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Nachricht vom 11.05.2014    

Die Niederlande im Fokus des Europatages im Kulturwerk

Zum Europatag mit dem Gastland Niederlande hatte das "marienthaler forum" eingeladen. Im Kulturwerk Wissen konnten die Gäste das Nachbarland mit allen Sinnen erleben, Politik und Wirtschaft, der Rückblick auf die Geschichte des Königreiches standen in den Vorträgen im Mittelpunkt. Der Blick auf Europa und seine Entwicklungen fehlte nicht.

Die Gäste der Podiumsdiskussion beim Europatag des "marienthaler forums" im Kulturwerk Wissen. Fotos: Linda Weitz

Wissen. Das “marienthaler forum“ konnte beim Europatag im Wissener Kulturwerk zahlreiche hochrangige Gäste begrüßen: Dr. Eric Lemmens, Historiker und Kabinettsmitglied des Kommissars des Königs (Gouverneur) der Provinz Limburg, Landrat Michael Lieber, Dr. Werner Langen, Mitglied des Europäischen Parlaments, Dr. Lars Björn Gutheil, Deutsch-Niederländische Handelskammer in Den Haag, Wim de Goei, Managing Director von SSI Schäfer Shop für die Benelux-Länder und Dr. Andreas Reingen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse.

Gastland an diesem Tag waren die Niederlande, die es mit allen Sinnen zu erleben galt. Ulrich Schmalz ermunterte die Zuhörer, den direkten Nachbarn mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Viele Eindrücke seien bei Besuchen oder Urlauben nur oberflächlich, es könne aber sehr interessant sein, sich auch einmal mit den Details zu beschäftigen, so Ulrich Schmalz in seiner Begrüßung.

“Mit den Menschen dort verbindet uns sehr viel – nicht nur die Sprache, sondern auch die Mentalität ist dort sehr ähnlich“, erklärte der Initiator des “marienthaler forums“.

Den Auftakt machte der Historiker Dr. Eric Lemmens. In seinen Ausführungen stand vor allem die Geschichte der Niederlande im Fokus. Die Feierlichkeiten zum 200jährigen Bestehen des Königreich Niederlande begannen bereits im November 2013 und werden erst im September 2015 enden, schilderte er. Auch die belgische Revolution, Details zur Thronfolge sowie Verbindungen mit Deutschland erläuterte er detailliert.

Im zweiten Vortrag führte Dr. Lars Björn Gutheil den Zuschauern vor Augen, welche Produkte ihren Ursprung in den Niederlanden haben. Nur die USA und Kanada unterhalten eine ähnlich enge Beziehung wie Deutschland und die Niederlande. 1,2 Milliarden Rosen werden jährlich nach Deutschland importiert – 70 Prozent hiervon stammen von unseren niederländischen Nachbarn. Ob Genussmittel, Navigationsgeräte, Drehtüren oder Gepäckbänder an Flughäfen – ein Großteil dieser Produkte wird ebenfalls dort hergestellt. Auch auf die unterschiedliche Mentalität und Ansprache der Nachbarn ging Dr. Lars Björn Gutheil in seinen Ausführungen ein. So sei beispielsweise das duzen anders zu verstehen als in Deutschland. Ist es bei uns eher ein Ausdruck von Respekt, so wird in den Niederlanden vor allem aufgrund des Alters das “Sie“ verwendet. Ein schnell angewendetes “Du“ hat demnach nicht zwingend etwas mit Freundschaft zu tun – es herrscht im Allgemeinen eine andere, lockerere Kommunikations- und Umgangsform.



Anschließend eröffnete Ulrich Schmalz die Podiumsdiskussion mit dem Thema “Betrachtungen zu Europa und seiner künftigen Entwicklung“. “Wann ist die EU komplett?“ – diese Frage zur Finalität ließ sich auch nach ausführlicher Diskussion nicht endgültig beantworten.

Wim de Goei erklärte in seiner Ansicht zu Europa, dass es sehr viele positive Entwicklungen gebe – dennoch sei es oft nicht einfach. Dr. Andreas Reingen stärkte die Position der gemeinsamen Währung: “Es ist uns gelungen, wieder mehr Vertrauen in die Währung Euro zu bekommen!“ Landrat Michael Lieber wies auch auf die Städtepartnerschaften der Stadt Wissen hin. “Die Menschen verbinden Europa mit Frieden“, bekräftigte er.

“Gibt es den Euro in zehn Jahren noch?“ fragte Ulrich Schmalz. “Ja – und er wird noch stärker sein als bisher, da bin ich mir sicher“ – nach Einschätzung von Dr. Werner Langen. “Wir werden noch froh sein, dass wir diese gewaltige Erleichterung im Binnenmarkt haben.“

Anschließend hatte das Publikum Gelegenheit, eigene Fragen an die Podiumsgäste zu stellen. Hier wurden unter anderem Stellung zu den sehr unterschiedlichen, politischen Positionen der niederländischen Parteien sowie des Niederländers Geert Wilders bezogen.

Abschließend konnten die Zuschauer bei niederländischen Spezialitäten ins Gespräch kommen. Käsespezialitäten von einem Käsemeister wurden ebenso zur Verkostung angeboten wie Fruchtsäfte und Snacks. Unterstützt wurde die Verkostung von den Sponsoren Kreissparkasse Altenkirchen und Rewe/Petz Wissen.
Für musikalischen Genuss sorgte die Sunny Side JazzBand aus den Niederlanden sowie die heimische Band Schräglage. (daz)



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