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Nachricht vom 13.08.2014    

Westerwald-Bräu entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte

Die Westerwald-Brauerei aus Hachenburg hat mit dem Bier „Westerwald-Bräu“ ein neues Bier nach altem Rezept auf den Markt gebracht. Das Bier aus der Gründerzeit liegt offensichtlich genau im Trend der Zeit. Es war oftmals schon kurzzeitig bei den Getränkehändlern ausverkauft.

Im Produktionsablauf gibt es immer wieder Kontrollen. Fotos: Wolfgang Tischler

Hachenburg. Der WW-Kurier sprach mit dem geschäftsführenden Gesellschafter der Westerwald-Brauerei, Jens Geimer, über die ersten 100 Tage nach der Einführung des Bieres aus der Gründerzeit.

Herr Geimer, wie kamen Sie auf die Idee, das Gründerbier der Westerwald-Brauerei wieder zu beleben?
Jens Geimer:
Es war schon ein wenig Zufall dabei. Bei einem Blick in unser Archiv sind mir das Design und die Optik des Produktes aufgefallen, das nun ja schon vor über 100 Jahren so vermarktet wurde. Dann kam die Neugier und ich fragte mich: „Was war das für ein Bier, wie hat es geschmeckt?“ Wir haben es nachgebraut und ich war vom Geschmack sofort restlos überzeugt.

Dies war der Startschuss für die Markteinführung?
Jens Geimer:
Ganz so schnell ging es nicht. Ein neues Bier auf den Markt zu bringen, erfordert einige Investitionen und die müssen gut überlegt sein. Wir wollten auch nicht mit der neuen Marke die bekannten Hachenburger Biere verdrängen. Nach ungefähr einem Jahr der Analysen und Abklopfen der Marktchancen, war es dann im April soweit. Wir brachten das Westerwald-Bräu auf den Markt.

Spielte da auch der allgemeine Nostalgietrend eine Rolle?
Jens Geimer:
Sicherlich war dies auch ein Aspekt. Aber viel wichtiger finde ich den derzeitigen Trend zur Regionalität. Der Kunde will wissen woher sein Produkt kommt. Ich bin davon überzeugt, dass authentische Produkte, wie unsere Biere, auf dem Markt eine Zukunft haben. Da reiht sich die neue Marke „Westerwald-Bräu“ hervorragend ein.

Wie wollen Sie das Authentische dem Kunden rüberbringen?
Jens Geimer:
Durch unser Angebot „Erlebnis-Brauerei“ sind wir quasi schon heute eine gläserne Brauerei. Der Besucher kann sieben Tage die Woche unsere Brauerei besuchen. Wir zeigen vor Ort, was wir machen, wie wir es machen, und darauf lege ich großen Wert.

Wie viele Besucher kommen da pro Jahr?
Jens Geimer:
Es sind über 15.000 Besucher pro Jahr, die wir in Gruppen durch die Brauerei führen. Aus organisatorischen Gründen ist hierzu eine Anmeldung erforderlich. Die Führung ist aber nicht an feste Zeiten gebunden. Übrigens kommen rund zwei Drittel der Besucher nicht aus dem Westerwald, sondern von weiter weg.

Dies ist eine interessante Zahl. Sie fördern gleichzeitig dabei auch den Tourismus im Westerwald.
Jens Geimer:
Richtig. Die Vernetzung muss hier noch weiter ausgebaut werden. Deshalb richten wir auch gerne den Westerwälder Tourismustag am 11. September aus. Wir wollen die Erlebnis-Brauerei noch weiter ausbauen. Der Gast muss aber darüber hinaus noch weitere Angebote erhalten. Hachenburg ist als sogenannte „Q-Stadt“ schon führend. Auch haben wir uns damals mit dem Qualitätssiegel zertifizieren lassen.



Der Biermarkt ist laut Studien schrumpfend. Wie wollen Sie da in Zukunft als regionale Brauerei bestehen?
Jens Geimer:
Wir setzen seit jeher auf Qualität. Billig klappt nicht. Mit der Marke „Hachenburger“ wachsen wir kontinuierlich. Dazu trägt auch der chinesische Markt bei, auf dem wir seit mehreren Jahren präsent sind. Hinzu kommt, dass wir ein sehr dynamisches Team in der Brauerei haben. Die Basis sind hervorragende Mitarbeiter, die fachlich qualifiziert sind. So haben wir derzeit neun Azubis und vier Mitarbeiter studieren nebenbei. Nur so können wir auf dem schrumpfenden Biermarkt bestehen, unsere Arbeitsplätze halten und noch weiter ausbauen.

Herr Geimer, wir danken Ihnen für das Gespräch. Die Fragen stellte Wolfgang Tischler



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