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Nachricht vom 03.04.2014    

Freunde des Altenzentrums erreichen die Fördermillion

Der Förderverein des Altenzentrums Friedrich-Wilhelm Raiffeisen in Hamm hat bereits 950.000 Euro in das Seniorenheim und sein Umfeld investiert, die 1 Million Euro wird noch in diesem Jahr erreicht. Das nächste Projekt des agilen Vereins ist ein öffentliches Café. Das dürfte in der Region einzigartig sein.

Der Vorstand. Fotos: Silvia Patt

Hamm. Das sucht seinesgleichen! Die Gäste bei der Jahreshauptversammlung waren sich wieder einmal einig: Der Förderverein des Altenzentrums Hamm ist einzigartig in der gesamten Region und vielleicht darüber hinaus. 950.000 Euro hat er seit seiner Gründung ins Altenzentrum investiert, noch dieses Jahr wird er die Schallmauer von 1 Million Euro Fördersumme überschreiten. Die nächste Aufsehen erregende Nachricht: Mit Hilfe des Vereins soll es im Seniorenzentrum bald ein öffentliches Café geben.

Rund 70 Mitglieder begrüßte Hans Schmidt, der Fördervereins-Vorsitzende, zur Versammlung im Kulturhaus, zusätzlich den Ehrenvorsitzenden Franz Herpers, Ehrenmitglied Dieter Esche, Heimleiterin Doris Gibhardt sowie Vertreter der Geschäftsleitung und des Aufsichtsrats der Evangelischen Altenhilfe im Kirchenkreis Altenkirchen.

„Sehr zeitnah“ – diese Auskunft gab Schmidt zum Thema Erweiterung und Umbau der Cafeteria zu einer Begegnungsstätte für Bewohner, Angehörige und Besucher aus der Bevölkerung. Mit Hilfe eines Innenarchitekten wurde bereits ein Entwurf erarbeitet. Danach lässt sich der „Wandelgang“, der den Altbau umgibt, recht leicht ins Gebäude einbeziehen und bietet zusammen mit einer Verlegung des Haupteingangs dann die Fläche, die zusätzlich gebraucht wird.

Hans Schmidt zufolge „ist der Träger bereit, täglich für Jedermann zu öffnen“. Auch der Außenbereich soll erweitert werden, um auch Plätze im Freien anzubieten. Nicht nur für das Café wird aber zusätzliche Platz gebraucht: Die bisherige Cafeteria, Veranstaltungsfläche fürs gesamte Heim, ist seit der Eröffnung des Erweiterungsbaus knapp bemessen.

Diese nächste Herausforderung, die der Förderverein in beratender Form begleiten, aber auch finanziell unterstützen will, wird mit dem bewährten Vorstand angegangen. Die Ämter des Vorsitzenden und des Zweiten Vorsitzenden wurde von der Versammlung einhellig mit Wiederwahl erledigt. Hans Schmidt und Albert Neuhoff bleiben also im Amt. En bloc wiedergewählt wurden ebenso einmütig die Beisitzer Margarete Maleszka, Hans-Georg Schumacher, Robert Boll und Horst Pfeiffer. Geschäftsführer Horst Keil und Kassiererin Christel Reifenrath standen diesmal nicht zur Wahl.

Letztere hatte zuvor in ihrem Kassenbericht über Einnahmen und Ausgaben des Jahres 2013 sowie den derzeitigen Vermögensstatus berichtet. Für die Kassenprüfer beantragte Michael Paare die Entlastung des Vorstands, die den Wahlvorgang – geleitet von Bernd Niederhausen – erst möglich machte.

