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Nachricht vom 01.06.2008    

Synode solidarisch mit Milchbauern

Spontane Solidarität mit den Milchbauern der Region übte die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen auf ihrer Frühjahrstagung am Samstag in Wissen. Kritisiert wurde allerdings von den Synodalen, dass bei den Protestaktionen auch Milch vernichtet wird. Die Synode hatte sich mit einem ganzen Bündel von Themen zu befassen, darunter die Vernetzung aller kirchlicher Arbeitsbereiche, um angesichts zurückgehender Finanzen die kirchliche Arbeit in den Gemeinden sicher zu stellen, und die Wahl dreier neuer Abgeordneter für die Landessynode.

kreissynode in wissen

Kreis Altenkirchen/Wissen. "Die Milchbauern haben unsere Unterstützung in ihren Bemühungen um einen fairen Preis für die Produktion eines Grundlebensmittels."
Einmütig stellte sich die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen hinter die Forderungen aus der Milcherzeuger um einen fairen Preis. "Für viele Betriebe in unserer Region ist die Erzeugung von Milch die Haupteinnahmequelle. Die Bauern tragen damit auch zur Erhaltung und Pflege unseres Landschaftsbildes bei. Wir fordern die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik auf, die Alarmzeichen der Landwirtschaft ernst zu nehmen und in einen konstruktiven Dialog einzutreten", unterstrichen die Vertreter der 16 evangelischen Kirchengemeinden und des Kirchenkreises. Mit ihrer Solidaritätserklärung unterstrichen die Synodalen, die sich zu ihrer Frühjahrstagung in Wissen versammelt hatten, auch ihren Beschluss vom März 2007, worin sie sich als Kirche dazu verpflichteten, zu fairen Preisen und möglichst regional einzukaufen.
Problematisch sah die Synode hingegen, dass bei den Protestaktionen der Milchbauern auch Milch vernichtet wird. Angesichts des Hungers in der Welt baten die Kirchenvertreter deshalb alle Streikenden, dass diese bei ihren Aktionen auf die Vernichtung der Milch verzichten und sich um eine sinnvolle Verwendung bemühen sollten.
Die Solidaritätsbekundung mit den heimischen Landwirten war eine spontane Entscheidung der Synode, während andere Themen der eintägigen Zusammenkunft bereits langfristig angelegt waren oder auch zur Vorbereitung von Zukunftsgestaltungen gebraucht wurden.
In Sachen "Pfarrstellen-Verteilung" ist im Kirchenkreis – der nun auch offiziell das Siegel "Evangelischer Kirchenkreis Altenkirchen" tragen darf - derzeit alles "im grünen Bereich". Superintendent Eckhard Dierig (Kirchen) konnte der rund 70-köpfigen Synode mitteilen, dass auch bei Zugrundelegen der neuesten Berechnungen der Landeskirche der Kreis Altenkirchen nicht über zu viele Pfarrer verfügt. Im Gegenteil: Derzeit bestünden sogar Optionen für eine Erweiterung um eine Schulpfarrstelle und im Krankenhaus-Bereich, so dass eine "evangelische Präsenz vor Ort" derzeit ausreichend gesichert sei, konnte der Superintendent verkünden.
Nicht nur personelle Weichen sind für die Zukunftsfähigkeit des Kirchenkreises angesichts schwindender Mitgliederzahlen auf Grund der demographischen Entwicklung in absehbarer Zeit zu stellen. Mehrheitlich verabschiedete die Synode das Modell eines Strukturausschusses, der für die Synodalen entsprechende Vorschläge vorbereiten soll. Die Vernetzung aller kirchlichen Arbeitsbereiche, der Aktiven von haupt- bis ehrenamtlich, der Ausschüsse und Beauftragten, sowie der Verwaltung und der Theologen, bildet das Grundgerüst. In möglichst großer Abstimmung im Vorfeld sollen Vorschläge erarbeitet werden, wie künftig bei zurückgehenden Finanzen kirchliche Arbeit in Gemeinden und Kirchenkreis geleistet werden kann.
Sieben Diakonische Werke neben dem Altenkirchener gibt es auf rheinland-pfälzischem Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland. Hier will man künftig intensiver zusammenarbeiten, um als größere Einheit – auch gegenüber der Landesregierung – besser wahrgenommen zu werden. Derzeit – so wurde die Kreissynode informiert – laufen Absprachen zwischen den Verantwortlichen der acht Kirchenkreise, wie man die Kommunikation untereinander und die Außenwirkung im Verbund stärken kann. Auch über die Gründung eines Trägerverbundes "Rheinische Diakonie in Rheinland-Pfalz" wird nachgedacht, ebenso über ein Gremium, wo sich die Geschäftsführer der Diakonischen Werke zu Fachfragen auszutauschen. Letztere Idee – so ein Vorschlag aus Altenkirchen – könne noch ergänzt werden um die Zuordnung eines Sachgebietes an jeweils einen der Geschäftsführer, der dann zugleich die Funktion eines Sprechers gegenüber dem Kirchenvertreter bei der Landesregierung inne habe. "Das ist der gegenwärtige Sachstand", erläuterte Superintendent Dierig, der nicht verhehlen wollte, dass es sich um einen langwierigen Weg bis zur Klärung der Zusammenarbeit handele, auf dem die "kirchlichen Strukturen mit ihren komplizierten Entscheidungsfindungen" nicht immer förderlich seien.
