Werbung

Nachricht vom 18.08.2014    

Hering und Wehner wollen konkurrenzfähige Landwirtschaft

Fraktionsvorsitzende der SPD Hendrik Hering und der agrarpolitische Sprecher der SPD Thorsten Wehner informierten sich vor wenigen Tagen über die aktuelle agrarpolitische und weinbauliche Situation in Rheinland-Pfalz. Ökonomierat Leo Blum, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, hatte die beiden Landespolitiker eingeladen.

SPD-Fraktionschef Hendrik Hering und Agrarsprecher Thorsten Wehner (6. u. 7. v. rechts) informierten sich im Weingut Franzen in Bremm über die vielfältigen Leistungen der Bauern und Winzer sowie über die zunehmenden Probleme durch Bewirtschaftungsauflagen und Bürokratie Foto: Veranstalter

Region. Der Fraktionsvorsitzende der SPD Hendrik Hering und der agrarpolitische Sprecher der SPD Thorsten Wehner informierten sich vor wenigen Tagen über die aktuelle agrarpolitische und weinbauliche Situation in Rheinland-Pfalz. Ökonomierat Leo Blum, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, hatte die beiden Landespolitiker eingeladen. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kreisverbandes Cochem-Zell, Hans Jürgen Sehn, besuchten sie den Scholzehof der Brüder Hermann und Edwin Kesseler in Lutzerath, ein Marktfruchtbaubetrieb mit Biogasanlage, und das Weingut Franzen in Bremm. Für Hering ist der Bestandsschutz der vorhandenen Biogasbetriebe unerlässlich: „Wir wollen dezentrale Anlagen. Außerdem sollen die gesteckten energetischen Ziele erreicht werden. Dazu ist ein Mix an Biogas-, Wind- und Solarenergie sinnvoll und wichtig.“ Blum fügte hinzu, dass bei der Nutzung der Wärme Nutzungsgrade von 90 Prozent erreicht werden könnten. Es sei Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass die energieerzeugenden Betriebe sich auch künftig am Markt behaupten könnten.

Deutlich Worte fand Blum zur Ausgleichzulage. Es sei eine Fehlentscheidung der Landesregierung gewesen, die Ausgleichzulage abzuschaffen. Gerade die Betriebe in den benachteiligten Gebieten würden die Ausgleichzulage dringend benötigen. Sie sei in diesen Regionen von grundlegender und struktureller Bedeutung. Die Förderung der ersten Hektare würde hingegen allen Betriebe unabhängig von der jeweiligen Region zu Gute kommen. Es liege an der Verantwortung der Politik, das Fördersystem in Deutschland gerechter zu gestalten. Es sei daher unverständlich, dass die zweite Säule in den ostdeutschen Bundesländern besser ausgestattet sei als im Westen. Würde diese Schieflage korrigiert werden, stünde auch die Ausgleichzulage nicht zur Disposition. Hering bestätigte, dass die Ausgleichsregelungen innerhalb Deutschlands gerechter geregelt werden müssten. Es müsse das Ziel sein, die Finanzmittel der zweiten Säule ausschließlich der Landwirtschaft zukommen zu lassen. Er ergänzte, dass eine gewisse Kompensation der Ausgleichzulage über die zweite Säule sowie über die Grünlandprämie stattfinde. Es sei aber sinnvoll, eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu entwickeln, die prinzipiell nicht von der Ausgleichzulage abhängig sei. Die Finanzmittel sollten vielmehr in zukunftsorientierte Vorhaben, wie z.B. Bodenordnungsverfahren und einzelbetriebliche Fördermaßnahmen investiert werden.



Präsident Blum kritisierte die personelle Entwicklung in der Agrarverwaltung. Es sei absolut unverständlich, dass die Personaldecke in der Beratung zurückgefahren werde, während das Pendant in der ökologischen Beratung ausgebaut werde. Sowohl die ökologische als auch die konventionelle Landwirtschaft seien verantwortungsvoll zu berücksichtigen. Die augenblickliche Entwicklung sei hingegen nicht ausgewogen. Wehner entgegnete, dass die Agrarverwaltung nach Aussagen der Landwirtschafts-ministerin Ulrike Höfken ihre Aufgaben auch künftig umfänglich wahrnehmen werde. Sie müsse aber sowohl die Forderungen des Landesrechnungshofes als auch die aktuelle Überalterung berücksichtigen. Ein angepasster Einstellungskorridor sei dringend notwendig. Laut Blum müsse ein verbesserter Einstellungskorridor aber auch den Bedürfnissen der konventionellen Landwirtschaft Rechnung tragen.

