HTS-Weiterbau: Sperrung der Bahnlinie und des Bahnübergangs
In den Sommerferien von Nordrhein-Westfalen ist es soweit: Vom 7. Juli bis Mitte August wird es eine Komplettsperrung der Bahnstrecke zwischen Siegen und Niederschelden und des Bahnübergangs an der B62 (Siegtalstaße) geben. Nötig wird dies durch die Errichtung einer neuen Brücke, die zum Weiterbau der HTS gehört. Zum Stand der Bauarbeiten und zu den Auswirkungen der anstehenden Baumaßnahmen gab es nun eine Pressekonferenz mit Vertretern des Landesbetriebes Straßenbau NRW.
Niederschelden. Noch gut zwei Jahre, dann sollen über den Weiterbau der Hüttentalstraße (HTS) die ersten Fahrzeuge rollen. Die Bauarbeiten gehen also in die letzte Phase und betreffen momentan vor allem den Bereich um den Bahnhaltepunkt Niederschelden Nord. Hier entsteht ein aufwändiges Brückenbauwerk mit Anbindungen an die B62 – und von eben dieser muss nun während der anstehenden NRW-Sommerferien ein Teilstück gesperrt werden, damit die Arbeiten durchgeführt werden können.
In einem Pressegespräch im Infocenter in Niederschelden erläuterten jetzt Vertreter der Regionalniederlassung Südwestfalen des Landesbetriebes Straßenbau NRW die Sperrung und gaben einen Einblick in das Voranschreiten des Projektes.
Die Sperrung und ihre Auswirkungen auf Anlieger und Pendler auf einen Blick:
• Die Vollsperrung der B62 (Siegtalstraße) im Bereich Bahnübergang Niederschelden erfolgt vom 7. Juli (4 Uhr morgens) bis zum 16. August (plus minus einen Tag).
• Auch die Bahnstrecke wird in diesem Zeitraum komplett gesperrt. Zwischen Siegen und dem in Rheinland-Pfalz liegenden Bahnhof Niederschelden verkehren dann keine Züge!
• Der Schienenersatzverkehr nach und von Siegen findet über Gosenbach statt.
• PKW-Pendler, die aus Richtung Mudersbach kommen, können Siegen wie bisher über die Strecke Kölner Straße-Siegtalstraße-Höllenwaldstraße/Rundturnhalle erreichen (auch wie gehabt gilt dies für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen).
• Der Bahnübergang Niederschelden wird grundsätzlich weiterhin für Fußgänger passierbar sein. Wenn die Baumaßnahmen dies erfordern, kann jedoch aus Sicherheitsgründen eine zeitweilige Sperrung (einige Stunden/wenige Tage) erfolgen.
• Der Bahnübergang Maccostraße wird im Zuge des Weiterbaus komplett beseitigt.
Zwei Jahre der Planung und der Verhandlungen mit Verkehrs- und Ordnungsbehörden auf beiden Seiten der Landesgrenze gingen der Vollsperrung voraus, um die Belastungen für Anwohner und Pendler möglichst gering zu halten. Trotzdem appelliert Andreas Gobrecht vom Landesbetrieb an alle Ortskundigen (etwa aus der Region Westerwald) den Bereich möglichst weiträumig zu umfahren.
Nötig macht die Vollsperrung die Errichtung einer knapp 190 Meter langen Brücke aus Stahlbauteilen, die über die Bahntrasse führen wird. Das größte Bauteil ist dabei laut Ingenieur Gunther Nöh ein Querriegel mit einem Gewicht von 80 Tonnen – was für den dann in Niederschelden unter anderem zum Einsatz kommenden Kran aber kein Problem darstellen dürfte: Er gehört zu den größten seiner Art in Deutschland und kann auch Gewichte von 500 Tonnen anheben.
Finanziell wird die Brücke mit 12 Millionen Euro zu Buche schlagen, der Weiterbau der HTS insgesamt kostet rund 80 Millionen. Davon entfallen allein 25 Millionen auf den 525 Meter langen Bühltunnel, dessen Rohbau im Spätsommer beendet sein wird, wie Projektleiter Ulrich Seibel berichtete.
Im kommenden Jahr erfolgt dann noch die Ausstattung, etwa mit Video- und Ampelanlagen. Bezogen auf den Bühltunnel zeigte sich der Medienbeauftragte Karl-Josef Fischer äußerst zufrieden: „Das Projekt ist gut gelaufen.“
Und auch sonst herrschte bei Seibel und Fischer gute Stimmung, liege man doch bisher gut im Zeitplan. Dies soll natürlich bei den weiteren anstehenden Arbeiten so fortgesetzt werden: Dazu gehören zum Beispiel die Errichtung von Lärmschutzwänden im Bereich des Wohngebietes Dreisbach, die Erd- und Straßenbauarbeiten bis zum Kreisel Europaplatz und der Bau des Kreisverkehres in Niederschelderhütte, mit dem voraussichtlich im April 2015 begonnen werden soll. Für die Komplettfreigabe des neuen – und letzten – Teilstückes der HTS bekräftigte Seibel: „Wir sind guter Dinge, dass wir den Termin Herbst 2016 schaffen werden.“ (bud)
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