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Nachricht vom 30.06.2014    

Bildungsstätte Haus Marienthal wird geschlossen

In einer Pressemitteilung vom 28. Juni teilt das Erzbistum Köln mit, das die Bildungsstätte Haus Marienthal zum Jahresende geschlossen wird. Mängel im Brandschutz sind der Grund. Die zwölf Mitarbeiter sollen entsprechend Abfindungen oder ein Stellenangebot erhalten. Ein Gutachten der Kreisverwaltung Altenkirchen zum Brandschutz führte zur Entscheidung des Erzbistums.

Zum Jahresende wird die Bildungsstätte Haus Marienthal geschlossen. Foto: Björn Schumacher

Marienthal/köln. Das Erzbistum Köln sieht keine Möglichkeit, die Tagungsstätte „Haus Marienthal“ bei Altenkirchen weiterzuführen. Die Kreisverwaltung Altenkir­chen hatte bei einer Überprüfung im März dieses Jahres Mängel beim Brandschutz festgestellt.

Das Erzbistum hat umgehend viele der Beanstandungen behoben; die Kosten für die Umsetzung aller Brandschutzauflagen stehen jedoch in einem gra­vierenden Missverhältnis zur wirtschaftlichen Situation und Auslastung der Ta­gungsstätte. Deshalb ist nach Rücksprache mit dem Kreisdechanten die Einstel­lung des Tagungsbetriebs zum 31. Dezember 2014 unvermeidlich.
Die insgesamt zwölf Mitarbeitenden, darunter vier in Vollzeitstellen, übernimmt das Erzbistum auf Wunsch in andere Einrichtungen, alternativ bietet es Unterstützung bei der Stellensuche oder eine Abfindung an. Über die zukünftige Nutzung des Hauses ist noch nicht entschieden.
Haus Marienthal ist eine Tagungsstätte mit 28 einfachen Zimmern in einem ehe­maligen Franziskanerkloster. Die aktuellen Brandschutzauflagen sind innerhalb der alten baulichen Substanz von Haus Marienthal nicht zu erfüllen. So verlangt der Bericht der Kreisverwaltung Altenkirchen eine grundlegende Erweiterung des Brandschutzes, unter anderem eine Sicherheitsstromversorgung, die flächende­ckende Erweiterung der vorhandenen Brandmeldeanlage sowie zusätzliche Ret­tungswege. Eine Erweiterung der bestehenden Brandmeldeanlage ist weder tech­nisch möglich noch genehmigungsfähig. Ähnliches gilt für zusätzliche Rettungs­wege, zumal die dafür erforderlichen umfangreichen Umbauten unvereinbar mit dem Denkmalschutz sind.

Solche Eingriffe würden sinnvollerweise weitere Bauarbeiten nach sich ziehen, um Mängel bei Sanitäranlagen, Wasserversorgung, Abwasser, Heizungsanlage und Barrierefreiheit zu beseitigen. Eine erste überschlägige Kostenrechnung ergibt dafür einen Finanzbedarf von 3,6 Millionen Euro. Bei einer Gesamtfläche von etwa 1.850 Quadratmeter in Haus Marienthal entspräche dies einer Investition von fast 2.000 Euro pro Quadratmeter.
Angesichts der wirtschaftlichen Situation der Tagungsstätte, die sich in den letz­ten Jahren trotz vielfältiger Bemühungen stetig verschlechtert hat, erscheint ein solcher Aufwand nicht verantwortbar. Die Auslastung des Hauses liegt inzwischen bei nur noch knapp 31 Prozent. Die sinkende Auslastung zeugt auch von der ins­gesamt schwindenden Akzeptanz des Hauses. Das Erzbistum sieht daher zu seinem Bedauern keine Alternative zur Beendigung des Tagungsbetriebes.



Über die zukünftige Nutzung des Hauses ist noch nicht entschieden. Die Wallfahrtstradition in der angebauten Kirche, an der das Erzbistum immer festgehal­ten hat, soll fortgeführt werden. Gäste von Haus Marienthal – bisher vornehmlich Familien – finden alternativ ein vergleichbar preiswertes Angebot für kirchliche Veranstaltungen z.B. in Haus Marienhof, Königswinter, oder in der Jugendbil­dungsstätte Steinbachtalsperre sowie in der benachbarten Einrichtung „Arche Noah“ in Marienberge.

Das ehemalige Franziskanerkloster Marienthal wurde Mitte des 17. Jahrhunderts gegründet und hat eine wechselvolle Geschichte. 1803 in der Säkularisation auf­gelöst und geräumt, übereignete der weltliche Besitzer das Kloster 1853 dem Erz­bistum Köln. Es wurde zunächst vom Lazaristen-, danach vom Spiritaner- und zu­letzt wieder vom Franziskanerorden besiedelt. Seit die letzten Franziskaner 1974 das Kloster verließen, nutzt das Erzbistum Köln Haus Marienthal als Tagungsstät­te.(Pressemitteilung Erzbistum Köln)


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