Kreissynodalvorstand wieder komplett
Die Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen hatte ein pralles Arbeitsprogramm, darunter auch etliche Wahlen. Neu besetzt wurden unter anderem verschiedenen Leitungspositionen im Kreissynodalvorstand, der jetzt wieder komplett ist. Das Thema Inklusion spielte bei der Tagung eine zentralle Rolle.
Kreis Altenkirchen. Wieder komplett ist nach der Sommersynode in Flammersfeld das Leitungsgremium des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen - der Kreissynodalvorstand (KSV). Dieses Gremium leitet zwischen den Synoden die Geschicke des Kirchenkreises mit seinen rund 40 000 Mitgliedern.
Mit dem Wegzug von Pfarrer Hans-Jörg Ott (vormals Birnbach) war die Stelle des zweiten Stellvertreters von Superintendentin Andrea Aufderheide seit März vakant. Diese Position – genannt „Skriba“ – musste neu besetzt werden, ebenso wie die Stellvertreterposition dazu. Krankenhausseelsorgerin Jutta Braun-Meinecke (Kirchen), die bislang dieses Ehrenamt inne hatte, gab es aus gesundheitlichen Gründen ab und wurde im Synodengottesdienst entpflichtet.
Der Flammersfelder Gemeindepfarrer Thomas Rössler-Schaake wird künftig das Skriba-Amt im Kirchenkreis ausüben, in die erste Stellvertreterposition wählte die Synode den Herdorfer Gemeindepfarrer Peter Zahn. Im Abendgottesdienst in Herdorf werden am Samstag, 14. Juli, die beiden neuen KSV-Mitglieder offiziell in ihr Amt eingeführt.
Obwohl das Sommertreffen der rund 70 Synodalen aus den 16 evangelischen Kirchengemeinden im Kreis Altenkirchen eigentlich keine ausgewiesene Wahlsynode war, mussten die Vertreter aus Gemeinden und Kirchenkreis dennoch mehrfach wählen, um auch weitere Positionen neu zu besetzen.
So beendete Ingeborg Bauch nach vielen Jahren ihre verantwortungsvolle Tätigkeit als Vorsitzende des Nominierungsausschusses des Kirchenkreises. Mit viel Beifall dankten die Synodalen der engagierten Wissenerin, die zudem über viele Jahre den Kirchenkreis in Landessynode und Kirchenleitung vertreten hatte. Die Synode wertschätzte es, wie Bauch als Verantwortliche des Ausschusses stets die umfangreichen Wahlen gut vorbereitet und damit die synodale Arbeit erleichtert hatte.
Als neuer Vorsitzender des Nominierungsausschusses wurde der Birnbacher Alfred Stroh einstimmig von der Synode gewählt.
Pfarrer Andreas Stöcker (Hamm) wurde ebenso einstimmig für die Synodalbeauftragung „Konfirmandenarbeit“ gewählt wie Margit Strunk (Wissen) in den Geschäftsführenden Ausschuss für das Diakonische Werk. In diesem Ausschuss ist Jörg Federrath (Betzdorf) künftig stellvertretender Vorsitzender. Pfarrer Peter Zahn rückt zudem auf der „Theologenschiene“ als stellvertretendes Mitglied der Landessynode nach.
Neben den umfangreichen Wahlen galt es für die Synode auch, sich mit vielfältigen organisatorischen Fragen zu beschäftigen. Im Rahmen der Zukunftsplanung (Personalplanung/Organisationsstruktur) wurden Zwischenschritte begutachtet und neue Planungen angeregt. Auch künftig will der Kirchenkreis – so eine Entscheidung der Synode – in seiner Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und in zahlreichen Arbeitsgebieten des Diakonischen Werkes auf ausgewiesene Fachkräfte setzen. Diese machten die gute Qualität der Arbeit aus, Stellenstreichungen seien daher hier nicht gewollt.
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Begonnen hatte die Synode mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Flammersfelder Kirche. Entsprechend des inhaltlichen Schwerpunktthemas „Inklusion“ hielt Pfarrer Guido Konienczny (Friedewald) darin die Predigt in „leichter Sprache“. Auf verschiedensten Wegen näherten sich die Synodalen anschließend dem sie alle berührenden Thema Inklusion.
Im Gemeindehaus dokumentierte der integrative Chor „Geradeaus“ der Lebenshilfe in Flammersfeld (Leitung: Matthias Ludwig), wie schwungvoll Inklusion gelebt werden kann. Vor der Synode und ihren zahlreichen Gästen (darunter auch Bürgermeister Josef Zolk, VG Flammersfeld; Vertreter der Landeskirche und Dechant Rudolf Reuschenbach, Dekanat Kirchen) stellte die Sängerschar – so Superintendentin Aufderheide– klar, „dass Musik alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Gaben bestens verbinden kann“.
Oberkirchenrat Klaus Eberl (Düsseldorf) riet den Gemeinden in einem „vielfarbigen“ Einführungsreferat u.a. zu einem Perspektivwechsel. Heute gelte es, „Kirche mit anderen zu sein“, während man viele Jahre den Anspruch „Kirche für andere zu sein“ zu erfüllen suchte. Die Unterstützung und Stärkung von Familien mit behinderten Mitgliedern sieht der Theologe als eine der vordringlichen Aufgaben von Kirche an: „Menschen sind nicht behindert, Menschen werden behindert!“.
Anregungen für „Gelebte Inklusion“ in ihren Gemeinden holten sich die Synodalen in fünf Arbeitsgruppen. „Barrierefreiheiten“ gewähren, so wurde deutlich, gehe weit über Baumaßnahmen in Kirchen und Gemeindehäusern hinaus.
Der synodale Ausschuss für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen (Vorsitzende Doris Krapp), der die Synode vorbereitet hatte, will nach der „Anschub-Sensibilisierung“ in Flammersfeld die gewonnenen Erkenntnisse auswerten und die Weiterarbeit in Gemeinden und Kirchenkreis vorantreiben, damit Inklusion künftig wie selbstverständlich gelebt wird.
Die Kollekte des Synodengottesdienstes soll dem Projekt „Pflegedorf“ der Lebenshilfe in Flammersfeld zu Gute kommen. (PES)
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