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Begeistert von Seifens Supergarten
"Landesgartenschau" im Westerwald: Auf dem Anwesen der Familie Seifen in Oberirsen tummelten sich am Wochenende zahlreiche Menschen. Die Seifens hatten ihren prämierten, 3000 Quadratmeter großen Garten, für die Öffentichkeit geöffnet und die kam und staunte.
Oberirsen. Die Landesgartenschau in Kleinformat erlebte Oberirsen am Wochenende: Die Familie Iris und Volker Seifen hatte ihren Landhausgarten zwei Tage für die Öffentlichkeit geöffnet. Hintergrund dieser Gartenschau war das Erreichen des zweiten Platzes im Wettbewerb "Gartenzauber" im vergangenen Jahr. Unter 300 Mitbewerbern hatte die Familie Seifen den zweiten Platz in Rheinland-Pfalz belegt. In der Gemeinschafts-Veranstaltung der Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kamen Seifen von sechs Endrundenteilnehmern, die ersten Drei aus jedem Land, auf den vierten Platz.
Begonnen hatte das Ganze mit einer Neckerei von Sohn Christopher. Der hatte die liebevolle Gartenarbeit von Mutter Iris etwas belächelt und gemeint, dass sie für diese Sache nie eine besondere Anerkennung von anderen erhalten werde. Gleichzeitig hatte er aber auch von diesem Landeswettbewerb im Fernsehen gehört und versuchte nun, die Eltern von einer Teilnahme zu überzeugen. 1992 hatte die Familie das Haus übernommen und langsam, unter starker Mithilfe von Opa Horst Seifen, das Innenleben des schon sehr alten Bauernhauses geändert und modernisiert. Auch von Außen gab es im Laufe der Jahre einen konstanten Aufbau der Fassaden. Iris beschäftigte sich, wenn die Zeit es zuließ, mit der landschaftlichen Außengestaltung. Es wurde angepflanzt, abgebaut, geändert und wieder erneuert. Der Gartenteich hinter dem Haus war mit die erste gestalterische Veränderung und blieb bis dato erhalten. Seit 16 Jahren stehen auch die Blutpflaume und die Weide. Die wurde damals gepflanzt, als Sohn Christopher geboren wurde. Sie bietet heute einer Baumsitzgruppe wunderbaren Schatten. Iris Seifen ging bei ihrer Gartengestaltung nicht von irgendwelchen Vorgaben aus Zeitschriften, Fachbüchern oder von Fachleuten vor, sondern kreierte ihre eigene Gartenlandschaft, so wie sie es für sich ganz persönlich schön fand. Natürlich, so sagt sie heute, gab es immer wieder Veränderungen. Entweder gefiel etwas nicht mehr oder musste einfach durch die Erweiterung verändert werden.
Die erste Buschhecke ist mittlerweile auch gut 20 Meter nach oben gewandert. Sie besteht aus den verschiedenen Büschen, aus Buche und Linde. Noch relativ junge Bäume wurden zu kleinen Torbögen geformt und grenzen nun die verschiedenen Gartenbereiche ab. Harmonisch fügen sich in das Gesamtbild ein Obstgarten, Blumengarten, Rosengarten und auch ein Staudengarten ein. Rasenfläche, durchsetzt mit Baumbestand, Sitzgruppen und kleinen Lauben, umgibt das Gebäude. Auffällig ist die grüne Einfassung der Wegränder mit Efeu. Dieses Engagement fand bei den Besuchern ganz besonderes Interesse.
Zurück zum Wettbewerb und seinen Folgen. Als die Mutter schließlich überzeugt worden war, wurden Fotos gemacht und ein Text dazu verfasst. In der Nachbarschaft wurde über das Vorhaben geschmunzelt und selbst Iris war sich sicher: "Bei der Menge von Bewerbern haben wir ohnehin keine Chance." Drei Tage nach Einsendeschluss kam bereits ein Telefonat: "Sie sind unter den ersten Zehn." In Oberirsen fielen alle aus den Wolken. Ein Fernsehteam wollte anrücken. Aber genau zu der Zeit, als die Familie in Urlaub war. Also nahm Opa Horst die Sache in die Hand. Im Duell der letzten Zehn schafften es die Seifens schließlich auf den zweiten Platz und Opa Seifen zur ständigen Präsenz im dritten Programm. Aus dem Urlaub zurück kam die Einladung nach Baden-Baden - zur Ausscheidung der letzten Sechs, jeweils drei aus jedem Land. Die Zuschauer hatten die Macht und konnten wählen, wer für sie den schönsten Garten hatte. Von 6000 Anrufern kamen knapp 600 aus Rheinland-Pfalz. Also keine großen Siegeschancen für die Seifens. Dennoch landeten sie auf einen beachtlichen vierten Platz.
Die Besonderheit des gut 3000 Quadratmeter großen Landhausgartens lockte jetzt Besucher aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz an. (wwa)
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Die Baumsitzbank am Stamm der Trauerweide war ständig besetzt. Fotos: Wachow
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