Atemberaubendes Konzert der Schwarzmeer-Kosaken in Wissen
Ein Konzert des legendären Schwarzmeer-Kosakenchors mit ihren stimmgewaltigen Sängern unter der Leitung und persönlichen Engagement von Peter Orloff begeisterte im Kulturwerk Wissen. Die Mitwirkung des MGV "Sangeslust" Birken-Honigsessen war eine zusätzliche Bereicherung des tollen Konzertes. Die Zuhörer erlebten ein faszinierendes Konzert der Extraklasse. Es gab stehende Ovationen für die beiden Chorleiter.
Wissen/Gieleroth. Die Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth hatten zu einem besonderen Benefizkonzert eingeladen und rund 500 Zuhörer folgten der Einladung ins Kulturwerk Wissen. Das einmalige Ensemble der Schwarzmeer-Kosaken bescherte den Zuschauern einen unvergesslichen Abend. Es gibt viele Kosakenchöre, aber nur einen Schwarzmeer-Kosakenchor.
Abgrundtiefe Bässe, atemberaubende Tenöre und als besonderes Highlight und absolute Rarität, der männliche Sopran Igor Ishchak, Mitglied der Kiewer Oper, rissen das Publikum zu Beifallsstürmen und stehenden Ovationen hin.
Die mitreißenden Melodien und voluminösen Soli der Ausnahmesänger verursachten ein Feuerwerk der Gefühle und versetzten die Zuhörer ins alte Russland zurück. Das Konzert beinhaltete eine musikalische Reise durch das alte Russland mit Romanzen, Geschichten und Balladen von überwältigender Ausdruckskraft, tiefer Melancholie und überschäumendem Temperament.
Drei der weltbesten russischen Instrumental-Virtuosen, Ilya Kurtev (Bajan), Slava Kripakow (Bassbalalaika) und Irina Kripakowa (Balalaika), haben nach dem Tode von Ivan Rebroff hier ihre neue musikalische Heimat gefunden und führen das Vermächtnis von Rebroff fort.
„Das einsame Glöckchen“, „Die zwölf Räuber“ oder „Kalinka“, aber auch internationale, bekannte Welterfolge wie „Doktor Schiwago“ oder „Der Gefangenen Chor“ aus der Oper Nabucco gehörten zum vielfältigen Repertoire des Ausnahmechores.
Das „Ave Maria“ gesungen vom männlichen Sopran Igor Ishchak war eines der vielen Höhepunkte des Konzertes.
Teils atemlose Stille herrschte während der Auftritte wenn die Sänger scheinbar mühelos von einer Oktave in die andere wechselten und unendlich lange Töne halten konnten.
Dass Musik verbindet, bewies wieder einmal die Besetzung des Chores mit russischen und ukrainischen Sängern.
Der sympathische Peter Orloff moderierte mit großen Gesten das Programm und brillierte mit seinem kraftvollen Bass-Bariton bei seinen Soli. Jedes Mitglied des Chores zeigte in seinen solistischen Vorträgen seine Extraklasse.
Die Mitwirkung des mehrfachen Meisterchores MGV "Sangeslust" Birken-Honigsessen unter der Leitung von Hubertus Schönauer war eine großartige Bereicherung und selbst Peter Orloff, der charmante Ataman (Kosakenführer) der Schwarzmeerkosaken, zollte dem Chor mehrfach Respekt und Anerkennung für seine Darbietungen. Den einzigen russischen Vortrag „Tebje Pojem“ den der Chor in seinem Repertoire hat, bezeichnete Orloff als eine Topleistung. Mit „Der Wanderer“, „Blankenstein Husar“ und „Benia calastoria“ begeisterten sie im ersten Teil des Konzertes.
Im zweiten Teil präsentierten sie den zackigen „Deutschmeister Regimentsmarsch“, „Marina“ und rockten zur allgemeinen Freude und Erheiterung des Publikums mit dem fetzigen Song „Ba Ba Ba Ba Barbara Ann“ von den Beach Boys die Bühne. Nicht nur bei diesem Song wurde die Musikalität ihres Dirigenten Hubertus Schönauer deutlich, der jeden Vortrag mit vollem Einsatz seines Bewegungsapparates begleitete. Der junge Pianist Julian Kampmann begleitete die Gesänge am Flügel.
Als eine große Ehre bezeichnete es der Vorsitzende des Chores, Wilfried Reifenrath, mit so einem renommierten Chor wie den Schwarzmeerkosaken auf einer Bühne stehen zu dürfen.
Uli Fischer, Vorstandsmitglied der Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth, führte gekonnt durch das Programm und wünschte sich zum Abschluss für seine Schwiegermutter das weltbekannte Lied: „Ich bete an die Macht der Liebe“, dem der Schwarzmeerchor auch in beeindruckender Weise Folge leistete.
Eine Premiere bekamen die Zuschauer zum Abschluss des einmaligen Konzertes zu hören. Mit „Stille Nacht, Heilige Nacht“, gesungen von den beiden mitwirkenden Chören und dem Publikum endete ein in allen Belangen schöner Abend im Kulturwerk.
Jutta Fischer, die Vorsitzende der Freunde der Kinderkrebshilfe Gieleroth, erinnerte noch einmal an den Sinn und Zweck des Vereins, der mit den gespendeten Geldern schon viel Hilfe und Erleichterung für die betroffenen Familien im Alltag leisten konnte. (phw)
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