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Westerwald Bank trotzt Krise
Die Kundennähe hat sich für die Westerwald Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr einmal mehr ausgezahlt. Erstmals stieg die Bilanzsumme über 1,8 Milliarden Euro. Dies nahm am Dienstagabend die Vertreterversammlung des Kreditinstituts in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach zufrieden zur Kenntnis.
Region/Ransbach-Baumbach. Erstmals in ihrer Geschichte verzeichnet die Westerwald Bank eine Bilanzsumme von über 1,8 Milliarden Euro. Konkret stieg die Bilanzsumme im Geschäftsjahr 2007 um 1,5 Prozent auf 1,802 Milliarden Euro und bestätigt die Position als Marktführer in der Region. Vorstand Wilhelm Höser präsentierte der Vertreter-Versammlung der Bank in der Stadthalle Ransbach-Baumbach ein solides Zahlenwerk, verschwieg aber nicht, dass die Krise an den internationalen Finanzmärkten die Bankenlandschaft noch einige Zeit in Atem halten werde. "Die konsequente Ausrichtung der Westerwald Bank auf die Region, auf unsere Mitglieder und Kunden im Westerwald, hat uns wesentlich vor den Auswirkungen der Finanzmarktkrise geschützt", sagte Höser.
So weist der Geschäftsbericht erneut Wachstumserfolge im Kreditgeschäft und bei der Einlagenentwicklung aus. Bei den Kreditzusagen wurden insgesamt 4799 Kredite mit einem Volumen von 286,853 Millionen Euro verzeichnet, ein Anstieg von 0,6 Prozent auf insgesamt 1,258 Milliarden an Kundenforderungen. Bei den Einlagen betrug das Wachstum 1,8 Prozent und stieg auf 1,450 Milliarden Euro. Wichtig für die Positionsbestimmung der Bank: Zwischen 2006 und 2007 konnte das Kundenvolumen im genossenschaftlichen Finanzverbund um 2,2 Prozent auf 3,789 Milliarden Euro verbessert werden, vor allem dank deutlicher Zuwächse der Bestände bei Union Investment und der R + V Versicherung sowie bei Gemeinschaftskrediten mit den Zentralbanken.
Unter dem Strich findet sich die Westerwald Bank gemessen am Kundenkreditvolumen im Reigen der rund 1200 Volks- und Raiffeisenbanken der Republik auf Platz 13. Der Bilanzgewinn für 2007 beträgt 4.874.477,88 Euro. Vom erwirtschafteten Überschuss sollen 1.365.163,03 Euro an Bardividenden ausgeschüttet werden, 1,5 Millionen Euro sind für die gesetzliche Rücklage vorgesehen, 2 Millionen Euro als Zuweisung zu anderen Ergebnisrücklagen - ein Vorschlag, der ebenso wie die Anträge auf Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat die Zustimmung der Vertreter fand. Zuwächse verzeichnete auch die Immobiliengesellschaft der Westerwald Bank: 139 vermittelte Objekte bescheren der GmbH eine marktführende Stellung im Westerwald, ein Jahr zuvor waren es 112 Objekte.
All dies sei letztlich Ausdruck konsequenter Kundenorientierung und dem Bekenntnis zur Region, was auch Vorstand Paul-Josef Schmitt bei der Vorstellung der Ergebnisse einer Kundenbefragung unterstrich, in der die besondere Kundennähe der Bank eindrucksvoll bestätigt werde.
"In unserer Unternehmenskonzeption haben wir uns auf die Bedarfssituation unserer Mitglieder ausgerichtet", bekräftigte Höser. Auch deren Zahl ist 2007 gestiegen. Mit einem Plus von 2,1 Prozent hat die Bank derzeit fast 69.000 Mitglieder. Der konsequente Ausbau des Mitgliederbestandes sei ein wesentliches Bindungsglied zu den Kunden. Und der Förderung der 565 Mitarbeiter als deren unmittelbare Ansprechpartner widmete die Bank mit rund 615.000 Euro für Seminarkosten weiterhin großes Augenmerk. Hier wurden 180.000 Euro mehr investiert als 2006.
Die Bedeutung der Westerwald Bank für die Region machte der Vorstand auch an über 25,2 Millionen Euro gezahlten Steuern, Investitionen und Zahlungen aus Löhnen und Gehältern sowie Dividenden fest. Die Bauinvestitionen betrugen 2,483 Millionen Euro, in die EDV wurden 382.000 und in Betriebs- und Geschäftsausstattung 992.000 Euro investiert. Für das laufende Jahr stehen unter anderem Investitionen für den Neubau in Betzdorf sowie für die Modernisierung der Kundenhalle in Rennerod an. Zudem engagiere man sich nach wie vor auf vielen gesellschaftlichen Feldern. Höser erinnerte beispielsweise an die Bewerbertrainings in 13 Verbandsgemeinden mit über 300 Jugendlichen. Diese Trainings wurden auch in diesem Jahr wieder angeboten. Und auch der "Azubi-Check" sowie die Aktion "Meister wissen, wie’s geht" in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer werden wieder unterstützt. "Unsere starke Investition in die Jugend ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft", so Höser.
Karl-Heinz Schmitz, Vorsitzender des Aufsichtsrates, trug den Bericht des Aufsichtsrates vor und erläuterte den Prüfbericht des Genossenschaftsverbandes Frankfurt. Er konstatierte eine "gesunde Geschäftsentwicklung in einem anspruchsvollen Marktumfeld" und gratulierte zum Jahresergebnis.
Nachdem Michael Schnaufer nach mehr als 12 Jahren auf eine erneute Kandidatur verzichtet hat, wurden Martina Zoth-Opolka, Hartmut Görg und Dieter Saffran wieder in das Kontrollgremium gewählt.
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Sie wollen die gute Zusammenarbeit fortsetzen: Vorstand Wilhelm Höser, die wieder gewählten Aufsichtsratsmitglieder Hartmut Görg und Dieter Saffran, Vorstand Markus Kurtseifer, Aufsichtsratsmitglied Martina Zoth-Opolka und Vorstand Paul-Josef Schmitt (von links).
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