Ron Williams begeisterte mit Harry-Belafonte-Story
Am Ende sang das Publikum gemeinsam mit Ron Williams den berühmten "Banana Boat Song", und es waren begeisterte Gäste im Hüttenhaus Herdorf, die der Harry-Belafonte-Story gefolgt waren. Die Theateraufführung der Lebensgeschichte des weltberühmten Sängers mit Ron Williams in der Hauptrolle sorgte immer wieder auch für Szenenapplaus.
Herdorf. Ein ausverkauftes Haus und ein hoch zufriedenes Publikum waren die Bilanz der Harry Belafonte Story im Hüttenhaustheater mit Ron Williams in der Hauptrolle. Das Schauspiel mit Musik von Gerold Theobalt präsentiert von Kempf Theatergastspiele hatte der Kulturring Herdorf ins Städtchen geholt.
Es ist mittlerweile die dritte Tournee mit diesem Stück und war, laut dem Hauptdarsteller, die 157. Aufführung. Die Geschichte ist so gefragt, dass es noch zwei weitere Anschlusstourneen geben wird. Am Tag zuvor hatte das Ensemble noch in Zürich gespielt und war geradewegs von dort nach Herdorf gekommen.
Mit nur sechs Akteuren auf der Bühne wird die Geschichte des weltberühmten Sängers Harry Belafonte erzählt. Neben Ron Williams agieren Daniela Kiefer als Julie Robinson-Belafonte, Maureen Wyse als Angel, der Barfrau, Gerhard Haase-Hindenberg als Charly Duke, dem Clubinhaber, Karsten Kenzel als Steve und Thomas E. Killinger als Jeff, der Pianist. Die Szenerie spielt in einem Musikclub in dem Harry Belafonte in früheren Jahren gesungen hat.
Dort singt gerade der junge Steve vor und rappt sich seinen Frust von der Seele, wenig beachtet vom Inhaber des Etablissements. Ein gut gekleideter, älterer Herr kommt in den Club und hört dem Jungen zu. Charly erkennt diesen Gast und im Nu und so kommen sie ins Gespräch. Harry beginnt aus seinem Leben zu erzählen. Von seiner Kindheit, der Trennung der Eltern, seiner Zeit in Jamaica und der Rückkehr nach Amerika. Mit Songs wie „Island in the sun“ und „Jamaica Farewell“ werden die Geschichten begleitet.
Als Harrys Frau Julie noch dazu kommt, spielen die beiden die Szene ihres Kennenlernens nach, untermalt mit dem Lied „The first time ever I saw your face“. Viel Raum in der Erzählung nimmt die Rolle des Harry Belafonte im Kampf um die Gleichberechtigung der Afro-Amerikaner ein. Belafonte war ein enger Freund von Martin Luther King und ein aktiver Unterstützer der Bürgerrechtsbewegung. Daher erinnerten Lieder wie „It can move you too“ und „Sometimes I feel like a motherless child“ an die Marthin Luther King Story.
Belafonte, der Anfangs als Schauspieler sein Glück versuchte, traf besonders in den Südstaaten auf große Gegenwehr, einer seiner Filme durfte dort nicht gezeigt werden, nach einer Anhörung vor Gericht erhält er keine Engagements mehr und beginnt seine Karriere als Sänger. Neben der Lebensgeschichte des Stars erhielt das Publikum auch gleich noch etwas Geschichtsunterricht. Es wurde an die Erbauung der Freiheitsstatue erinnert (Lady Liberty) und daran das diese auf Grund eines Vetos der Südstaaten ein völlig anderes Aussehen erhielt als eigentlich vorgesehen war. Mit Songs wie „Back oft he bus“ und „Birmingham Alabama“ erinnerten die Darsteller an Rosa Parks und ein Verbrechen des Ku-Klux-Klans. Während die Akteure auf der Bühne immer wieder aus der Vergangenheit in die Neuzeit wechselten, liefen auf einer Leinwand im Hintergrund die entsprechenden Bilder zu der jeweils erzählten Geschichte.
Die beiden jungen Leute, Steve und Angel, wollten jedoch von all den alten Geschichten nichts hören. Sie waren viel zu sehr mit ihren aktuellen Problemen beschäftigt, die ihnen den Blick auf das große Ganze versperrten. Wiederholt kam es zu Streitgesprächen, aber auch immer wieder zu Versöhnungen. So wechselten ernste mit heiteren Momenten ab und Ron Williams gab auch Stücke wie „Angelina“ und natürlich den „Banana Boat Song“ zum Besten. Beim Kinderlied „There´s a Hole in the Bucket“ (Ein Loch ist im Eimer) amüsierte sich das Publikum entsprechend und spendete wie schon viele Male zuvor anerkennenden Szenenapplaus.
Alles in allem gelang es letztlich Harry, Julie und Charlie, ihren beiden jüngeren Freunden Angel und Steve klar zu machen, dass es wichtig ist, sich für eine Sache einzusetzen und scheine diese noch so aussichtslos. So endete die Aufführung dann auch mit dem Hit „We are the world“ und es war zu sehen, wie ergriffen manche Zuschauer im Saal von der Darbietung waren. Als Zugabe stimmte Ron Williams das Lied „Mathilda“ an und sang danach mit dem Publikum noch einmal den „Banana Boat Song“. (anna)
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