Das milde Herbstwetter ist gut für den Arbeitsmarkt
Trotz der prognostizierten Wachstumsflaute der Wirtschaft zeigt sich der regionale Arbeitsmarkt für die beiden Landkreise Altenkirchen und Neuwied stabil. Die neuen Zahlen der Arbeitsagentur für November zeigen einen leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Die Quote sinkt auf 5,3 Prozent, für November eher ungewöhnlich. Am 3. Dezember startet die Agentur eine Aktionswoche für Menschen mit Behinderungen. Sie gelten als Verlierer des wirtschaftlichen Aufschwungs.
Neuwied. Noch lässt der Winter auch auf dem Arbeitsmarkt auf sich warten. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen in den letzten vier Wochen nur leicht zurückgegangen, doch von der üblichen Winterflaute ist bislang kaum etwas zu spüren. Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung ging im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Neuwied gegenüber dem Oktober um 80 auf jetzt 8.788 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 5,3 Prozent.
„Für einen November ist das eine eher ungewöhnliche Entwicklung“, erklärt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur. „In den letzten Wochen war es in unserer Region ungewöhnlich mild und trocken. Dadurch konnten viele wetterabhängige Betriebe ihre Saison deutlich ausdehnen. Das schlägt sich auch in den Arbeitslosenzahlen nieder“, so Starfeld. Sobald aber Schnee und Frost kommen, falle auch der Arbeitsmarkt ins gewohnte saisonbedingte Winterloch, kündigt der Agenturleiter an.
Auch der Stellenmarkt im Arbeitsagenturbezirk Neuwied zeigt sich vor allem im Vorjahresvergleich von seiner sonnigen Seite: Die Arbeitgeber meldeten 516 neue freie Arbeitsstellen, das sind 5 weniger als im Oktober aber 41 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Im Bestand sind aktuell 1.484 freie Stellen, das sind sogar 143 mehr als im November 2013.
Stillstand ist ein Fremdwort auf dem Arbeitsmarkt. Die Fluktuation ist jeden Monat hoch. Das zeigt die Gegenüberstellung von 2.296 Zugängen in und 2.376 Abgängen aus Arbeitslosigkeit im Verlauf des Novembers.
Von der insgesamt stabilen Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt profitieren nicht alle arbeitslosen Menschen gleichermaßen. „Eine Personengruppe, die noch immer nicht vom Aufschwung mitgenommen wurde, sind die Menschen mit Behinderungen“, so Starfeld. Im November waren im Neuwieder Agenturbezirk 599 Menschen mit Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet. Das sind zwei mehr als im Vormonat und 36 mehr als im letzten Jahr.
„Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Demografie bedingten drohenden Fachkräftemangels, wird es für die Arbeitgeber höchste Zeit, sich auch dem enormen Potenzial dieser Personengruppe zu widmen“, erklärt der Agenturleiter. „Nach wie vor haben noch immer viele Unternehmen Vorurteile und Befürchtungen gegenüber der Einstellung schwerbehinderter Menschen. Tatsächlich sind viele Schwerbehinderte hoch motivierte Fachkräfte, deren Handicaps im Berufsalltag kaum ins Gewicht fallen, wenn Kollegen und Betriebsleitung bereit sind, ein wenig Rücksicht zu nehmen“, so Starfeld und weist damit auf die kommende Aktionswoche für Menschen mit Behinderung hin.
Die Agentur für Arbeit nimmt den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember auch in diesem Jahr wieder zum Anlass, eine Aktionswoche durchzuführen und möchte damit Arbeitgeber noch einmal verstärkt auf die Beschäftigungspotenziale dieses Personenkreises aufmerksam machen.
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