Zum Thema Greening erklärte Blum, dass die mögliche Anbauliste der Leguminosen auf den ökologischen Vorrangflächen praxisgerecht ausgestaltet sein müsse. Wenn die für die Landwirtschaft interessanten Grobleguminosen nicht angebaut werden dürften, sei ein Anbau von Leguminosen uninteressant. Er werde weiterhin gegen eine Stilllegung durch die Hintertür kämpfen.

Die beiden Politiker informierten sich anschließend im Weingut Kilian und Angelina Franzen in Bremm über die aktuelle Situation der Steillagenwinzer. Hering und Wehner kamen darin überein, dass die Leistungen der Steillagenwinzer honoriert werden müssten. Produktionstechnisch seien sie gegenüber den Flachlagen sonst nicht konkurrenzfähig. Die Förderung der Steillagentechnik sowie der Mauersanierung und des Transportbahnenbaues müsse mit entsprechenden Mitteln ausgestattet werden. Während einer abschließenden Weinprobe auf dem Bremmer Calmont bekundeten Hering und Wehner, dass sie sich weiterhin für eine konkurrenzfähige Land- und Weinwirtschaft einsetzen werden. Gerade für das Flächenland Rheinland-Pfalz seien eine starke Landwirtschaft und ein starker Weinbau das Rückgrat des ländlichen Raumes.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


War Eifersucht der Grund für die Messerattacke mit Todesfolge in der VG Altenkirchen?

Am 8. April fand vor der 14. Strafkammer des Landgerichts Koblenz unter dem Vorsitz von Richter Rupert ...

Erfolgreiche Zinnsammlung bringt 1532 Euro für Siegtal Musicals e.V.

Eine Zinnsammelaktion zugunsten des Vereins Siegtal Musicals e.V. war ein voller Erfolg. Dank zahlreicher ...

Straßensperrung "Im Buschkamp" wegen dringender Gasleitungsarbeiten

Ab dem 9. April kommt es in Wissen zu einer Vollsperrung der Straße "Im Buschkamp". Grund sind kurzfristige ...

Ein Licht der Erinnerung: Weitefeld trauert gemeinsam

Nach einem erschütternden Verbrechen in Weitefeld öffnen mehrere Kirchengemeinden ihre Türen für eine ...

Gemeinschaftsaktion im Tierpark Niederfischbach: Frühjahrsputz für den Saisonstart

Am vergangenen Wochenende verwandelten über 100 Freiwillige den Tierpark Niederfischbach in eine blitzsaubere ...

Dreifacher Mord erschüttert Weitefeld - Wie die Gemeinde mit der Angst umgeht

In der kleinen Westerwald-Gemeinde Weitefeld herrscht seit zwei Tagen Ausnahmezustand. Eine schreckliche ...

Weitere Artikel


Aktive DJK-Senioren auf Tour

Die Kaiserstadt Aachen war Ziel der DJK-Seniorengruppe "50 plus" der DJK Betzdorf. Dom und Altstadt ...

Landfrauen besichtigten Raiffeisenmuseum

Das Deutsche Raiffeisenmuseum in Hamm/Sieg ist nicht nur für Gäste aus aller Welt ein lohnenswertes Ziel. ...

Parkplatz am Stadion wird saniert

Risse, Löcher und maroder Asphalt waren auf dem Parkplatz am Stadion in wissen im Laufe der Jahre entstanden. ...

Steckensteiner Scheunenfest mit viel Musik und Super-Stimmung

Der Männergesangsverein "Glück Auf" Steckenstein hatte zum schon legendären Scheunenfest im altertümlichen ...

Spektakuläre Rennen bei der Motocross-EM in Ohlenberg

Schon von Weitem hörte man die Motoren dröhnen und knattern, die Stimme des Stadionsprechers den Rennverlauf ...

Katzen-Kastrationswochen vom Tierschutzverein

Tierärzte beteiligen sich wieder an der Aktion des Tierschutzvereines des Kreises Altenkirchen. Vom 1. ...

Werbung