Lehrerinformationstage der Wirtschaft 2014
IHK und HwK Koblenz haben auch in diesem Jahr wieder die Lehrerinformationstage veranstaltet, um Lehrer über die duale Berufsausbildung zu informieren. An zwei Tagen konnten sich dabei Lehrer aller weiterführenden Schulen im Gespräch mit Unternehmern über bildungspolitische Themen austauschen.
Region. Das duale Ausbildungssystem ist einer der Grundpfeiler für den Erfolg der deutschen Wirtschaft – doch immer mehr junge Leute streben nach dem Schulabschluss an die Hochschulen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz wie auch die Handwerkskammer wollen diesem Trend entgegenwirken – und deutlich machen: Eine Berufsausbildung bietet beste Karrierechancen. Dazu hatten die IHK Koblenz und die Handwerkskammer (HwK) Koblenz auch in diesem Jahr wieder zu den „Lehrerinformationstagen der Wirtschaft“ eingeladen. An zwei Tagen konnten sich dabei Lehrer aller weiterführenden Schulen im Gespräch mit Unternehmern über bildungspolitische Themen auszutauschen und Tätigkeiten verschiedener Berufsfelder in Praxisworkshops selbst ausprobieren.
„Die Lehrer sind wichtige Multiplikatoren für unsere Unternehmen in der Region, die zunehmend Schwierigkeiten haben, geeignete Kandidaten für ihre Lehrstellen zu finden“, so Bernhard Meiser, Geschäftsführer des Bereichs Aus- und Weiterbildung bei der IHK Koblenz. „Es muss wieder stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken, dass die duale Ausbildung mit ihren Weiterbildungsmöglichkeiten ebenso gute Karrierechancen bietet wie ein Studium“, betont Meiser. Die Unternehmen bräuchten dringend gut ausgebildete Fachkräfte für die Zukunft. „Sie bieten daher den jungen, engagierten Leuten oft beste Perspektiven.“
Werner Wittlich, Präsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz, hob die Vorteile einer dualen Berufsausbildung hervor: „Die duale Berufsausbildung ohne Studium ist durchaus empfehlenswert“. Auslandsaufenthalte, Begabtenförderung und vielfältige kaufmännische und technische Weiterbildungsangebote, allen voran die Meisterprüfung, erschließen und sichern auch ohne Studium Zukunftsmärkte, so Wittlich.
Walter Wahl, Abteilungsleiter Berufsbildende Schulen im rheinland-pfälzischen Bildungsministerium, verwies in seinem Vortrag auch auf die Verantwortung der Betriebe bei der Auswahl der Auszubildenden: „Die Berufsreife wird leider oft nicht mehr akzeptiert und stattdessen das Abitur gefordert. Ich hoffe, dass der demografische Wandel wieder zu realistischen Einstiegserwartungen führen wird.“
Landeselternsprecher Dr. Thorsten Ralle betonte die Rolle der Eltern bei der Berufswahl der Jugendlichen und vor allem im Kontext der schulischen Berufsorientierung. Beim Podium „Chefsessel auch ohne Studium“ berichten fünf Unternehmerpersönlichkeiten über ihren persönlichen Werdegang von der Lehre in die Vorstandsriege.
Beim folgenden Praxistag konnten die Lehrer sich in Workshops ein Bild von unterschiedlichen Ausbildungsberufen machten. Sie besuchten dazu das Gastronomische Bildungszentrum sowie das Kunststoffzentrum der Handwerkskammer.
Die Lehrerinformationstage wurden vor nunmehr bereits 38 Jahren von der Handwerkskammer Koblenz ins Leben gerufen und werden seit 2013 gemeinsam von Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer Koblenz durchgeführt.