Tafelkonzert gefiel dem Publikum
Hochkarätige Musik von hochkarätigen Künstlern – das bot "piano vocale" beim Konzert kürzlich in der evangelischen Kirche Wissen. Das Benefizkonzert für die Tafel Wissen wurde sowohl für die Zuhörer als auch für die Interpreten zu einem großen Erlebnis. Das Konzert hätte mehr Gäste verdient gehabt.
Wissen. Ein Benefizkonzert für die Wissener Tafel gefiel dem Publikum, es hätte deutlich mehr Zuhörer verdient gehabt. Enttäuscht waren sowohl die Interpreten als auch die anwesenden Zuhörer über das offensichtliche Desinteresse der Wissener Bevölkerung, insbesondere der beiden Kirchen. Dieses Konzert hätte ein übervolles Haus verdient gehabt, so die Meinung der Künstler. Erst Recht, da es ein Benefizkonzert für die Wissener Tafel war, eine ökumenische Einrichtung.
Der Funke sprang dennoch von Beginn an über. Mit Rudolf Elzners perfektem solistischen Vortrag von dem “Präludium Nr. 1“ v. Johann Sebastian Bach am Flügel und dem Text von Ulrike Vornweg-Elzner „(Ver)rückt – ich bin verrückt genug zu glauben, wir können Grenzen überwinden, wenn wir endlich Brücken bauen, statt Feinde zu erfinden“, begrüßte das Duo "piano vocale" die Zuhörer.
Brücken bauen, Hände reichen – das war das Motto dieses anspruchsvollen Konzertabends und die Interpreten haben es perfekt verstanden, genau das dem Publikum zu vermitteln. Nachdem der stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums, Kurt Höblich, ebenfalls die Interpreten und Zuhörer begrüßt und Hintergründe zur Wissener Tafel erläutert hatte, interpretierte Solotrompeter Sascha Becher aus Katzwinkel, begleitet am Flügel mit eigenen Improvisationen von Rudolf Elzner eindrucksvoll das weltberühmte „Trumpet Voluntary“ von Jeremiah Clarke.
Sängerin Anastasia Anastasakis aus Siegen trug mit ihrer gefühlvollen Sopranstimme „Er weidet seine Herde“ aus dem „Messias“ von G. F. Händel vor, von Elzner ausdrucksstark begleitet. Allenfalls „Air“ von Johann Sebastian Bach kann es an Popularität mit seinem Satz „Jesus bleibet meine Freude“ aufnehmen: Der Schlusschor aus der Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ ist in seiner Schlichtheit und Vollkommenheit zugleich zu einem wahren „Ohrwurm“ geworden. Beide Stücke wurden von Sascha Becher in einfühlsamer Begleitung von Elzner bewegend gespielt. „Panis Angelicus“ von César Franck ergreifend gesungen von Anastasia Anastasakis und der ebenso ergreifende Text „Ich wünsch Dir einen Engel“ von Ute Vornweg-Elzner gelesen, trieben einigen Zuhörern Tränen in die Augen.
Mit den drei vom Jugendorchester der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen dargebotenen modernen Stücken wurde es rockig in der Kirche. „Fanfare Jubiloso“, „Forget you“ und „Dynamite“ begeisterten die Zuhörer und forderten eine Zugabe, bei der das Publikum kräftig mit klatschte.
Beim nächsten Höhepunkt, wie es Vornweg-Elzner formulierte, ging es um "MUSICAL!kultur" Daaden. Joana Aust, Inga Herder, Jessica Diehl und Erik Aepfelbach boten Highlights aus dem Musical Aida und ihrem neuen Musical "Drei Musketiere". Die Vorträge waren eindrucksvoll, begeisternd und mitreißend und wurden mit lang anhaltendem Applaus belohnt.
Mit dem letzten offiziellen Lied "Time to say Goodbye" bedankten sich die Interpreten bei ihrem Publikum. Kurt Höblich als Vertreter des Presbyteriums bedankte sich im Namen der Wissener Tafel bei allen Mitwirkenden Akteuren und natürlich ganz besonders bei dem Ehepaar Elzner: „Toll, was ihr auf die Bühne gebracht habt, schade für jeden, der das verpasst hat. Ein herzliches Dankeschön erhielten auch die, die das Zustandekommen des Abends tatkräftig und/oder finanziell unterstützt haben. Der lang anhaltende Applaus forderte natürlich eine Zugabe. Mit "Heinzelmännchens Wachparade" und einem mitklatschendem Publikum ging ein glanzvoller Konzertabend zu Ende.
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