Die Kürzungen des innersynodalen Finanzausgleichs, den die Synode vor zwei Jahren zur finanziellen Zukunfts-Absicherung beschlossen hat, will der Kirchenkreis zunächst in den Gemeinden aussetzen, deren Pfarrstellen-Inhaber gleichzeitig auch Religionsunterricht erteilen. Damit – so die Synode mehrheitlich – wird Druck von Gemeinden genommen und Raum für weitreichene Entscheidungen geschaffen.
Luft verschaffte die Kreissynode auch der neugegründeten GmbH "Evangelische Altenhilfe im Kirchenkreis Altenkirchen". Mit großer Mehrheit stimmte man für die Übernahme einer Bürgschaft, damit der Altenheimbetreiber eine größere Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahme am Altenkirchener "Theodor-Fliedner-Haus" finanzieren kann. Werner Dumke, Geschäftsführer der neuen GmbH, stellte sich und die Umbaupläne der Kreissynode vor und konnte die freudige Botschaft mitbringen, dass derzeit alle drei evangelischen Altenheime im Kreis "ausgebucht" seien. Mit der Modernisierung in Altenkirchen, dem derzeit ältesten Haus im Verbund der drei Heime, beschreite man einen wichtigen Weg der Zukunftssicherung.
Nicht nur mit einem "Tag des Ehrenamtes" am 8. Juni in Hamm, sondern auch mit der Schaffung eines kreiskirchlichen "Fach-Ausschusses für Ehrenamtsfragen", den die Synode am Samstag in Wissen mehrheitlich beschlossen hat, zeigt man die Wertschätzung gegenüber den rund 1000 Ehrenamtlichen, die im Kirchenkreis Altenkirchen aktiv sind.
Neben dem kraft Amtes gesetzten Superintendenten, wird der Kirchenkreis Altenkirchen künftig mit gleich drei neuen Abgeordneten auf der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland vertreten sein. Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld), Helga Seelbach (Kirchengemeinde Hamm) und Kurt Höblich (Kirchengemeinde Wissen) wurden von der Synode in das wichtige Amt gewählt. Einstimmig wählte die Synode zudem einen Nominierungsausschuss, der bis 2012 alle Wahlen der Synode vorbereiten soll. Ausschussvorsitzende Inge Bauch (Wissen) und ihr Stellvertreter Pfarrer Heinz-Günter Brinken (Betzdorf) sowie Brigitte Busch (Herdorf), Pfarrer Michael Straka (Gebhardshain), Ute König (Betzdorf), Pfarrer Hans-Jürgen Volk (Hilgenroth), Karl-Ewald Müller (Flammersfeld), Alfred Stroh (Birnbach), Ruth Schäfer (Hamm), Pfarrer Martin Autschbach(Altenkirchen), Ilse Sonnentag (Altenkirchen) und Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke (Kirchen) werden in den kommenden Monaten dafür sorgen müssen, dass der November-Synode in Daaden der bevorstehenden "Wahlmarathon" gut gelingen kann.
Verabschiedet mit einem herzlichen Dankeschön nach langen Jahren der Mitarbeit im Nominierungsausschuss wurden von der Synode Christa Hillmer (Altenkirchen), Pfarrer Hansjörg Weber (Daaden) und Hanna Kessler (Daaden), die sich nicht erneut der Wahl stellten. Einstimmig wählte die Synode in Wissen Jürgen Greis (Kirchengemeinde Birnbach) als stellvertretenden Vorsitzenden des Umweltausschusses.
Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und der Kirchenmusik beschäftigten zudem die Kreissynode, die erstmals in ihrer neuen Zusammensetzung zusammengekommen war. Eine Reihe von personellen Veränderungen in den heimischen Presbyterien nach der Wahl im Februar, hatte auch für neue Gesichter in der Kreissynode gesorgt. Die Kreissynode in Wissen, die mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Kirche begonnen hatte (Prediger Pfarrer Hans-Jürgen Volk, Gemeindepfarrer Marcus Tesch, Organist Markus Deger und der Wissener Posaunenchor gestalteten ihn aus) freute sich, dass auch Bürgermeister Michael Wagener (Stadt- und Verbandsgemeinde Wissen) an der Synode teilnahm und damit auch die gute Zusammenarbeit zwischen Kommunal- und Kirchengemeinden unterstrich. (pes)
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Neben dem Superintendenten (links Eckhard Dierig), der Kraft Amtes abgeordnet ist, nehmen außerdem drei gewählte Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises an der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland teil. Für drei "neue Gesichter" entschied sich die Kreissynode bei den Wahlen am Samstag in Wissen. Neben Helga Seelbach (Kirchengemeinde Hamm, nicht im Bild) werden Pfarrerin Silvia Schaake (Kirchengemeinde Flammersfeld) und Kurt Höblich (Kirchengemeinde Wissen) künftig den Kirchenkreis vertreten. Foto: Petra Stroh



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