Ausbau der Achse B8/B414 bleibt Top-Thema
Der CDU-Generalsekretär Patrick Schnieder besuchte den Landkreis Altenkirchen. „Anschluss Zukunft wird in Berlin gehört“, so der Verkehrspolitiker. Nun sind konkrete Pläne des Landes und verlässliche Zusagen wichtig.
Steinebach/Kreisgebiet. Er hörte aufmerksam zu, schaute sich die Argumente zum Ausbau der B8/B414 und der Weiterführung der Hüttentalstraße (B62) an und will sie mit nach Berlin nehmen. Patrick Schnieder (Bitburg), Generalsekretär der CDU Rheinland-Pfalz und Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag zum Bundesverkehrswegeplan: „Sie werden im Berliner Bundesverkehrsministerium mit dem Ausbau der B8/B414 wahrgenommen und ich bin immer froh, mir aus erster Hand ein Bild über raumbedeutsame und wichtige, überregionale Verkehrsprojekte für eine Region zu machen", so Schnieder bei seinem Besuch im Kreis Altenkirchen. Verkehr „ist Teil der Wirtschaftspolitik und auch ein Instrument, um den demografischen Wandel in ländlichen Räumen abzufedern. Ansonsten würden Straßen nur noch in Großstädten gebaut werden können. Deshalb werden diese Faktoren bei der Bewertung im neuen Bundesverkehrswegeplan mit einbezogen", so Schnieder.
Zuvor hatte der Sprecher der Kampagne „Anschluss Zukunft“ und Geschäftsführer der Böhmer Maschinenbau GmbH, Christoph Böhmer, den CDU-General zusammen mit dem CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Josef Rosenbauer, Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Konrad Schwan und den Mitgliedern der Kampagne „Anschluss Zukunft“ Dr. Ulrich Bernhardt, IHK-Geschäftsführer Oliver Rohrbach, CDU-MdB Erwin Rüddel und MdL Dr. Peter Enders im Steinebacher Gewerbegebiet empfangen. Landrat Michael Lieber erläuterte den Handlungsdruck in Sachen Ausbau B8/B414: „Seit Jahren wird uns was versprochen, aber es geschieht entlang der B8/B414 nichts und wir sitzen in der Warteschleife".
„Für uns sind konkrete Pläne des Landes und verlässliche Zusagen wichtig. Diese vermissen wir. Als Unternehmen müssen wir auch für die Zukunft klare Pläne und messbare Umsetzungserfolge haben“, so Böhmer. Seitens des Landes waren Pläne bereits seit 2010 immer wieder zugesichert worden. Doch geschehen sei nichts bis sehr wenig. Patrick Schnieder legte den Finger in die Wunde: „Rheinland-Pfalz lebt beim Straßenbau aus der Substanz. Wer keine Pläne erstellt, muss sich auch nicht an deren Umsetzbarkeit messen lassen. Das Land erhalte im Auftrag des Bundes pauschal Geld für den Ausbau dritter Spuren und sei auch für die Erstellung der Pläne verantwortlich." Alle anderen Argumente, beispielsweise der angebliche Personalmangel, seien vorgeschoben. Alternativen seien freie Planungsbüros am Markt. Dr. Ulrich Bernhardt und Landrat Michael Lieber ergänzten: „Wir machen seit Anfang 2000 auf die Situation aufmerksam. Im Kreistag ist man sich mit überwältigender Mehrheit seit Jahren einig, was den Ausbau der B8/B414 angeht“, aber die Studie des Landes aus dem Jahr 2010 und der Zeitplan seien längst überholt. Dritte Spuren zum Überholen brauche man an Steigungsstrecken im Westerwald-Sieg nun einmal, um schnell an die Autobahnen A 45 (Siegen) und A 3/A 560 (Köln/Bonn) zu gelangen. Das zeige auch das Beispiel Kirburg im Westerwald-Kreis.
Der überregionale Charakter der Ost-West-Verbindung zwischen A 3 und A 45 wurde rasch klar. Weder die IHK noch der Landkreis und die Kreis-CDU wollen zusehen, wie Unternehmen den Standort aufgrund der Infrastruktur in Frage stellen: „Wir wollen, dass der Kreis für Firmen und Fachkräfte, für Pendler als Wohn- und Industriekreis ‚im Grünen‘ attraktiv bleibt", so die Teilnehmer des Gesprächs. „Immerhin belegen wir beim Anteil der sozialversicherungspflichtigen Industriebeschäftigten im AK-Kreis Rang drei nach Ludwigshafen und Germersheim", so Christoph Böhmer. Er hatte zuvor den Familienbetrieb mit rund 90 Beschäftigten vorgestellt. 50 Prozent neue Produkte in den letzten vier Jahren, fast 20 Azubis, die Böhmer als die „wichtigste Zukunftsinvestition" des Unternehmens beschrieb und die Spezialisierung auf Nischenprodukte beispielsweise im Bereich Druckguss - Böhmer: „Alles, was unter der Motorhaube ist" -, machen das Unternehmen zu einem weltweit anerkannten Kooperationspartner der Automobilbranche oder der Zulieferer von Robotertechnik - Qualität „Made im Kreis AK", die auch den Eifelaner Patrick Schnieder und die Gesprächsrunde aus Unionsvertretern und Unternehmen begeisterte.
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