Zahl der IHK-Ausbildungsverträge geht nur leicht zurück
Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gesunken. Es ist ein Minus von 1,3 Prozent zu verzeichnen.
Region. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gesunken. Zum 31. Oktober sind insgesamt 5.780 Auszubildende in den IHK-Berufen eingestellt worden. Im Vorjahr waren es 5.854, also 74 Auszubildende mehr. Das entspricht einem Minus von 1,3 Prozent.
Bereits zum siebten Mal in Folge ist der Rückgang der Auszubildenden im Gastgewerbe im Vergleich zum Vorjahr am stärksten (minus 7,28 Prozent). Die Anzahl der eingetragenen Verträge ist in den letzten sieben Jahren dabei von 890 (2007) auf aktuell 433 (2014) gefallen. „Die Zahlen decken sich landes- und bundesweit“, sagt Bernhard Meiser, Geschäftsführer des Bereichs Aus- und Weiterbildung bei der IHK Koblenz. „Eine Ausbildung im Gastronomiebereich wirkt auf viele Schulabgänger nicht attraktiv. Das liegt vor allem daran, dass die Arbeitszeiten an Wochenenden und Feiertagen sowie freie Tage unter der Woche mit dem üblichen Lebensrhythmus nicht in Einklang zu bringen scheinen. Viele Jugendlichen fürchten daher den Bruch mit lieb gewonnenen Gewohnheiten und bestehenden Freundschaften. Da den Schulabgängern genügend Alternativen zur Verfügung stehen, fehlen dann vor allem in der Gastronomie die Auszubildenden“, so Meiser. „Somit treffen der demografische Wandel und die allgemeine Situation am Arbeitsmarkt die Gastronomie besonders stark.“
In den kaufmännischen Berufen stellt sich die Situation differenziert dar: Den größten Zuwachs gab es beispielsweise bei den Industriekaufleuten im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 7,67 Prozent. Dagegen verzeichneten Einzelhandelskaufleute (minus 3,39 Prozent) und die Bürokaufleute mit einem Minus von 3,23 Prozent einen leichten Rückgang. „Die Werte entsprechen den natürlichen Schwankungen der Vorjahre“, so Meiser.
Es werde für die Unternehmen jedoch künftig nicht einfacher, Nachwuchskräfte zu finden – allein aufgrund der demografischen Entwicklung. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Ausbildungsverträge insgesamt ist der anhaltende Trend zur Akademisierung. „Immer mehr Schulabgänger ziehen leider eine duale Ausbildung gar nicht in Betracht“, sagt Meiser. „Es muss wieder ins Bewusstsein rücken, gerade auch in gymnasialen Stufen, dass eine duale Ausbildung mit einer anschließenden Weiterbildung ein ebenso attraktiver Karriereweg ist“, betont Meiser.
Die IHK hat im Jahr 2014 insgesamt 15.194 laufende Ausbildungsverhältnisse in 3.916 Betrieben betreut. Über 2000 Personen haben eine Fortbildungsprüfung absolviert.