Gedenkgottesdienst im Zeichen der Perle
Zum ökumenischen Gedenkgottesdienst hatte der Hospizverein Altenkirchen eingeladen und zahlreiche Menschen kamen in die Kirche Sankt Jakobus in Altenkirchen. Die symbolische Geschichte von der Entstehung einer Perle im Inneren einer Muschel stand im Mittelpunkt.
Altenkirchen. Der jährliche Gedenkgottesdienst, zu dem der Hospizverein auch in diesem Jahr eingeladen hatte ist schon zur guten Tradition geworden. Zahlreiche Angehörige, Bekannte, Freunde und Hospizhelfer trafen sich in der katholischen Kirche St. Jakobus um ihrer Verstorbenen zu gedenken, deren letzten Weg sie in diesem Jahr begleitet hatten und den Jahren zuvor.
Das Wunder der Perle stand im Mittelpunkt. In Ihrer Ansprache ging Schwester Barbara Schulenberg auf die Entstehung der Perle ein. Ein Fremdkörper dringt unter Schmerzen in eine Muschel ein. Sie empfindet nur noch ihren Schmerz. Sie fühlt sich machtlos und ausgeliefert. Sie ahnt, dass sie an ihrer Situation nichts ändern kann. Doch das zu akzeptieren fällt ihr unendlich schwer. Allmählich sieht die Muschel ein, dass es kein Zurück mehr gibt. Sie muss mit der Tatsache leben: der Fremdkörper hat sich in ihrem Innern festgesetzt. Doch der Schmerz lässt im Laufe der Zeit spürbar langsam nach, auch das ungute Gefühl der Hilflosigkeit.
Nach langer Zeit spürt die Muschel, das auf unfassbare Weise, wie durch ein Wunder, in ihrem Innern der Fremdkörper ummantelt wurde und nun in ihr wächst als etwas Wunderbares. Zum ersten Mal begreift die Muschel das Wunder der Perle. Sie versteht, dass es also auch andere Muscheln gegeben hat, die diesen Schmerz aushalten mussten – und die dann eines Tages so eine wunderschöne Perle hervorgebracht haben. Sie fängt an sich zu freuen. Sie dreht sich, öffnet und schließt sich, sie jubelt und singt.
Die einfühlsame, musikalische Begleitung des Pop- und Gospel Chores „Rise Up“ aus Hachenburg untermalte die besondere Stimmung in diesem Gottesdienst, der von Seelsorgerin Barbara Schulenberg, Pfarrerin Dorothea Krüger-Sandmann und Hospizkoordinatorin Erika Gierich und ehrenamtlichen Hospizhelferinnen gestaltet wurde.
Alle Anwesenden hatten die Gelegenheit, ihrem Verstorbenen in dankbarer Erinnerung ein Licht anzuzünden und eine Muschel mit einer wunderbaren Perle mitzunehmen. Im Anschluss nahmen erfreulich viele Gäste das Angebot des Hospizvereins an, sich zu einem kleinen Imbiss im Pfarrsaal zu treffen. Bei regen Gesprächen wurden Erinnerungen wieder lebendig und ein wertvolles Stück Trauerarbeit geleistet.
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