Über Naturschutz und Waldwirtschaft diskutiert
Die beiden SPD-Politiker Marcel Hürter und Thorsten Wehner besuchten die Hatzfeldt-Wildenburg’sche Verwaltung auf Schloss Schönstein. Wirtschaftliche Nutzung des Waldes im Einklang mit dem Naturschutz - nur eines der Themen, über die man sich ausführlich austauschte und informierte.
Wissen-Schönstein. Die Auswirkungen der Landesgesetzgebung auf die Wald- und Forstwirtschaft standen im Mittelpunkt eines politischen Gedankenaustausches mit den Grafen Hermann und Nicolaus von Hatzfeldt sowie Geschäftsführer Dr. Franz Straubinger von der Hatzfeldt-Wildenburg‘schen Verwaltung. Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner war der forstpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Marcel Hürter zu Gast auf Schloss Schönstein.
Der Hatzfeldt’sche Besitz im Wildenburger Land umfasse eine Waldfläche von mehr als 7.000 Hektar. Seit Anfang der 1990er Jahre verfolge man konsequent die Umstellung auf eine naturnahe Waldbewirtschaftung. Ein Merkmal sei der Umbau reiner Fichtenforste hin zu gemischten Dauerwäldern, erklärte Dr. Straubinger den Gästen aus der Politik bei einer rund zweistündigen Exkursion. Auch der Jagdbetrieb sei in das Konzept eingebunden und orientiere sich vorrangig an den waldbaulichen Betriebszielen. Um die Nachhaltigkeitskriterien des weltweit anerkannten Gütesiegels der sogenannten FSC-Zertifizierung (Forest Stewardship Council) zu erfüllen, seien „waldgerechte Wildbestände“ erforderlich.
Für Hermann Graf von Hatzfeldt sind eine wirtschaftliche Nutzung des Waldes und Belange des Naturschutzes miteinander vereinbar. „Über eine gezielte Jagd kann mit wenig finanziellen Mitteln viel für den Artenschutz getan werden“, erklärte er. Marcel Hürter verwies auf die in der Koalitionsvereinbarung der Landesregierung gesetzten Ziele einer ökologischen Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit des Landes. Er bestätigte, dass sich die ökologische Situation der Wälder in den letzten Jahren landesweit deutlich gebessert habe.
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Thorsten Wehner, selbst landwirtschaftlicher Sprecher der Landtagsfraktion, sieht die „ständige Flut neuer Verordnungen“ kritisch. Bei allen Rufen zur Regulierung müsse das wirtschaftliche Überleben der Akteure in der Land- und Forstwirtschaft weiterhin gewährleistet sein, so der SPD-Politiker. Hürter und Wehner bezeichneten in diesem Zusammenhang das Landesjagdgesetz in Rheinland-Pfalz trotz mancherlei Widerstände vor Ort als „fortschrittlich“ und begrüßten den zwischen den verschiedenen Interessengruppen gefundenen Kompromiss bei der Landesjagdverordnung.
Einigkeit unter den Anwesenden herrschte in der Bewertung des Einsatzes der Landesregierung für den Erhalt des Gemeinschaftsforstamtes. Mit dem verbesserten Einstellungskorridor bei Landesforsten habe man eine verlässliche Grundlage für die Zukunft des Landesbetriebes und Planungssicherheit für die Beschäftigten geschaffen, so die übereinstimmende Meinung.
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