DGB-Kreisverband setzt auf Zusammenarbeit
Im Rahmen der jüngsten Vorstandssitzung des DGB-Kreisverbandes stand die Zusammenarbeit mit der IG Metall im Blickpunkt, die Vorbereitungen zur Maifeier 2015 und es gab den Rückblick auf eine interessante Polenreise in die Partnerregion.
Kreis Altenkirchen. Erstmals hat der kommissarische Bevollmächtigte der IG-Metall Betzdorf an der Sitzung des DGB-Kreisverbandes teilgenommen. Uwe Wallbrecher will die gute Zusammenarbeit zwischen der größten Einzelgewerkschaft der Region und dem DGB-Kreisverband fortsetzen. So ist es nur folgerichtig, dass bei der Fortsetzung der sozialpolitischen Serie zum Thema „Gute Arbeit“ DGB und IG-Metall gemeinsam als Veranstalter auftreten.
Die erste Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 18. September, 18.30 Uhr, im Hotel Bürgergesellschaft in Betzdorf statt. Die DGB-Regionalvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Gabi Weber steht als Referentin und streitbare Diskutantin zum Thema Rente zur Verfügung. „Mütterrente und Rente mit 63. Ist mit diesen Maßnahmen alles erledigt oder bleibt noch viel zu tun?“, unter dieser Überschrift steht die Veranstaltung, zu der alle Interessierten, nicht nur Gewerkschaftsmitglieder eingeladen sind.
DGB-Kreisvorsitzender Bernd Becker: „Im politischen Berlin beginnt eine Diskussion über eine Agenda 2030. Wir wollen frühzeitig klar machen, worum es aus unserer Sicht dabei gehen muss: Der Sozialstaat muss so ausgerichtet werden, dass massenhafte Altersarmut verhindert wird“.
In vielen Sonntagsreden wird vom Wert älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesprochen. Der DGB-Kreisverband und die IG-Metall stellen die Frage nach der betrieblichen Wirklichkeit: Gibt es hinreichend alterns- und altersgerechte Arbeitsplätze, die der demografischen Struktur der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerecht werden. Was können Betriebe und Betriebsräte tun, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden? Diesen Fragen wollen die Gewerkschafter in einer weiteren Veranstaltung mit einem Referenten der TBS – Technologieberatungsstelle des DGB nachgehen.
Schließlich geht es im neuen Jahr um die Probleme mit „Mobbing am Arbeitsplatz“. „Psychische Erkrankungen sind stark auf dem Vormarsch“, stellt DGB-Geschäftsführer Udo Quarz fest. Zum Ursachen-Kanon gehöre ganz sicher auch das Mobbing-Phänomen. Dem wollen DGB und IG-Metall auf den Grund gehen und ganz praktische Tipps zum Thema geben.
Nachdem der DGB eine sehr positive Bilanz der diesjährigen Maifeier gezogen hatte, widmete man sich der Planung der Maifeier 2015. Mit Heiner Flassbeck hat dem Kreisverband ein hochkarätiger Referent zugesagt. Professor Flassbeck lehrt an der Universität für Wirtschaft und Politik in Hamburg und war in der Regierung Schröder – unter Finanzminister Oskar Lafontaine – beamteter Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Unter anderem ist er Autor den 2009 erschienenen Buches: "Gescheitert. Warum die Politik vor der Wirtschaft kapituliert".
Bernd Becker ist sich sicher, dass schon jetzt viele Interessierte dieses Highlight fest einplanen werden. Der DGB weist darauf hin, dass man ganz bewusst eine Veranstaltung von begrenzter Dauer von anderthalb bis zwei Stunden anbiete. Man wisse, dass man gegen den Maiausflug mit der Familie oder die Wanderung zu zahllosen Maifesten nicht konkurrieren könne.
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Schließlich berichtete Becker von einer Reise in die polnische Woiwodschaft Oppeln, die Partnerregion des Landes Rheinland-Pfalz. Eine Delegation aus Vertretern des DGB und der Gewerkschaft der Polizei auf Landesebene war zusammen mit Innenminister Roger Lewentz zu Besuch bei den polnischen Freunden aus Politik und Polizei. Man habe sich auch nicht nehmen lassen, ein Treffen mit dem Regionalvorstand der Gewerkschaft Solidarnoc zu organisieren. Bei einem Treffen mit der größten Polizeigewerkschaft der Region habe man den Grundstein für einen dauerhaften Austausch gelegt.
Im Kreis Krapkowice, dem Partnerkreis des Kreises Altenkirchen, kam es in der Gemeinde Gogolin, im Ort Groß Stein, beim Besuch einer ehemaligen Klosteranlage zu einem Zusammentreffen mit dem damaligen Vorsitzenden des dortigen Kreistages, Eryk Boronczyk.
Boronczyk hat im Jahr 2000 zusammen mit Dr. Alfred Beth die Partnerschaftsurkunde unterschrieben und erkundigte sich nach dessen Wohlbefinden. Er bat allen, die ihn aus jener Zeit noch kennen, schöne Grüße auszurichten. Diese Aufgabe übernahm Bernd Becker, zugleich ja auch Kreistagsmitglied. Ein reger Austausch zu den deutsch-polnischen Beziehungen und zur Geschichte der Partnerschaft faszinierte auch Innenminister Roger Lewentz. Die Reise mit vorbereitet hatte die rheinland-pfälzische Polizistin Sabine Schäfer, eine Nichte von Eryk Boronczyk.
Zentraler Programmpunkt der Reise war ein Besuch der Vernichtungslager in Auschwitz und Birkenau, wo die Delegation - nicht nur aus Anlass des Kriegsbeginns vor 70 Jahren – an der so genannten Todesmauer ein Blumengebinde niederlegte.
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