Sportlerempfang in der Kreisverwaltung Altenkirchen
Zu einem Empfang lud Landrat Michael Lieber am Dienstag, 8. April, zahlreiche talentierte und erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler aus dem Landkreis Altenkirchen ins Kreishaus ein. Als prominenten Gast konnte zu diesem Anlass Dr. Theo Zwanziger, ehemaliger Präsident des Deutschen Fußballbundes, gewonnen werden.
Altenkirchen. Mit einem Zitat des deutschen Philosophen Johann Gottfried Herder: „Wer nicht läuft, gelangt nie ans Ziel“, begrüßte Landrat Michael Lieber Dr. Theo Zwanziger, den Sportkreisvorsitzenden Dr. Michael Weber, den Vorsitzenden des Vorstandes der Kreissparkasse Altenkirchen Dr. Andreas Reingen, die Vertreter der Verbands- und Vereinsvorstände sowie die geladenen Sportler.
Wie die zahlreichen Sportlerehrungen auf Verbandsgemeinde-Ebene beweisen, gibt es viele junge Sporttalente im Kreis, die von ihren jeweiligen Ortsverbänden für diesen Empfang gemeldet wurden. Die jungen Sporttalente waren ebenso vertreten wie die Seniorensportler und Sportler mit Behinderungen. Die ganze Bandbreite der unterschiedlichen Sportarten war vertreten: Leichtathletik, Turnen, Schwimmen, Schießsport, Schach, Fußball, Radsport, Volleyball, Kampfsport, Tischtennis, Fausball und Bogensport.
Michael Lieber freute sich mit der Veranstaltung Sportbegeisterte zu würdigen, die sich besondere Verdienste um den Sport im Landkreis erworben haben. Sein Dank ging ebenso an die Vorstände der Vereine, die in ihren Ehrenämtern nicht immer leichte Aufgaben zu schultern hätten. Er zolle all denen großen Respekt, die sich bereit erklärten solche Aufgaben für die Gemeinschaft zu übernehmen.
Auch Dr. Michael Weber dankte den anwesenden Sportlern für ihre sportlichen Leistungen und ihrem persönlichen Einsatz in ihren jeweiligen Sportarten und hob besonders die Treue der Sportler zu ihrem Sport und ihrem Verein hervor. Er berichtete immer noch fasziniert, von dem spannenden Heim-Wettkampf der Wissener Sportschützen, den er life miterlebt hatte.
Theo Zwanziger konnte an diesem Abend zwar wegen eines grippalen Infektes, seinen geplanten Gastvortrag nicht halten, beantwortete aber in bemerkenswerten, klaren Worten auf die ihm gestellten Fragen.
Nach seinem persönlichen Rückblick und Ausblick gefragt, erläuterte Zwanziger, dass er in vielen Dingen des Lebens Glück gehabt hätte, z.B. mit seiner Familie und seinen Tätigkeiten beim DFB. Nicht jedem sei es vergönnt, zwei Fußballweltmeisterschaften mit ausrichten zu dürfen.
Zwanziger appellierte an die Basis, die wichtige Grundlage für den Spitzensport zu ermöglichen und zu erhalten. Das Ehrenamt habe auch für ihn eine sehr große Bedeutung erklärte Zwanziger, und empfahl den jungen Sportlerinnen und Sportlern nach ihrer aktiven Laufbahn sich ehrenamtlich zu engagieren.
"Mit jungen Menschen in Kontakt zu bleiben hält jung", so Zwanziger und "das Ehrenamt ist eine der wichtigsten Säulen im Sport, die Gesellschaft wird ohne Ehrenamt wesentlich ärmer sein", erklärte er.
Besonders kritisch beantwortete er die Frage nach der Fußball-WM Vergabe 2022 nach Katar. Nicht nur der Fußball, sondern auch das austragende Land und die Kultur des Landes seien für die Gäste der WM ein gesellschaftliches Ereignis. Er könne sich das in einem Land, halb so groß wie Hessen, mit nur 250 000 einheimischen Einwohnern schlecht vorstellen. Denn 80 Prozent der ca. 1,8 Millionen dort lebenden Menschen sind Ausländer. Auch der heftigst umstrittene Spieltermin aufgrund der hohen Temperaturen sei fragwürdig, und würde ja momentan von einer Untersuchungskommission überprüft um eine Verlegung in die Wintermonate anzustreben.
Er sprach auch von den unwürdigen Arbeitsbedingungen und sklavenähnlichen Ausbeutungen der dortigen, überwiegend ausländischen Arbeiter. „Wenn der Sport vor solchen Ereignissen wegschaut, ist er nichts wert“, sagte Theo Zwanziger unter großem Beifall des Publikums.
Nach dem interessanten Interview mit Theo Zwanziger folgte die Überreichung der Geschenke (gesponsert von der Kreissparkasse AK) durch den Landrat mit Hilfe von Zwanziger und Weber an die Sportlerinnen und Sportler, gruppiert nach Sportarten.
Im Anschluss wurde ein Imbiss, zubereitet von Küchenmeister Ulrich Schuhmacher aus Altenkirchen und seinem Team gereicht und es bestand die Möglichkeit zum Austausch zwischen den Sportlern.
Musikalisch untermalt wurde der Abend von der Band „Memories of July“, der Kreismusikschule Altenkirchen, unter der Leitung von Klaus Schumacher. (PHW)
Es folgen weitere Bilder
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