125 Jahre Kirchenchor mit Festmesse gefeiert
Zum 125-jährigen Jubiläum des Kirchenchores St. Jakobus gab es eine Festmesse mit moderner Chormusik in der katholischen Kirche. Begleitet wurde der Chor von der Kirchenband der evangelischen Christuskirche. Ein Symbol für das Zusammenwachsen der Christen beider Konfessionen, auch Grundtenor der Franziskusmesse.
Altenkirchen. „Gott im Anderen begegnen“ ist Programm der wunderbaren erst im Vorjahr entstandenen Franziskusmesse, mit der der Kirchenchor St. Jakobus den Festgottesdienst zu seinem 125-jährigen Bestehen in der katholischen Kirche zu einem außergewöhnlichen Erlebnis werden ließ.
Nachdem die Sänger aus Altenkirchen und Beul die überwältigende Uraufführung der Messe am 26. Oktober in Lindlar gemeinsam mit 700 Sängern mitgestaltet hatten, brachten sie unter Leitung ihres Kirchenmusikers Adam Lenart die Begeisterung für dieses klangvolle, rhythmische Gotteslob auch mit nach Altenkirchen.
Initiator für die Entstehung des Chorwerkes ist Regionalkantor Bernhard Nick. Ihm ging es als er für ein die Kreisdekanate Altenkirchen und Gummersbach verbindendes Projekt den Komponisten Klaus Wallraff und Textdichter Raymund Weber gewinnen konnte, um belebende und Einheit stiftende Erfahrungen in den Gemeinden. Nach seiner Idee – die auch aus seinem Grußwort zum Jubiläum des Altenkirchener Chores hervorging - soll die Franziskusmesse ermutigen „Jesu Spuren folgend zu den Menschen zu gehen und in seinem Herzen still Gott in den anderen zu sehen.“
Der überzeugende Vortrag der Chorpartitur, in dem die Sängerinnen und Sänger ihrem Chorleiter Adam Lenart engagiert folgten, konnte mit seinen Rhythmen auch die Gottesdienstbesucher anrühren und spürbar bewegen. Dazu trug als großartige Ergänzung die Begleitung durch die Kirchenband der evangelischen Christuskirche bei, die damit auch zum wiederholten Male das Gelingen des ökumenischen Zusammenwachsens der Menschen in Altenkirchen unter Beweis stellte. Das gemeinsame Üben hatte die für den Chor doch sehr schwierige Aufgabe erleichtert. In dem gelungenen Zusammenspiel von Chor und Band in der Messe zeigte sich nun der Erfolg.
Pfarrer Bruno Nebel bezog in seiner erfrischenden Art Chor, Gemeinde und besonders auch die Kinder in seine Gedanken nach dem Pauluswort ein, welches der Chorgemeinschaft aber auch allen, die sich mit ihren Talenten einbringen bestätigt, lebendige Bausteine der Kirche zu sein. Den heiligen Franziskus zitierend: „Schon ein kleines Lied kann viel Dunkelheit erhellen“ dankte er den Sängerinnen und Sängern. “Beim Singen spüren wir etwas vom Himmel“, ermutigte er zum Mitmachen und freute sich darüber, mit Adam Lenart einen so guten Kirchenmusiker für den Seelsorgebereich zu erleben.
125 Jahre Kirchenchor St. Jakobus konnte Christel Hahmann in der an den Gottesdienst anschließenden Feier Revue passieren lassen, indem sie ausschnittsweise aus der von Heinrich Weber 1974 zum 85. Jubiläum erstellten Chronik zitierte. Belegt ist lediglich das Gründungsjahr des Chores, Beweisstück: die noch vorhandene Gründungsfahne. Wie Christel Hahmann, die selbst seit vielen Jahren mit großem Engagement für alle Belange des Chores eintritt, wiedergab werden in der Chronik die Sorgen wie die Erfolge des Chorlebens geschildert, besonders auch die leidvollen Zeiten während der beiden Weltkriege. „Um den Aufbau der zerstörten Pfarrkirche zu fördern, sang der Chor am 18. September 1949 in der Andernacher Pfarrkirche und konnte eine Kollekte von 474,91 DM von dort mitbringen“, entnahm sie der Chronik.
Die jüngere Geschichte des Chores weist einige hervorragende Ereignisse auf: Zum 100-jährigen Bestehen führte er unter Leitung von Wladislaw Swiderski Händels „Messias“ auf, begleitet vom Schlesischen Kammerorchester Kattowitz und zum 170. Geburtstag der Pfarrgemeinde 1997 als Teil eines Projektchores mit 125 Sängern Carl Orffs „Carmina Burana“.
Der Chor möchte nun auch in der Hoffnung, Nachwuchssänger motivieren zu können, mit interessantem Liedgut und modernen Partituren wie der Franziskusmesse die Weichen in die Zukunft stellen und neue Wege für den Gesang finden, um weiterhin lebendiger Baustein der Kirche zu bleiben im Sinne der Berufung des heiligen Franziskus, dem Gott sagte: „Geh und baue mein Haus wieder auf.“
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