8,3 Prozent mehr Lehrverträge
Die Ausbildungssiotuation hat sich umgekehrt: Das meldet die Handwerkskammer Koblenz angesichts der Tatsache, dass es wieder mehr Lehrstellen als Bewerber geben wird. Allerdings heißt das nicht, dass jeder Bewerber locker einen Ausbildungsplatz bekommen wird: Ungenügende Noten in Mathe und Physik (vor allem) werden auch in Zukunft ein großer Hemmschuh sein.
Koblenz. "Die Ausbildungssituation 2008 deutet darauf hin, dass es wieder mehr Lehrstellen als Bewerber geben wird. Die Zeit, in der Betriebe für Lehrlinge wieder den ‚roten Teppich’ ausrollen, liegt angesichts der demographischen Entwicklung nahe. Jedoch wird ein Bewerber mit ungenügenden Noten in Mathematik und Physik auch in Zukunft keine Lehre zum Elektroniker erfolgreich meistern", so ein Fazit der Handwerkskammer Koblenz. Die HwK legte jetzt die Lehrstellenstatistik bis Ende Juni dieses Jahres vor. 1650 Lehrverträge wurden bis jetzt in die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer Koblenz eingetragen. Das ist ein Plus von 8,3 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr. Gegenwärtig sind in der Lehrstellenbörse der HwK-Koblenz noch 255 freie Lehrstellen vorhanden.
Neben offenen Ausbildungsplätzen im Kfz-Handwerk warten auch verschiedene Nahrungsmittelbetriebe und das Bauhandwerk auf ihren Lehrling 2008. Wer Bürokauffrau/mann oder Hörgeräteakustiker/in werden möchte, hat ebenfalls noch eine Chance. Von A wie Augenoptiker bis Z wie Zweiradmechaniker ist sowohl für Technikfreaks wie auch für gestalterisch Interessierte etwas dabei.
Schon heute haben Handwerksbetriebe ihre Ausbildungsbereitschaft für das Jahr 2009 signalisiert. 170 Lehrstellen für nächstes Jahr liegen bereits vor. Eine Übersicht über alle freien Lehrstellen gibt die HwK-Lehrstellenbörse. Sie wird täglich aktualisiert. In der Pädagogischen Anlaufstelle der Handwerkskammer laufen alle Informationen zusammen und können im Internet (www.hwk-koblenz.de/ (lehrstellen) abgerufen werden.
Angesichts des demografischen Wandels beschreibt Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, seit Langem die Vision eines Personalkreislaufes. "Wir helfen beispielsweise auf dem Balkan in Bulgarien, unserem ersten Partnerland, ein tragfähiges selbstverwaltetes Berufsbildungssystem aufzubauen. Dabei dienen einerseits die Duale Berufsbildung, andererseits der Dreischritt vom Lehrling über den Gesellen zum Meister, wie wir sie in Deutschland kennen, als Vorbild." Wilbert zeigt sich überzeugt, dass "die auf dieser Basis ausgebildeten Fachkräfte zu uns kommen werden, die aufreißende Personallücke in unseren Betrieben schließen, sich weiter qualifizieren und später als Führungskräfte in ihre Heimat zurückgehen werden." Sie würden nicht nur helfen, den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern in unseren Handwerksbetrieben zu decken – denn auf absehbare Zeit werde es in Deutschland nicht genug eigene Lehrlinge und Meister geben.
Informationen zur Ausbildung bei der Handwerkskammer Koblenz, Telefon 0261/ 398-323, Telefax 0261/ 398-989, aubira@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de