Gemeinschaftsübung der Löschzüge Grünebach und Sassenroth zum 30. Mal
In 30 Jahren gemeinsamer Arbeit über die Verwaltungsgrenzen hinweg sind bei den Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehren Grünebach und Sassenroth Freundschaften entstanden. Im Rahmen der gemeinsamen Übung zeigte sich dies in besonderem Maße, denn die Wehrleute sind in Ernstfällen aufeinander angewiesen und da zählt Vertrauen mehr als die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Löschzug.
Grünebach. Der Herbst steht vor der Tür und somit nicht nur die Zeit des bunten Laubes und der kühlen Nächte, sondern ebenso die Zeit der Feuerwehrübungen in der Region. Den Auftakt machten die beiden kleinen Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehren Grünebach und Sassenroth mit ihrer jährlichen Gemeinschaftsübung. Es war die 30. Übung dieser Art und diese fand am Grünebacher Sportplatz statt.
Folgendes Szenario hatte Wehrführer Jochen Stinner aus Grünebach sich dafür ausgedacht: Nach Mäharbeiten wurde der Rasenmäher in die Bauhofgarage gebracht und das Tor verschlossen. Kurze Zeit später bemerken drei Personen Rauch aus der Garage aufsteigen. Zwei öffnen das Tor und fallen bewusstlos im noch sichtbaren Bereich der Garage um, der Dritte alarmiert die Feuerwehr. Zur Verstärkung der örtlichen Löschgruppe werden die Kameraden aus Sassenroth gleich mit angefordert. Die Lage ist ernst, da das angrenzende Gebäude zu einem großen Teil aus Holz besteht und hinter der Garage ein Gastank steht.
Schnell sind die Aufgaben nach dem Eintreffen der beiden Rettungsmannschaften verteilt. Einige Kameraden des LZ Grünebach bauen sofort die Wasserversorgung für den Löschangriff aus dem nahen Hellerbach auf, die anderen kümmern sich direkt um die Bergung der beiden Verletzten. Starke Rauchentwicklung hüllte die Garage völlig ein,dies erschwerte die Bergung.
Sonja Schütz und Jessica Schön mimten die beiden Rauchgasopfer, Schütz hatte dabei so viel Löschwasser abbekommen, dass sie „fast darin ertrunken sei“ wie es Bürgermeister Bernd Brato nach Ende der Übung ausdrückte.
Der LZ Sassenroth hatte die Aufgabe, das angrenzende Gebäude vor dem Überspringen des Feuers zu schützen, sowie den Gastank hinter der Garage zu kühlen. Das dazu benötigte Wasser wurde ebenfalls der Heller entnommen, der Einfachheit halber konnten die Kameraden die große Pumpe des Grünebacher Löschzuges dafür mit nutzen.
Zu den Beobachtern der Gemeinschaftsübung zählten der VG-Bürgermeister Bernd Brato, der Stadtbürgermeister Uwe Erner, die beiden Ortsvorsteher Mike Pfeifer und Sven Peter Dielmann, der erste Beigeordnete der neuen VG Herdorf-Daaden, Detlef Stahl, der Wehrleiter der VG Betzdorf, Tobias Elster und der Fachbereichsleiter der VG Verwaltung Betzdorf, Konrad Klein.
Ebenfalls an der Übung als Beobachter nahmen die Wehrleiter Heiko Lichtenthäler (Herdorf) und Matthias Theis (Daaden) teil. Beide mussten die Übung vorzeitig wegen eines Einsatzes verlassen, sprachen aber im Rückblick von einer gelungenen Zusammenarbeit.
Stinner erinnerte nach der Übung noch einmal an die Anfänge der Gemeinschaftsübungen vor dreißig Jahren. Elster verkündete im Nachhinein, dass ihm die Übung gut gefallen habe und Brato bedankte sich bei den Wehrleuten für deren selbstlosen Einsatz in Ernstfällen.
Dreißig Jahre gemeinsames Üben bedeute auch 30 Jahre Freundschaft und Verlässlichkeit, so Brato. Dies könne so wie vor Ort auch über Gemarkungsgrenzen hinaus klappen, wenn die Mentalität stimme. Dennis Lorek wurde von Brato anschließend per Handschlag verpflichtet und zum Feuerwehrmann ernannt. Auch Beförderungen standen an. Dennis Schmitt wurde zum Oberfeuerwehrmann, Markus Ohligschläger und Danilo Großer zum Hauptfeuerwehrmann ernannt.
Letztmalig im Einsatz bei der Gemeinschaftsübung der beiden Löschzüge war wohl der VW-Bulli des LZ Grünebach mit seinem charakteristischen Signalton. Den Oldtimer mit Baujahr 1972 möchte die VG Betzdorf im kommenden Jahr versteigern. Als Ersatz dafür bekommt der LZ Grünebach ein Fahrzeug des LZ Wallmenroth. (anna)
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