Muslim-Gemeinde Ahmadiyya pflanzt Friedensbaum in Wissen
Eine Abordnung der muslimischen Ahmadiyya-Gemeinde aus Betzdorf pflanzte am botanischen Weg in Wissen einen Friedensbaum. Angesichts der drastischen Ereignisse im Kriegsgebiet zwischen Syrien und der Türkei sowie dem Irak ein wichtiges Zeichen, denn die Islamische Welt distanziert sich in weiten Teilen von diesen selbsternannten Gotteskriegern. Die Menschen muslimischen Glaubens in der Region verurteilen diesen grausamen Krieg.
Wissen. Zur Pflanzung eines Friedensbaums hatte die muslimische Gemeinde Ahmadiyya
aus Betzdorf am Dienstag, 7. Oktober zahlreiche Gäste, unter ihnen Wissens Bürgermeister Michael Wagener und den Initiator des botanischen Weges an der Siegpromenade, Manfred
Steinmann sowie die Öffentlichkeit eingeladen.
Athar Iqbal eröffnete die Baumpflanzaktion, indem er den tieferen Sinn erklärte und warum
der Baum nun in Wissen gepflanzt wurde. Der Friedensbaum stehe als Symbol für
Integration der Muslime in Deutschland und gegen Gewalt und Terror, von dem man sich
distanzieren wolle. Er solle als Zeichen des Friedens und des Miteinanders dienen, dies sei in der heutigen Zeit sehr wichtig. Ebenso gelte der Dank dem Landkreis Altenkirchen für die freundliche Aufnahme der Muslime, so Iqbal. Die Gemeinde aus Betzdorf hatte kürzlich bereits Aktionen in Siegen durchgeführt und auch das Begegnungsfest in der Moschee stand unter dem Zeichen der Information und der Abgrenzung der Terrorbanden der IS.
Nach einem Gebet aus dem Koran, welches auch anschließend ins Deutsche übersetzt wurde, stellte Athar Iqbal die Gemeinschaft der Muslime Ahmadiyya den Anwesenden vor. Ahmadiyya zählt als grösste muslimische Gemeinschaft 10 Millionen Mitglieder weltweit. In Afrika wurden Moscheen, Krankenhäuser und Schulen errichtet, deren Fachkräfte wie Lehrer und Ärzte von Ahmadiyya bezahlt werden. Die Gemeinschaft finanziert sich ausschließlich durch Spenden.
Wissens Bürgermeister Michael Wagener richtete Grußworte an die muslimische Gemeinde und begrüßte die Baumpflanzaktion als Zeichen des Friedens und der Freundschaft. Ebenso sei man, gerade in der heutigen Zeit an einem Punkt angekommen, um mit Vorurteilen gegenüber ausländischen Mitbürgern aufzuräumen. Es sei an der Zeit mehr Verantwortung zu übernehmen, was in der heutigen Zeit nicht einfach sei, so Wagener weiter. Zum Schluss bedankte sich Michael Wagener bei der muslimischen Gemeinde für die Spende des Gingkobaumes und ihres Engagements für Frieden und Miteinander.
Zum Schluss trug Manfred Steinmann, ohne dessen Initiative kein botanischer Weg in
Wissen wäre, ein altes italienisches Gedicht vor. Manfred Steinmann erzählte, dass sein Vorschlag einen botanischen Weg an der Siegpromenade zu errichten, damals ohne Gegenstimme im Stadtrat beschlossen wurde. Einige Baumpflanzaktionen hat es in der Vergangenheit gegeben. Es bleibt zu hoffen, dass die Baumpflanzaktion der muslimischen Gemeinde aus Betzdorf ansteckend wirkt und weitere Bäume gepflanzt werden. Einen Baum am botanischen Weg pflanzen können auch Brautpaare, Gruppen, Vereine, alle die mit einem Baum ein besonderes Zeichen setzen wollen. Infos gibt es bei der Stadt Wissen oder auch bei Manfred Steinmann. (dik)
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