Fernseher, Fußweg und ein Auto
Wofür genau die von der Kassiererin erwähnten Gelder ausgegeben wurden, schilderte dann wieder der Vorsitzende. 146.000 Euro sind für den Sinnesgarten im Anbau an das Altenheim zugesagt und größtenteils auch schon bezahlt worden. Für die zwei neuen Aufenthaltsräume des Anbaus wurde je eine Fernseh- und Videoanlage gestiftet (3400 Euro), man beteiligte sich am Bau eines Fußwegs zum Neubau des Betreuten Wohnens (3800 Euro) und zahlte die Hälfte eines Kastenwagens, der dringend benötigt wurde (7000 Euro).
Auch finanziert der Verein schon seit Jahren die beiden Mitarbeiterinnen, die mit 20 Stunden in der Woche den Bewohnern der Betreuten Wohnanlage bei Bedarf zur Hand gehen. Künftige Aufgaben sind die finanzielle Unterstützung bei der Einrichtung des erwähnten Cafés, bei der Aufwertung der Parkanlage, bei weiteren Anschaffungen für die Betreuung der Altenheimbewohner. Auch an einer Aktion, um weitere ehrenamtliche Helfer für das Altenzentrum zu gewinnen, will sich der Förderverein beteiligen.



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Blumen für die "Flinken Finger"
Die Gelder, um das alles zu ermöglichen, stammen zum einen natürlich aus den Mitgliedsbeiträgen, zum anderen aber auch aus teils namhaften Spenden. Hier nannte Hans Schmidt einmal mehr die „Flinken Finger“. Die Damen, die unermüdlich Handarbeitsmaterial in attraktive Kleidungs- oder Dekorationsstücke verwandeln, erhielten eigens Blumen. 2013 hatten sie 2000 Euro für den Förderverein erwirtschaftet. In der Scheidter Straße unterhalten die "Flinken Finger" inzwischen sogar ein Ladenlokal, das an vier Tagen die Woche geöffnet ist: dienstags und freitags von 10 bis 12 Uhr sowie montags und mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr.

Altenheimbau überhaupt angestoßen
Hans Schmidt bot mit seiner Power-Point-Präsentation auch die Möglichkeit, etwas tiefer in die Vergangenheit des Fördervereins zu blicken. 1991 gestartet, war es das Ziel der damaligen Mitglieder, überhaupt erst ein Altenheim nach Hamm zu bekommen. Nachdem man lange kein Gehör gefunden hatte, konnte es schließlich im Dezember 1997 dank einer Anschubfinanzierung durch den Förderverein (500.000 Mark) eingeweiht werden.

Mit dem Kauf eines Grundstücks wurde zehn Jahre später der Anstoß zur Errichtung eines Hauses für seniorengerechtes Wohnen neben dem Altenzentrum gegeben. Ein zweites Gebäude wurde 2013 eingeweiht. Alle Bewohner sind Mitglieder des Fördervereins, der mit dem Investor eine diesbezügliche Abmachung hat.

Ab 2003 betrieb der Verein Lobbyarbeit für einen Erweiterungsbau am Altenzentrum: Besonders an Demenz erkranke Senioren sollten dort eine Heimat finden. Plätze in einer Tagespflegeeinrichtung sollten ebenfalls entstehen. Im August wurde der Anbau – auch dank des Drängelns des Vereins – eingeweiht. Der Sinnesgarten war der Beitrag des Vereins.

„Gibt es kein zweites Mal im Kreis“
Aus den Grußworten ging hervor, welche Wertschätzung der Förderverein Altenzentrum Hamm genießt. „So einen Förderverein gibt es kein zweites Mal im Kreis“, sagte Bodo Nöchel, Aufsichtsratsmitglied der Ev. Altenhilfe. Als Vertreter der Verbandsgemeinde würdigte Beigeordneter Franz Rohringer die Verdienste des Vorstands und der Mitglieder.

Heimleiterin Doris Gibhardt geht im September in den Ruhestand und arbeitete mehr als 16 Jahre im Altenzentrum Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Doch auch sie weiß das Besondere an der Hammer Einrichtung noch sehr zu schätzen. „Am Anfang war ich erstaunt, wie sehr die Bevölkerung hinter diesem Heim steht. Es war immer sehr wohltuend, Sie als Förderverein hinter sich zu wissen.“ (spa)


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