Ankunft bei Misereor in Aachen
Die letzte Etappe der Benefiz Fahrradtour legte Hermann Reeh vom Weltladen zusammen mit Werner Hammer von der Kolpingsfamilie Gebhardshain zurück. Sie führte unter anderem durch die Region Hürtgenwald, einem der grausamsten Kriegsschauplätze vor 70 Jahren.
Betzdorf. 284 Kilometer hat Hermann Reeh vom Weltladen Betzdorf mit dem Fahrrad zurücklegt, um ein Zeichen gegen Krieg und Gewalt zu setzen und Spenden für die Opfer von Krieg und Gewalt zu sammeln. Auf dem letzten Abschnitt der Tour wurde er von Werner Hammer von der Kolpingsfamilie Gebhardshain begleitet.
Von Nideggen-Brück im Rurtal ging die Fahrt durch das Kalltal im Hürtgenwald nach Lammersdorf und von dort über den Vennbahnradweg nach Aachen zu Misereor. 60 Kilometer legten die beiden an diesem Tag zurück.
Vor siebzig Jahren tobte im Hürtgenwald eine furchtbare Schlacht zwischen deutschen und amerikanischen Soldaten. Es begann mit der Allerseelenschlacht am 2. November 1944 und endete im März 1945. Allein 53.000 amerikanische Soldaten verloren ihr Leben – mehr als im gesamten Vietnamkrieg. Auf deutscher Seite betrugen die Verluste 12.000 Tote. Der Hürtgenwald wurde auch das Verdun des 2. Weltkrieges genannt.
Dörfer wie Hürtgen, Großhau, Vossenack und andere waren zu über 90 Prozent zerstört; von den ehemaligen Wäldern waren nur noch Baumstümpfe vorhanden. In Vossenack hatten sich die deutschen Soldaten hinter dem Altar der Dorfkirche verschanzt, die amerikanischen hatten die Empore erobert.
„Fährt man durch den Hürtgenwald so wird die Dringlichkeit des Mottos „Frieden beginnt in den Köpfen“ besonders deutlich“, meint Hermann Reeh. „Lasse ich die Stationen, Deutsches Eck in Koblenz, Bertha von Suttner Denkmal in Bonn und Hürtgenwald meiner Fahrradtour nach Aachen und die gegenwärtigen Krisen Revue passieren, so wird mir klar: Wer einen Beitrag für eine friedliche Welt leisten will, hat in dieser Welt alle Hände voll zu tun“, so Reeh.
Bei Misereor in Aachen wurden Werner Hammer und Hermann Reeh von Johannes Schaaf, Referent für Projektpartnerschaften, begrüßt. Mehr als siebenhundert Euro sind bisher als Spenden eingegangen. Insgesamt legte Hermann Reeh 284 Kilometer in drei Abschnitten zurück.
Die Benefiztour kann auch weiterhin mit einer Spende unterstützt werden.
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