SGD Nord stellt Bewirtschaftungsplan „Westerwälder Seenplatte“ vor
An der Grenze zwischen Unter- und Oberwesterwald liegt das Gebiet der Westerwälder Seenplatte, das ornithologisch von großer Bedeutung ist. Damit dies so bleibt, muss auch in diesem Bereich etwas für die Erhaltung und Verbesserung der besonderen Ökologie getan werden. Der Schutz und die Verbesserung der Umweltbedingungen ist eines der obersten Ziele der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord.
Westerwaldkreis. Deshalb hatte SGD Nord Vizepräsidentin Begoña Hermann zu einer Informationsveranstaltung in das Dorfgemeinschaftshaus Dreifelden eingeladen. Sie stellte mit ihren Mitarbeitern den Bewirtschaftungsplan für das Vogelschutzgebiet „Westerwälder Seenplatte“ vor. „Die Westerwälder Seenplatte ist das wertvollste Vogelschutzgebiet für wassergebundene Vogelarten im nördlichen Rheinland-Pfalz“, erklärte Vizepräsidentin Begoña Hermann. Markus Kunz vom Büro für Regionalberatung, Naturschutz und Landschaftspflege, das mit der Erstellung des Bewirtschaftungsplanes beauftragt war, stellte mit eindrucksvollen Fotos die gebietsrelevanten Vogelarten, deren Verbreitung und Lebensraumansprüche vor. Außerdem informierte SGD Nord Naturschutzreferent Manfred Braun über Natura 2000 und die im Gebiet vorgesehenen Maßnahmen inklusive Beteiligungsverfahren. Die Gelegenheit, sich zum Planentwurf zu äußern, nutzten die Teilnehmer rege. Dabei standen die vorgesehenen Maßnahmen in und an den Weihern im Mittelpunkt. Abschließend dankte Vizepräsidentin Begoña Hermann allen Anwesenden für die konstruktiven Gespräche, um die Erhaltungs- und Entwicklungsziele gemeinsam zu erreichen.
Das Vogelschutzgebiet ist ein Komplex von sechs, durch Anstau in flachen Mulden entstandener Weiher, die überwiegend fischereiwirtschaftlich genutzt werden. Es handelt sich um den Dreifelder Weiher, Hoffmannsweiher, Haidenweiher, Wölferlinger Weiher, Brinkenweiher und Postweiher. Hier brüten Haubentaucher, Zwergtaucher, Rothalstaucher und Schwarzhalstaucher. Daneben sind als Brutvögel Bekassine, Braunkehlchen, Wasserralle, Reiherente sowie jahrweise unterschiedlich Tafelente und Krickente zu nennen. Die Westerwälder Seenplatte ist aber auch als Mauser- und Durchzugsgebiet für Schwimmvögel und Laro-Limikolen von Bedeutung. Kraniche rasten alljährlich auf den Schlickflächen des abgelassenen Dreifelder Weihers.
„Zur Wahrung eines guten Erhaltungszustandes für die schutzgebietsrelevanten Vogelarten sind eine Fortführung der traditionellen Fischereiwirtschaft und der Erhalt der Verlandungsbereiche mit Röhricht-, Seggen- und Binsenbeständen unerlässlich“, so der zuständige Referent der SGD Nord, Manfred Braun.