage hätten sich knapp 20 Prozent beteiligt. Davon sprach sich über Dreiviertel für die Gründung einer Pflegekammer aus, so Langner. Er rief dazu auf, die Einrichtung der Pflegekammer als Chance zu sehen und aktiv an der Gestaltung mitzuarbeiten.


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