Neuer Leiter der Polizeiinspektion Betzdorf offiziell im Amt
Polizeioberrat Christof Weitershagen ist der neue Leiter der Polizeiinspektion Betzdorf. Mit ihm zieht ein „Arbeitstier“ mit Humor in das Gebäude am Barbaratunnel ein. Er wurde nun im Rahmen einer Feierstunde eingeführt und sein Vorgänger, Polizeioberrat Norbert Skalski verabschiedet. Er blickt auf acht Jahre zurück, in der er sich anfangs gegen Skeptiker behaupten musste.
Betzdorf. Wer einmal hier angekommen sei, der wolle so schnell nicht wieder weg. So brachte Polizeipräsident Wolfgang Fromm die Vorzüge der Inspektion Betzdorf auf den Punkt. Anlass war die Verabschiedung des bisherigen Leiters Norbert Skalski und die Einführung seines Nachfolgers Christof Weitershagen.
Auch wenn sich Fromms Urteil auf ein anderes Spezifikum der Betzdorfer Polizeiinspektion bezog, das später noch erläutert wird: Seine Aussage passte ebenfalls gut zu dem Personalwechsel, der nun im feierlichen Rahmen vorgestellt wurde. Schließlich führte Skalski über acht Jahre die Geschicke der Polizeiinspektion, die für große Teile des Kreis Altenkirchen zuständig ist. Seit Anfang des Monats hat er die Leiterstelle der Polizeiinspektion Montabaur inne. Der 47jährige wurde von Lob in den Redebeiträgen geradezu überhäuft.
So sprach Fromm von einer vorbildlichen Dienststelle, die von Skalski maßgeblich „nach vorne gebracht“ worden sei. Den Teilnehmern an der Feierstunde wird dies vor allem an den räumlichen Gegebenheiten bewusst geworden sein. Unter Skalski erlebte das Gebäude der Inspektion tiefgreifende Umbauarbeiten. Die Baumaßnahmen lassen aber auch Rückschlüsse auf den Führungsstil des Polizeioberrats zu: Denn hatte damals seine Mitarbeiter dazu ermuntert, eigene Ideen einzubringen. Sicher auch ein Grund, weshalb Fromm von einem vorbildlichen Binnenklima innerhalb der Stelle sprach – und Personalratsvorsitzender Thomas Hecking von einem ausgeprägten Wir-Gefühl.
Skalski selbst erinnerte daran, dass er in anfangs durchaus auch Vorbehalte innerhalb seiner Untergegebenen zu bekämpfen hatte. Immerhin hatte die Polizeiinspektion vor Skalski sechs Leiter zwischen 1999 und 2006 erlebt. Die Folge war eine tiefe Verunsicherung unter den Polizisten. Vertrauen musste sich der Neue also erst verdienen. Offensichtlich war er dabei erfolgreich, wie die Reaktionen auf seinen Abschied nun vermuten lassen. Skalski selbst blickte in der Feierstunde auf „zufriedenstellende“ Jahre zurück. Seine Worte waren von Dank geprägt, an seine ehemaligen Kollegen sowie an die Vertreter unter anderem der Kommunalpolitik, die ebenfalls anwesend waren.
Skalski konnte auf eine erfolgreiche Bilanz verweisen: So sei beispielsweise die Aufklärungsquote auf über 60 Prozent angestiegen, was für eine Schutzpolizei wie Betzdorf eine herausragende Leistung sei. Durch Umstellungen im Dienstplan habe man außerdem erreicht, dass mehr Polizisten an Wochenenden auf Nachtstreife seien.
Gleichzeitig bereitete Skalski seinen Nachfolger Weitershagen auf die neue Arbeitsumgebung vor.
Er müsste sich auf die „Betzdorfer Art“ einstellen, auf regelmäßigen „unverschlüsselten Klartext“, der auch vor dem Leiter der Inspektion keinen Halt mache. So dürfe man sich bei Manöverkritik durchaus schon mal warm anziehen. Er habe mit der Zeit klar die Vorzüge dieser Betzdorfer Eigenheiten zu schätzen gelernt. Schließlich falle es ihm nun menschlich schwer, zu ziehen. Denn auch wenn es schon mal „gekracht“ habe, Weitershagen würde hier „tolle Menschen“ mit einem guten Charakter vorfinden.
Das wird Weitershagen gerne gehört haben. Er beschrieb seinen bisherigen Karriereweg als manchmal „kräftezehrende Reise“ – nicht nur für ihn, sondern auch für seine Familie, die der Feierstunde beiwohnte. Seine bisherigen Stationen waren meist relativ weit von seinem Heimatort Birken-Honigsessen entfernt. Glaubt man den Rednern der Veranstaltung, so wird Weitershagen die Inspektion nicht einfach nur verwalten. Personalrat Hecking beschrieb ihn als „Arbeitstier“, das einen klaren Plan verfolge und obendrein über Humor verfüge.
Alles Eigenschaften, die ihm in den nächsten Jahren dabei helfen werden, den personellen Wandel, der sich in der Inspektion Betzdorf abzeichnet zu gestalten. Denn darauf spielte Polizeipräsident Fromm tatsächlich an als er davon sprach, wer hier angekommen sei, wolle so schnell nicht mehr weg. Der Altersschnitt der Polizisten in Betzdorf ist mit fast 50 Jahren relativ hoch. Nicht wenige der rund 90 Bediensteten werden in absehbarer Zeit in den Ruhestand wechseln und durch jüngere ersetzt werden. (ddp)
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