Siegbrücke in Wissen erhielt die Betondecke in 24 Stunden
Die Siegbrücke in Wissen, im Verlauf der B 62 hat jetzt ihre Form erhalten. Die Betonierung erfolgte innerhalb von 24 Stunden. Rund 800 Kubikmeter Beton und etwa 150 Tonnen Stahl sind verarbeitet. Der Brückenbau mit seinen besonderen Herausforderungen liegt voll im Zeitplan. Es kommt moderne Technik zu Einsatz, aber die entscheidenden Arbeiten, wie Stahlflechten und Betonieren sind harte Knochenarbeit.
Wissen. Am Dienstag, 29. April, in den frühen Morgenstunden begannen die Betonierungsarbeiten der neuen Siegbrücke in Wissen. Rund 30 Männer sind an der Arbeit, die Firma Adolph Lupp GmbH aus Nidda muss binnen kurzer Zeit 800 Kubikmeter Beton verarbeiten. Am Mittwoch, 30. April, 6 Uhr war die Betondecke fertig.
Vor Ort sind Betonpumpen stationiert, die Fahrzeuge mit der Mischung des Betons rollen in genau festgelegten Zeiten an. Der Beton wird mit einer Flotte von 16 Fahrzeugen aus Betzdorf und Siegen-Eisern herangebracht. Die Brücke, 75 Meter lang und in der Mitte rund 1,20 Meter dick, nimmt jetzt Gestalt an. Die Arbeiten gehen nonstop, in der Nacht ist die Baustelle taghell erleuchtet. Der letzten Beton kommt um 3.30 Uhr, um 6 Uhr sind die Männer mit den Nacharbeiten und dem Glätten der Decke fertig.
Die Brücke hat besondere Herausforderungen, vor Ort erläutern der Projektleiter vom Landesbetrieb Mobilität Diez, Dipl.-Ing Helmut Kohlhauer, und Bauleiter Dipl.-Ing. Michael Philipps von der Firma Lupp die Herausforderungen. Die Achse der Brücke ist nicht gerade, die Schiefwinkligkeit stellt besondere Anforderungen an die Statik und jetzt auch beim Einbau des Betons. Zuvor haben rund 15 Eisenflechter die Bewährung eingebaut. 120 Tonnen Stahl kamen zum Einsatz, dazu noch einmal 26 Tonnen Spezialstahl für die Spannglieder . „Diese Arbeiten wurden mit einem Spezialsystem von uns eingemessen“, erklärte Philipps.
„Es ist ein aufwändiger Brückenbau, aber wir liegen im Zeitplan“, so Kohlhauer. Und das Regenwetter stört erstmal nicht, in der finalen Phasen des Glättens der Betondecke hat man natürlich viel lieber trockenes Wetter. Die Männer mit den Rechen, Schaufeln, den Verdichtungswerkzeugen, an den Steuerpulten für die Betonpumpe, sie arbeiten ohne Unterlass. Egal ob es regnet, und dass dies Knochenarbeit ist, sieht man schon nach wenigen Minuten auf der Baustelle. „Ohne Handarbeit geht das nicht, das können keine Maschinen“, so Polier Martin Geyer. Er hat seine Augen überall und greift hier und da ein.
Rund 56 Tage härtet der Beton aus, aber bereits nach einer Woche ist er so stabil, dass die ersten Spannarbeiten beginnen können. Im April 2013 begannen die Arbeiten an der alten maroden Siegbrücke in Wissen. Die Herausforderungen des neuen Bauwerkes liegen auch an der Nähe zu den Bahngleisen.
Und hier gibt es Beobachtungen der Verantwortlichen und der Arbeiter, die große Sorgen bereiten. Es herrscht zu bestimmten Zeiten ein reger Fußgängerverkehr auf den Schienen in Richtung Wissen/Bahnhof und zurück. „Wir haben schon die Polizei informiert, wir rufen und warnen wenn wir jemand sehen, aber dann gehen sie auf die andere Seite der Bahngleise“, so berichten die Männer. „Das passiert täglich, irgendwann stirbt hier mal jemand“, schimpft einer der Männer. Denn Ausweichsmöglichkeiten wenn ein Zug kommt sind nicht oder kaum vorhanden. (hws)
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