Volksbank Hamm blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück
Bei der jährlichen Generalversammlung zog die Volksbank in Hamm eine erfolgreiche Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres. Der Aufsichtsrat wurde um eine Person erweitert, hier wird künftig auch eine Frau vertreten sein. Ehrungen standen auf der Tagesordnung.
Pracht-Wickhausen. Bei der diesjährigen Generalversammlung konnte der Aufsichtsratsvorsitzende Heinz-Georg Schumacher zahlreiche Gäste begrüßen. „Mit Ihrer Anwesenheit zeigen Sie großes Engagement für unser Unternehmen. Die Mitgliederförderung ist unsere wichtigste Aufgabe“, bekräftigte Schumacher.
Auch zahlreiche Repräsentanten umliegender Genossenschaftsbanken sowie der Verbundpartner waren nach Pracht-Wickhausen gekommen, um der Versammlung beizuwohnen. Der Aufsichtsratssvorsitzende erläuterte auch das genossenschaftliche Prinzip und erinnerte an die Gründung der Bank: „Die Erwartungen von damals sind auch heute noch unsere Erwartungen!“ Mit Blick auf die Gegenwart fragte er sich, ob es Friedrich Wilhelm Raiffeisen auch heute noch schaffen würde, eine Genossenschaftsbank zu gründen. Weiterhin dankte er dem Vorstand für seine geleistete Arbeit und das große Engagement im vergangenen Jahr – es sei nicht einfach, gerade in den schwierigen Zeiten ein so erfolgreiches Ergebnis zu erzielen, lobte Heinz-Georg Schumacher. Er betonte, dass die Volksbank Hamm/Sieg auch ihre gesellschaftliche Verantwortung sehr ernst nimmt. Über 20.000 Euro wurden im vergangenen Jahr an Einrichtungen und Vereine aus der Region gespendet.
Dieter Schouren blickte in seinem Bericht ebenfalls auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Im Jahr der Bundestagswahl hatten fast alle Parteien große Versprechen gegenüber den Genossenschaften getätigt – einiges hiervon wurde erfreulicherweise auch im Koalitionsvertrag festgehalten. Dieter Schouren warnte vor falsch verstandener Solidarität, beispielsweise gegenüber sogenannten „Casinobanken“ im Ausland. Im Mittelpunkt der Volksbank Hamm/Sieg soll weiterhin das Beratungsgespräch mit den Kunden stehen, auch wenn viel Zeit investiert werden muss, um neue Vorgaben und Richtlinien umzusetzen. Im vergangenen Jahr konnten sich der Rezession in der Eurozone viele kleine und mittlere Unternehmen der Region entziehen, dennoch fürchten viele Firmen Finanzengpässe. „Wir setzen uns für Sie ein und wollen uns nicht aus der Verantwortung stehlen.“, kündigte Dieter Schouren an. Man wollte sich weiter für Mittelstandsfinanzierungen einsetzen und die regionale Wirtschaft mit Krediten versorgen.
„Das Geld des Dorfes dem Dorfe“ – nach diesem Grundsatz von Friedrich Wilhelm Raiffeisen wolle man auch weiterhin handeln. Der Mittelstand fühlt sich der Region langfristig verbunden, die Unternehmen sind hier verwurzelt, es gibt viele Familienunternehmen und die Menschen haben starken Heimatbezug. „Entwicklungsdynamik durch regionale Zusammenarbeit – wir dürfen selbstbewusst über unsere positive Rolle in der Region sprechen. Wir genießen hohes Vertrauen der Mitglieder – und in diesem Vertrauen sehen wir unsere Verpflichtung. Die positive Bilanz ist eine Bestätigung für unsere Strategie“, bekräftigte der Vorstand der Volksbank.
Uwe Lindenpütz ging in seiner Ansprache auf die wachsende Überwachung ein. Einige Daten muss eine Bank den Behörden auf deren Anfrage zur Verfügung stellen – und das nicht erst seit der NSA-Affäre. Man musste sich im Laufe der Zeit mit geänderten Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Auch die Investitionswünsche der Kunden erläuterte Uwe Lindenpütz. Vor allem das sogenannte „Beton-Gold“, die Wertanlage in Immobilien, erfreue sich nach wie vor großem Zuspruch. Ebenfalls erklärt wurden Vorsorgemaßnahmen für die Risiken. Man habe alle vertretbaren Kreditwünsche der Kunden erfüllen können, erklärte der Vorstand. Das betreute Kundenkreditvolumen (einschließlich der Verbundpartner) lag im vergangenen Jahr bei rund 90 Millionen Euro, die Zahlungsbereitschaft der Bank war jederzeit gewährleistet. Im Anbetracht der guten Bilanz wurde eine überdurchschnittliche Dividende von 6,25 Prozent vorgeschlagen. „Wir sind solide aufgestellt und auf einem verlässlichen Kurs“ lobte Uwe Lindenpütz abschließend. Bernd Usinger, Verbandsoberprüfer vom Genossenschaftsverband e. V. fasste die mehrere hundert Seiten umfassende gesetzliche Prüfung in einem kurzen Vortrag zusammen.
Heinz-Georg Schumacher erläuterte im Bericht des Aufsichtsrates einige Aufgaben: In elf Sitzungen wurden beispielsweise zustimmungswürdige Kreditvergaben oder auch größere Investitionsmaßnahmen abgestimmt. Der Aufsichtsrat bestand zuletzt aus fünf Mitgliedern: Heinz-Georg Schumacher (Vorsitzener), Andreas Düngen, Oliver Hermes, Jörg Klein und Markus Lang. Die dreijährige Amtszeit von Andreas Düngen und Markus Lang endete in diesem Jahr, beide wurden von der Versammlung einstimmig wiedergewählt. Als zusätzliches Aufsichtsratsmitglied schlug Heinz-Georg Schumacher Michaela Malcher vor. Nach einer kurzen Vorstellung ihrer Person wurde sie einstimmig in den Aufsichtsrat gewählt, sodass dieser künftig aus sechs Mitgliedern bestehen wird.
Abschließend hatte der Vorstand die freudige Aufgabe, gleich 22 goldene Jubilare für die 50jährige Mitgliedschaft bei der Volksbank Hamm/Sieg zu ehren: „Damals 1964 waren die Zeiten nicht einfach, das Geld war knapp. Aber mit ihrem Einstieg bei uns haben Sie den Schritt in die richtige Richtung getan!“
Die Jubilare sind: Otto Asbach, Gerhard Damm, Paul Dombrowski, Erwin Ganzauer, Karl Heinz Himmeröder, Erhard Jochem, Franz Kassung, Helmut Klein, Günter Krämer, Friedhelm Krüger, Erhard Marth, Kurt Mathes, Ilse Mölders, Konrad Pfeiffer, Kurt Reider, Otto Salis, Adolf Ferdinand Schneider, Gustav Schumacher, Hermann Seifer, Klaus Stünn, Berthold Trapp und Walter Wagner. (daz)
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