Jubel in der neuen Kindertagesstätte in Horhausen
Die Katholische Kindertagesstätte St. Maria Magdalena Horhausen wurde feierlich und fröhlich der offiziellen Bestimmung übergeben. Die zweitgrößte Kita im Landkreis bietet 60 Ganztagsplätze, insgesamt gibt es jetzt Platz für 145 Kinder. Die Summe der Baukosten wird auf mehr als 2,9 Millionen Euro beziffert.
Horhausen. "Was länge währt, wird endlich gut", so lautet ein Sprichwort und so ist auch bei der Katholischen Kindertagesstätte St. Maria Magdalena Horhausen. Die Sanierungs- und Umbauarbeiten im alten Teil des Kindergartens mit einer Nutzfläche von 634 Quadratmetern und der neue Anbau mit einer Nutzfläche von 654 Quadratmetern sind nach rund 2,5 Jahren Bauzeit fertig gestellt und wurden jetzt vor zahlreichen Gästen in einer Feierstunde mit einem bunten Programm offiziell eingeweiht. Bürgermeister Josef Zolk, Pastor Peter Strauch und alle Gäste waren begeistert von den hellen, freundlichen und kindgerecht Räumen.
„Herr Stopperich, das Werk ist gelungen“, bekräftigte Bürgermeister Josef Zolk gegenüber dem federführenden Architekten. Sein Dank galt allen, die bei der Realisierung des Projektes an einem Strang gezogen hatten. Die Ortsgemeinde etwa, die das Grundstück unweit der Kirche ankaufte und der VG als Bauherren zur Verfügung stellte. Den Eltern, Erzieherinnen und Kindern, die in den provisorisch eingerichteten Containern nahe der Raiffeisenhalle in Güllesheim die Zeit bis zur Fertigstellung überbrückten, dem Ortsbürgermeister von Güllesheim, Kornelius Seliger, der dies ermöglichte und schließlich der katholischen Kirchengemeinde als Betreiber.
Nach der Festansprache des Bürgermeister gratulierte auch Landrat Michael Lieber zu dem gelungenen Bauwerk und sagte: "Der Kreis will Kindergärten zum Wohlfühlen bauen!" Thomas Schmidt, Ortsbürgermeister der Gemeinde Horhausen machte in seiner Ansprache deutlich, wie wichtig die neue Kindertagesstätte im Herzen Horhausens für die Infrastruktur des gesamten Raumes ist.
Für viel Freude sorgte auch der Beitrag der Kinder des Kindergartens. Gemeinsam mit den Erzieherinnen hatten sie auf einen alten Hit der Gruppe "Geier Sturzflug": "Es wird wieder in die Hände gespuckt..", den Umbau in Liedform dargeboten. Dazu würdigten sie die am Bau beteiligten Firmen und Entscheidungsträger, indem die Kinder mit Schildern und entsprechender Ausrüstung deren Berufe darstellten. Dafür gab es von den zahlreichen Besuchern viel Beifall.
Pastor Peter Strauch freute sich ebenfalls über den schmucken Kindergarten und dankte allen Beteiligten im Auftrag der Kirchengemeinde, in deren Händen auch weiterhin die Betreiberschaft des Kindergartens liegt. Er segnete Kinder und Gäste sowie das Gebäude.
Gleich im Anschluss übergab Architekt Norbert Stopperich einen symbolischen Schlüssel an Bürgermeister Zolk, der wiederum den Schlüssel an die Kindergartenleiterin Monika Dasbach weiter reichte. Sie sprach auch das Schlusswort und sagte: „Der Kindergarten ist zwar auch Vorbereitung auf die Schule, aber das ist uns nicht das Allerwichtigste, sondern das Miteinander und das Soziale. Und das kann man in diesen Räumen besonders gut leben“. Diese ersetzt nun Schwester Janne, die lange Jahre den Kindergarten leitete. Auch die provisorischen Container an der Raiffeisenhalle, die über zwei Jahre den Kindern als „Zuhause“ dienten, sind bereits beseitigt. Alle Kinder sind nun in Horhausen angekommen.
Jetzt 145 Plätze in sieben Gruppen
Der ehemalige fünfgruppige Kindergarten unweit der Pfarrkirche im Herzen von Horhausen ist auf eine siebengruppige Einrichtung erweitert worden. Der alte Kindergarten konnte seinerzeit 125 Kinder im Alter von über drei Jahren in fünf Regelgruppen aufnehmen. Die neue siebengruppige Kindertagesstätte beinhaltet zwei Regelgruppen mit je 25 Plätzen für Kinder ab dem vollendeten dritten Lebensjahr, zwei geöffnete Kindergartengruppen mit je 25 Plätzen, davon jeweils bis sechs Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr und drei altersgemischte Gruppen mit je 15 Plätzen, aufgeteilt in je acht Plätze für Kinder über drei Jahre und sieben für Kinder im Alter von eins bis drei Jahren.
Insgesamt stehen somit 112 Plätze für Kinder über drei Jahre und 33 Plätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung. Mit insgesamt 145 Plätzen in sieben Gruppen ist der Horhausener Kindergarten kreisweit die zweitgrößte Einrichtung. Von der Gesamtzahl der Plätze können bis zu 60 Plätzen ganztags vergeben werden. Im Rahmen der Gesamtöffnungszeiten können die Ganztagskinder wöchentlich bis zu 45 Stunden und die Teilzeitkinder wöchentlich bis zu 35 Stunden betreut werden. Für das pädagogische Personal stehen 20 Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen zur Verfügung. Zwei Hauswirtschaftskräfte mit je 15 Stunden sind eingestellt sowie eine Fachkraft für interkulturelle Arbeit.
Baukosten:
Die Baukosten betrugen nach Förderantrag 2.994.684 Euro. Hierauf gewährte das Bistum für die Renovierungsarbeiten des Altbaus eine Zuwendung in Höhe von 329.700 Euro. Aus Bundesmitteln wurden 342.452 Euro und aus Landesmitteln 170.000 Euro an Zuwendungen gewährt. Der Restbetrag in Höhe von 2.152.531 Euro ist über die Verbandsgemeinde Flammersfeld finanziert; dies entspricht einer Finanzierung von 71,88 Prozent der Gesamtkosten.
Verbandsgemeinde hat nun Trägerschaft für das Bauwerk
2011 wurde in dem alten Kindergarten, der damals noch in der Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde Horhausen stand, Schimmelbefall festgestellt mit der Folge, dass der komplette Kindergarten in das Gemeindehaus Güllesheim und Container an der Raiffeisenhalle ausgelagert werden musste. Die Räume mussten umfangreich saniert werden. Architekt Norbert Stopperich plante den Anbau es neuen Kindergartenteils, der einen Abriss des früheren Schwesternhauses erforderlich machte. Die Trägerschaft für das alte und neue Bauwerk ging von der Kirchengemeinde auf die Verbandgemeinde über, die Trägerschaft für den Betrieb des Kindergartens liegt allerdings nach wie vor bei der Kirchengemeinde. Die Ortsgemeinde Horhausen kaufte von der Kirchengemeinde die Grundstücke und stellte sie dann der Verbandsgemeinde zur Verfügung.
Entsprechende Verträge hinsichtlich der Neukonzeption des Kindergartens wurden mit der Kirchengemeinde ausgehandelt. "Die Verhandlungen waren schwierig und sehr zeitraubend und ich bin sehr froh, dass nun alles unter Dach und Fach ist", so Bürgermeister Josef Zolk im Gespräch mit dem AK-Kurier. (smh)
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