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Neues Bahnhofsumfeld eingeweiht
Das Bahnhofsumfeld in Altenkirchen präsentiert sich mit einem neuen Gesicht. Grund genug, dies mit einem großen Fest zu feiern. Und dieses Fest am Sonntag stand ganz im Zeichen des ÖPNV.
Altenkirchen. Schon morgens waren am Sonntag zahlreiche Eisenbahnfans in Altenkirchen eingetrudelt und warteten sehnlichst auf die Ankunft der Dampflok (Baureihe 52) mit ihren historischen Reisewagen. Kein Wunder, dass da die Diskussionsrunde mit ÖPNV-Experten und Politikern eher nebensächlich war.
Zuvor aber hatte Bürgermeister Heijo Höfer Prominenz, an der Spitze Wirtschaftsminister Hendrik Hering, auf dem neu gestalteten Bahnhofsgelände begrüßt. Man habe allen Grund zu feiern, sagte der Bürgermeister, denn: "Es hat sich gelohnt." Dass sich in den vergangenen zwei Jahren eine Menge im Bahnhofsumfeld getan habe, daran habe das Land großen Anteil, lobte Höfer. Brav bedankte sich der Bürgermeister aber auch für den Einsatz der Landtags-Abgeordneten Dr. Peter Enders und Thorsten Wehner, die das Projekt nach Kräften unterstützt hätten. Noch aber ist einiges zu tun, weiß auch der Bürgermeister, aber auch hier sei man "auf einem guten Weg". Die restliche Fläche des Geländes soll nun zu einer Stätte der Begegnung werden. Noch in diesem Jahr werde man sich über die genaue Ausgestaltung der Restfläche im Rat Gedanken machen, kündigte Höfer an.
Staatsminister Hering sagte, er sei überzeugt, dass das neugestaltete Bahnhofsumfeld eine Standortverbesserung auch für den Einzelhandel sei, denn der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sei ein wichtiger Standortfaktor gerade auf dem Lande. Deshalb habe man den ÖPNV in Rheinland-Pfalz auch gezielt vorangebracht. Wichtig sei, dass das Angebot stimme, sagte Hering. Gleichermaßen müsse auch das Umfeld ansprechend gestaltet sein. Von 300 Bahnhöfen im Land, die gezielt saniert werden sollen, habe man inzwischen 170 abgearbeitet. Insgesamt investierte das Land in dieses Großprojekt etwa 200 Millionen Euro, so der Minister. Und Altenkirchen sei ein sehr gelungenes Beispiel dieser Sanierungen von Bahnhöfen und deren Umfeld.
Insgesamt hat das Land die Neugestaltung in Altenkirchen mit 1,7 Millionen Euro gefördert. Die Gesamtkosten sind mit etwa 2,8 Millionen Euro veranschlagt. Die Bemühungen des Landes hätten schon längst Früchte gezeigt: Im Bereich der Fahrgäste habe es landesweit Zuwächse von mehr als 90 Prozent gegeben, das Zugangebot sei um 50 Prozent erweitert worden, seit das Land 1994 nach der Bahnreform für den Nahverkehr zuständig sei.
Wenn eine Straße, ein Gebäude, eine Brücke oder dergleichen eingeweiht werden, wird üblicherweise ein Band druchschnitten. In Altenkirchen hatte man sich allerdings etwas Besonderes einfallen lassen. Prominenz und wer sonst noch wollte, stiegen in einen Bus und dann - wurde das Band "durchfahren".
Nach der offiziellen Eröffnung gab es auf dem Vorplatz noch eine Diskussion über Fragen wie Verkehrssicherheit, Verkehrsanbindung und so weiter. Auf der Bühne moderierte Rainer Meutsch für RPR 1 die Show mit der Live-Übetragung der Sendung "Mein Abenteuer". Die Dampflokfahrten der Eisenbahnfreunde Betzdorf erfreuten sich natürlich größter Beliebtheit (mit Anschluss per Bus zum Mittelalterfest auf der Burg Reichenstein), verschiedene Akteure des ÖPNV hatten ihre Informationsstände aufgebaut, es gab Spiel- und Spaßangebote für die Kinder, eine geführte Radtour nach Puderbach und nicht zuletzt Gaumenfreuden vieler Art. Im Bahnhofsgebäude gab es zudem eine Fotoausstellung zur Entwicklung des Altenkirchener Bahnhofs seit 1884, zusammengestellt von den Eisenbahnfreunden Betzdorf.Und am Abend schließlich gab es noch Musik und Lesung (Villon und Kinski), veranstaltet vom Haus Felsenkeller. Und das alles bei schönem, warmem Frühsommerwetter. Gerade richtigg für einen Ausflug, zu Fuß, mit dem Rad - oder auch per Dampflok-Zug. (rs)
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Staatsminister Hendrik Hering bei der Einweihung des neu gestalteten Bahnhofsumfelds in Altenkirchen am Sonntag. Links Bürgermeister Heijo Höfer, rechts Moderator Rainer Meutsch. Fotos: Reinhard Schmidt
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