Gartensaison in Kitas eröffnet
Der Naturschutzbund startet das Projekt „KinderGartenpaten“ in vielen Kindergärten und Kitas in der Umgebung. Es werden Workshops veranstaltet sowie jeweils ein Hochbeet angelegt und gemeinsam mit den Kindern bepflanzt.
Region. 19 Gartenpatinnen und -paten mit Vertretern von 12 Kindergärten und Kitas aus den Kreisen Westerwald, Altenkirchen, Neuwied, Rhein-Lahn und Mayen-Koblenz sowie dem Koblenzer Stadtgebiet versammelten sich am 17. März im Naturschutzzentrum Westerwald in Holler bei Montabaur. Auf dem Programm stand der erste von drei Workshops zu den Themen Gärtnern mit Kindern, gesunde Ernährung und Aktionen rund ums Hochbeet mit selbst produziertem Gemüse. Die Nachfrage war groß: Mehr als 30 Einrichtungen hatten sich für das Bildungsprojekt „KinderGartenpaten“ beworben. Das Projekt wird vom Naturschutzbund (NABU) im Auftrag der Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU) seit 2012 landesweit mit großem Erfolg durchgeführt.
Im Rahmen des Projektes sollen Kinder in der Erde wühlen, Regenwürmern bei der Arbeit zusehen und die Entwicklung, z. B. einer Tomate oder Möhre vom Samenkorn bis zur Ernte verfolgen können. So sollen in den Kitas kleine Gärtnerinnen und Gärtner heranwachsen.
Zur Umsetzung der generationenübergreifenden Maßnahme stellen die beteiligten Kitas und Kindergärten jeweils mindestens einen Freiwilligen als erfahrenen Gartenpaten, sei es eine Großmutter oder einen engagierten Senior aus der Nachbarschaft, so dass Jung und Alt gemeinsam pflanzen, pflegen, ernten und kochen.
Beim halbtägigen Treffen in Holler vermittelte NABU-Mitglied Hermann Holl nach ausführlicher Kennenlernrunde zunächst theoretische Kenntnisse über die Keimzelle des Projekts, das Hochbeet. Dieses wurde gesponsert durch die Firma Sägewerk „Holzindustrie Hassel/Stockum-Püschen“ und jeder Kita kostenlos zur Verfügung gestellt. Ebenso zum Gratistarif gab es anschließend die zugehörigen Schrauben, zertifizierte Komposterde, umweltfreundliche Anzuchterde mit zugehörigem Zimmergewächshaus und biologisches Saatgut.
Nach Verköstigung selbst kreierter Bärlauchkräuterbutter ging es an den Aufbau des ersten Musterbeetes. Hierbei zeigten Michael Flosdorf und Kurt Becher, die Gartenpaten der Kita „Villa Kunterbunt“ in Holler sowie andere freiwillige Helfer ihr handwerkliches und gärtnerisches Können. Das Hochbeet wurde rasch mit bereitgestellten Holzresten, Häckselgut, Laub und einem Gemisch aus Kompost- und Gartenerde aufgefüllt. Auf keinen Fall dürfe jedoch Torf im Füllmaterial Verwendung finden, betonte NABU-Mitglied Hermann Holl, da dies enorm zur Lebensraumzerstörung sensibler Hochmoore beitrage.
Zusätzlich ausgestattet mit Küchenkräutern für die erste Bepflanzung und nach aufmerksamer Verköstigung durch Hollerer Erzieherinnen begaben sich Kita-Vertreter und tatendurstige Paten mit reichem Erfahrungsschatz auf den Heimweg zur Verwirklichung kindlicher Gartenträume.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.kindergartenpaten.de oder bei der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald unter 02602/970133.
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