Auf den Spuren des Haselhuhns
Gespannt schauen einige Teilnehmer der Haselhuhnexkursion auf Trittspuren eines Vogels im Schlamm einer Pfütze. Ist hier eine Rabenkrähe, eine Schnepfe oder sogar ein Haselhuhn hergelaufen? Die Spuren wurden fotografiert, vermessen und mit den Trittsiegeln von Haselhühnern verglichen.
Region. Rund fünfzehn Teilnehmer hatten sich zu einer naturkundlichen Exkursion zum Thema Haselhuhn auf dem Windhahn dem Bergrücken zwischen Sieg und Heller eingefunden. Die Kreisgruppe Altenkirchen des Bund für Umwelt und Naturschutz bot die Wanderung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wir Westerwälder, Landschaft, Leistung, Leute …“ an. Ausgangspunkt war die Gaststätte „Zum Steimel“ oberhalb von Neunkirchen. Mit Gerhard Bottenberg, Wolfgang Stock und Jürgen Lichte hatte der BUND drei Experten vor Ort, welche den interessierten Naturfreunden das seltene Waldhuhn näher brachten. Gerade im Zusammenhang mit der Genehmigung von Windkrafträdern hat das Haselhuhn wieder Beachtung in der allgemeinen Öffentlichkeit gefunden. Es gilt zwar nicht als Schlagopfer wie der Rotmilan, ist aber wegen seiner Störanfälligkeit durch die Verkehrserschließung und die Rodungen gefährdet. Deshalb gilt für die Genehmigung, dass 1000 Meter Abstand zu den Vorkommensgebieten einzuhalten sind. Die BUND-Vertreter nutzten die Veranstaltung, um ihre Haltung und Sachkenntnis, welche sie in der Vorplanung einbrachten, transparent zu machen. Zu den Aufgaben der Teilnehmer gehörte es, mit Ferngläsern ein Präparat in der Krautschicht eines Hauberges ausfindig zu machen, was nur den wenigsten wegen des Tarnkleides gelang. Als Nachweismöglichkeit wurde die Nistmaterialanalyse aus einem Vogelhaus gezeigt. Haselhuhnfedern können hier eingebaut sein. An einem großen Bestand mit Waldbeeren, wurde denn auch ein neuer Nistkasten aufgehangen, der künftig regelmäßig untersucht wird. Während einer Stilleübung konnten Lautäußerungen des Vogels erlauscht werden. Der BUND hatte das strukturreiche Gelände ausgesucht, da hier mit Haselhühnern zur rechnen ist. Aktuelle Direkt- und Indirekt-Beobachtungen liegen glaubhaft vor. Wie solche Nachweise zustande kommen wurde den Teilnehmern deutlich gemacht.