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Nachricht vom 19.06.2008    

Konzert hinterließ tiefen Eindruck

Musik, die die Seele zum Schweigen bringt - das bot "piano vocale" beim Konzert im Freusburger Bürgerhaus. Sowohl für die Zuhörer als auch für die Interpreten wurde der Abend zu einem großen Erlebnis.

piano vocale in freusburg

Freusburg. "piano vocale", das sind die Sopranistin Valeria Ivanova, die Moderatorin und Erzählerin Ulrike Vornweg-Elzner und der Pianist und Leiter des Ensembles Rudolf Elzner. Der Abend im Freusburger Bürerhaus war sowohl für die Interpreten als auch für das Publikum ein Erlebnis. Ulrike Vornweg-Elzner mit ihrer perfekten Lyrik und Moderation, Valeria Ivanova und Rudolf Elzner mit ihren musikalischen Interpretationen verstanden es einmal mehr, die Begeisterung zum aufmerksamen Zuhören zu wecken.
Der Funke sprang bereits nach dem ersten Lied auf das Publikum über. Sängerin Valeria Ivanova und Pianist Rudolf Elzner interpretierten perfekt das wohl bekannteste Kunstlied von Franz Schubert, "An die Musik", Op. 88 No. 5. Mit dem eigens für diesen Abend geschriebenen Text "Musik, Du holde Kunst, wie gut, dass wir Dich haben. Musik, du bist die größte Labe, die unsere Seele zum schwingen bringt. Musik, du gibst uns Raum zum Träumen, du hilfst uns über schwere Zeit. Das Glück bringst du in unsre Herzen zum miteinander glücklich sein" von Rudolf Elzner begrüßte Ulrike Vornweg-Elzner die Zuhörer. Musik, Liebe, Glück - das war das Motto dieses anspruchsvollen Konzertabends und "piano vocale" hat es perfekt verstanden, genau das dem Publikum zu vermitteln.
Es ging um Liebe nicht nur in Zeiten der Romantik, sondern auch in der Gegenwart, was beim Nachhausegehen dazu führte, dass ein Zuhörer zu einem anderen Konzertbesucher sagte: "Ich muss sofort nach Hause!" "Warum?" "Den ganzen Abend ist von Liebe geredet und gesungen worden, wunderbar! Jetzt muss ich heim!"
Nach der Begrüßung folgte das innige "Wiegenlied" von Franz Schubert. V. Ivanova trug das Lied mit ihrer lyrischen Sopranstimme einfühlsam und ausdrucksstark vor, von R. Elzner genauso einfühlsam und gekonnt begleitet. Dramatisch erklang das "Ständchen" von Franz Schubert, das V. Ivanova gefühlvoll interpretierte und von R. Elzner mit der passenden wechselvollen Dramatik (auf dem leider etwas dumpf klingenden Klavier) ebenso gefühlvoll begleitet wurde.
Die Auflösung dieser Dramatik brachte das Lied "Seligkeit" von Schubert. Mit gespielter Leichtigkeit erklang der fröhliche Gesang der Sopranistin, der quasi das heitere, tänzerische Klavierspiel unterstützte. Man blieb bei Schubert, wie zu erfahren war, war Franz Schubert schon immer ein Thema für Rudolf Elzner. Auch das nachfolgende "Auf dem Wasser zu singen" wurde von den beiden Musikern hervorragend vorgetragen. Hier wurde besonders deutlich, dass V. Ivanova eine lyrische Koloratursopranistin ist, viele Wellenbewegungen, die R. Elzner auf dem Klavier dynamisch und technisch meisterte, erklangen unisono von Gesang und Klavier – ein perfektes Duo, nicht nur Töne, sondern Musik.
Beim nächsten Höhepunkt, wie U. Vornweg-Elzner formulierte, ging es um den Beginn einer Liebe und die damit verbundene Ungeduld der Liebenden. "Ungeduld" (Fr. Schubert) beeindruckte vor allem durch die Art des Vortrages, die in sehr schnellem Tempo auf dem Klavier trommelnden Finger des Pianisten erzeugten die nervliche Anspannung und die herrliche Sopranstimme die entsprechende Aufregung.
Aber, was wäre dieser Abend ohne die spannende und ideenreiche Moderation von Ulrike Vornweg-Elzner gewesen. Es war eine Lust, ihr zuzuhören. Flossen doch da mit Leichtigkeit vorgetragene Informationen ohne jegliche Langeweile mit dem nötigen Pathos – eine perfekte Ergänzung zur Musik. Mit viel Herz und Melancholie mit tollen Informationen durch die Moderatorin wurde die Spannung der beiden populären Stücke von Edvard Grieg fortgesetzt – "Jeg elsker dig" (Ich liebe dich) und "Solweigs Lied". Es war der krönende Abschluss des ersten Teils, belohnt mit donnerndem Applaus.
Nach der Pause ging es nach einer prosaischen Moderation von U. Vornweg-Elzner mit zwei Evergreens "Lippen schweigen" und das "Vilja-Lied" aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár weiter. Es war ein Genuss, der silberhellen Stimme von V. Ivanova und dem gekonnten, nuancenreichen Klavierspiel von R. Elzner zuzuhören.
Jetzt entführte die Moderatorin die Zuhörer in die Welt der Musicals; "Phantom der Oper" von A. Lloyd Webber. Bei der Wiedergabe durch die Sopranistin und die ideenreiche Registration, Elzner spielte diesmal auf seinem E-Piano, kam tatsächlich der Gedanke auf, im Musical zu sein. Ebenso war es bei dem Lied "Memory" aus "Cats" – angeregt durch die Moderation gab der Titel Gelegenheit, sich an vergangene Zeiten zu erinnern und von schönen Erinnerungen zu träumen.
Der sehr bewegende und gleichermaßen nachdenkliche und aufmunternde Text "Was ich Dir noch sagen wollte", der aus der Feder von U. Vornweg-Elzner stammt und von ihr vorgetragen wurde, von ihrem Mann mit improvisatorischer Hintergrundmusik begleitet, war ein weiteres Glanzlicht dieses Abends. Die Begeisterung der Zuhörer macht sicher auch der Schreiberin Mut, weitere Texte folgen zu lassen. Unmittelbar nach dem Text folgte die wunderschöne Ballade von Amanda Mc Broom "Die Rose", eine sehr bewegende Darstellung der beiden Interpreten.
Mit dem letzten offiziellen Lied "Amazing Grace", eine Dankeshymne des englischen Sklavenhändlers John Newton an Gott für seine Errettung, so die Moderatorin, bedankten sich die Interpreten bei ihrem Publikum für das begeisterte Zuhören und den ebenso begeisterten Applaus. Ein herzliches Dankeschön erhielten auch die, die das Zustandekommen des Abends tatkräftig und/oder finanziell unterstützt haben. Ein besonderer Dank ging an die Stadt Kirchen und stellvertretend dafür an Sven Wolff, der Erlös des Abends geht an die beiden kommunalen Kindergärten Freusburg und Herkersdorf-Offhausen.
Der aufbrausende, lang anhaltende Applaus forderte natürlich eine Zugabe. Gesungen und gespielt wurde "Autumn Leaves" von Josef Kosma und zum Abschluss brachten die beiden Musiker noch einmal das weltbekannte Walzerlied "Lippen schweigen". Die Interpretation begeisterte das Publikum so sehr, dass der Applaus nicht enden wollte. Man stand erst auf, als der Initiator Rudolf Elzner allen einen guten Heimweg gewünscht hatte. Ein herrliches Dankeschön, das "piano vocale" zum Wiederkommen aufforderte.


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