Azubis der Westerwald Bank pflanzten 1.000 Bäume
Aktionstag für die auszubildenden der Westerwald Bank: Sie pflanzten 1.000 Bäume im Staatsforst zwischen Betzdorf und Kirchen. Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie pflanzt die Westerwald Bank für jedes neue Mitglied der Genossenschaft einen Baum, mindestens jedoch 1.000 jährlich.
Betzdorf/Region. Das war ein ganz anderer Arbeitstag für die elf Auszubildenden des ersten Lehrjahres bei der Westerwald Bank: Wie bereits ihre Kollegen in den vergangenen Jahren, war es in diesem Jahr an ihnen, die jährliche Baumpflanzaktion des Unternehmens tatkräftig umzusetzen. Sie wechselten dafür einen Tag lang ihre gewohnten Arbeitsplätze am Schreibtisch und der Schalterhalle mit dem heimischen Wald. Ganz konkret ging es gemeinsam mit Auszubildenden der Landesforsten Rheinland-Pfalz in den Revierteil Pracht im Staatsforst zwischen Betzdorf und Kirchen, direkt am europäischen Fernwanderweg E1 gelegen. Hier pflanzten die Mitarbeiter der Bank mit entsprechender Anleitung insgesamt 950 Rotbuchen im so genannten Vorwald und 50 Wildkirschen entlang des Wegesrandes auf einer durch mehrere Stürme in den letzten Jahren entstandenen Freifläche am Rand eines 115-jährigen Eichenwaldes, der mit rund 65 Jahren alten Rotbuchen durchmischt ist. Die klimastabile Rotbuche, so Revierleiter Bernd Schaefer, gehöre zu den am weitesten verbreiteten Baumarten Europas. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer, ihr Holz ist eines der am vielseitigsten verwendbaren einheimischen Nutzhölzer.
„Wir sind sehr schnell vorangekommen und die Kollegen der Westerwald Bank waren mit sehr großem Engagement bei der Sache“, berichteten Schaefer und der Ausbilder der Forstwirte, Vladimir Ksimitow. Die elf Azubis der Genossenschaftsbank seien außerdem sehr interessiert an den Abläufen der Forst- und Waldwirtschaft. Zwar ließ sich an einem einzigen Arbeitstag nur ein kleiner Einblick in die Forstwirtschaft geben, für die eine oder andere Erklärung blieb aber dennoch Zeit. Staunen machte sich beispielsweise breit, als die Forst-Experten vom Sonnenbrand beim vorhandenen Baumbestand sprachen. Der entsteht, wenn die Sonnenstrahlen durch die infolge der Sturmschäden nicht mehr geschlossene Kronenoberfläche auf den dann ungeschützten Stamm bzw. auf dessen Rinde treffen. Die Folge: Großflächige Schichten der Baumrinde vertrocknen und blättern ab. Und genau jene Schichten, die durch die ungewohnte und somit schädliche Sonneneinstrahlung verbrennen, sind für Wachstum und den Nährstofftransport wichtig. Durch die vollständige Wiederbewaldung der Freifläche soll sich ein stufiger Waldrand entwickeln, der weitere Schäden am ursprünglichen Waldbestand verhindert.
Wilhelm Höser, Vorstandssprecher der Westerwald Bank, und seine Vorstandskollegen Markus Kurtseifer und Dr. Ralf Kölbach zeigten sich hocherfreut über die fleißige Beteiligung der Mitarbeiter. Sie halten den Austausch mit Auszubildenden anderer Wirtschaftszeige für wichtig. „Außerdem bekommen sie hier einen Eindruck davon, dass vor allem die Forstwirtschaft in langfristigen Perspektiven denkt und handelt“, so Höser. Die Arbeit eines einzigen Tages werde sich erst in vielen Jahren und Jahrzehnten tatsächlich entfalten.
Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie pflanzt die Westerwald Bank für jedes neue Mitglied der Genossenschaft einen Baum, mindestens jedoch 1.000 jährlich. „Über das Alltagsgeschäft und den Tag hinaus leben wir die Verbundenheit mit der Region in der Praxis“, so Höser. Bereits in den letzten drei Jahren hatten die jeweils ersten Azubi-Jahrgänge im Staatswald Marienstatt, im Mengwald bei Ransbach-Baumbach sowie im Waldgebiet Hück nördlich von Flammersfeld Baumpflanzaktionen durchgeführt. (Andreas Schultheis)